1598 dürften sie ihre Eisenlieferungen völlig eingestellt haben. Sie schickten auch kein Ziehereisen, so daß auch dieses in Steyr ausgeschlagen werden mußte. Hieronymus Hirsch machte daher tni November dieses Jahres den Vorschlag, der Überreiter Georg Grucber möge die Hammermeister zu Reichraming verpflichten, daß sie „bis künftige Ostern" wöchentlich drei bis vier Purt Büchseneisen nach Steyr liefern. Hirsch zeigte sich auch zu Verhandlungen bereit und erbot sich, den 20-Krcu- zer-Aufschlag anzuerkennen.") Musketier mit Luntenschloßmuskete (Aus: ,,Soldatenbuch", 1610) Der Ausgang des Konfliktes geht aus den Akten nicht eindeutig hervor. Es kann angenommen werden, daß bei Auflösung der Rohr- und Büchsenhandlungsgesellschaft ein Vergleich erzielt wurde. Die Verhandlungen dürften sich jedoch sehr in die Länge gezogen haben, denn eine Aufstellung aus dein Jahre 1606 zeigt, daß man Schrapacher )ür 214 Purt Rohreisen, die er von 1593 bis j.599 oer Cn>en- handlungsgesellschaft geliefert hatte, den Aufschlag von 71 fl. 2 ß 20 d noch schuldete.") 4. Tie Erzeugnisse Den Vorgang der Schießwaffenerzeugung schildert kurz Heinrich Trisel. Das im Kleinhammer ausgeschmiedetc Büchsenblech wurde in der Rohrschmiede, in der vier Arbeiter an einem Feuer arbeiteten, über einer Stahlstange („Dorn") zum Büchsenrohr geformt und der Länge nach geschweißt. In der Bohrmühle beseitigte man die Unebenheit im Laufinnern durch Ausbohren, Die weitere Bear-* * ") F. RMH., „Memorial das Büchsenwcrckh Au Styer Betreffent" von Hieronymus Hirsch, Ä. November 1598. ") Ebenda, Rohreisenlieferungen des Clement Schrapacher, 20. 7. 1606. 37
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