Innerberger Eisens auch von der Niederöstcrreichischcn Regierung') aufgefordert, die Produktion von Schießwaffen zu organisieren. Mit der Durchführung des Befehls betraute man den kaiserlichen Rat und Landschrciber im Lande ob der Enns Johann Christoph Struz auf Hapding und Etzlsdorf, der von 1584 bis 1606 als Eisenobmann") bestellt war.") Die Stadtobrigkeit von Steyr war über diesen Auftrag keineswegs erfreut, denn sie hatte im Rahmen der 1581/83 gegründeten Eisenhandclsgesellschaft (Eisenkompanie)") für den Verlag Wappen des Bürgermeisters Hans Adam Pfesserl v. Piberbach (Aus: V. Prevenhueber, Annales Gtyrenses) des Innerberger Eisens schon beträchtliche Geldsummen ausgegcben und wollte sich durch die Waffenherstellung nicht weiter mit Unkosten belasten. Im Hinblick auf die drohende Türkengefahr aber konnte sich die Stadt nicht ablehnend Verhalten. Auch Struz ließ nicht locker und drairg darauf, daß das Werk schleunig in Angriff genommen wurde. Da auch die obderennsische Landschaft versprach, hiefür einen Betrag von 2000 Gulden aufzuwenden, übernahmen auf Betreiben der Stadtobrigkeit die Organisation und Finanzierung der Waffenproduktion die* 10 ') Niederösterveichifche Regierung und Kammer in 2öicn; nach 1564 Mittelbehörde für die Länder Österreich ob und unter der Enns. 10) Die Eisenobmannschaft für Österreich wurde 1584 gegründet. Sie halte ihren Sitz in Steyr. A. Hoffman», Wirtschaftsgeschichte des Landes Oberöstervetch (MCML1I), S. 118. ") Pantz Anton v., Die Innerberger Hauptgewerkschaft (1625 — 1783). Forschungen zur Verfassungs- und Vcrwaltnngsgeschichte der Steiermark. Bd. VI, Heft 2 (1906), S. 171 f., Anhang VII. ") Die Eisenhandelsgesellschaft war „eilte Vereinigung von Bürgern unter Garantie der Stadt zum Zwecke des Eisenverlages". L. Biltner, a. a. 0., S. 607. 31
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