isvommaitbeu Geld einlange. Der Rat beschloß, beit beiden Offizieren Mitteilen zü tQ]]'en, daß man vorerst bei Oberst Btortaigne über dieses Begehren sprechen müsse?') Zwei Tage vor Weihnachten 1620 schlug Bürgermeister Hündl den Räten Steyrs vor, die zwei Fähnlein des Oberstleutnants Schödl in der Stadt selbst unterzubringen, dabei müsse man jedoch den Bürgermeister, den Stadtrichter und die Eisenhaudelsgesellschast von der Einquartierung verschonen?3) Schödl war einverstanden, daß das Fußvolk in der Stadt und in Ennsdorf, die Reiter hingegen in Steyrdorf Unterkünfte erhielten?') Um die Jahreswende wurde die Stadt aus Linz verständigt, daß sic weitere 50 Reiter aufnehmen müsse?") Ats am 11. Jänner 1621 der Oberstleutnant verlangte, daß man ihm 600 Gulden auszuzahlen habe, beschloß man, das Geld unter den Ratsmitgliedecn aufzubringen und dem Kommandanten zu geben, da die Stadtkasse nicht mehr über diese Summe verfügte?') In einer weiteren Sitzung einigte man sich darauf, den Oberftleutnant als Gast zu halten, ihm „jeden Sonntag mittags eine Mahlzeit anzurichten und einen guten Wein herzugeben"?') Gleichzeitig brachte man eine Beschwerde an den Statthalter an, daß man säst nicht mehr in der Lage sei das Futter für die Pferde der Reiterei zu beschaffen.") Als der Ratsherr Abraham Jörger sich, über Auftrag der Stadt, beim Statthalter über die Forderungen, die von der Steyrer Garnison gestellt wurden, beklagte, meinte dieser, man gebe dem Militär zu viel. Dem einzelnen Reiter möge man nicht mehr als % oder 1 Maß Bier reichen. Wolle er diese nicht nehmen, sei ihm nur ein Krug Wasser vorzusetzen und zu essen das, „was der Wirt hat".") Nach einem zwanzigwöchigen Aufenthalte in Steyr wurden die zwei Fähnlein unter Oberstleutnant Schödl und Hauptmann Gottsredis am 18. Februar 1621 abgelöst und in die Pfalz in Marsch gesetzt. Sie wurden am nächsten Tage durch sieben Fähnlein niederländischer Kriegs- kncchte des Grafen von Anhalt ersetzt.") Um das Geld zu beschaffen, das wegen der Besetzung erforderlich war, sah sich der Rat am 4. März 1621 genötigt, aus die Bürgerschaft einen „Anschlag" zu machen. So hatte, zum Beispiel, der Färbermeister Zeit ein Jahr lang wöchentlich an die Stadt 30 Kreuzer abzuführen. Rach einem Aufenthalte von rund 4 Monaten wurden die Anhaltischen Truppen abgezogen und in die Pfalz versetzt. Anfangs September wurden die in Steyr geworbenen Soldaten, zusammen mit denen, die im Lande geworben worden waren, in das Feldlager des Generales Tilly geschickt. Sie wurden durch sieben Fähnlein Bayern ersetzt, die längere Zeit in Steyr blieben. Am 18. Oktober 1621 suchten die wenigen katholischen Bürger Steyrs beim Statthalter um Befreiung von der Einquartierung an, die ihnen dieser bewilligte.") In diesem Jahre wurde noch ein weiteres Fähnlein Fußvolk in die Stadt gelegt.37 * * * 41 * 43 * * * 37) RP 1620, 188. 3S) RP 1620), 195. 3') RP 1620, 196. 4°) RP 1620, 198. 41) RP 1621, 210. Ende Jänner forderte ber_ Oberstleutnant nochmals 500 fl. Der Rat Beauftragte deshalb den Ratsherren Stauder, bei den Wroebneten und dem Magistrate in Linz anzufragen, wie mau es mit den in dieser Stadt liegenden drei Fähnlein hielte. «) RP 1621, 216. 43f RP 1621, 217. «) RP 1621, 219. ") LV6, 16. ") LP 6, 17. Am 11. Mai 1621 wurden der Frau „Obristin Vom Onhalt lAnhalts" von der Stadt 2 Akut Hafer und ein „schönes Essen Fisch" gegeben. 11
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