Abbildung 2 Ennskai in Steyr Foto: Them Die Wassermassen drangen in die tiefer gelegenen Geschoße ein, in einigen Stadtteilen (Wehrgraben) mußte wegen der teilweise bedrohten Brücken der Verkehr umgeleitet werden. Ab ca. 15 Uhr war Münichholz durch die Überflutung der Haratzmüllerstraße von der Stadt abgeschnitten. Ennsabwärts war die Lage nicht weniger bedrohlich. Die Bahnstrecke Steyr - St. Valentin mußte wegen eines Erdrutsches gesperrt werden, ebenso war die Westbahnstrecke zwischen St. Valentin und Haag eine Zeit lang überflutet und unterbrochen. Ungeheuer groß war der Schaden, der an Fluren, Verkehrswegen, Gewerbeund Industriebetrieben und an zahlreichen Wohnungen angerichtet wurde. Wir wenden uns nunmehr der Entwicklung der Wetterlage zu, die schließlich zur Katastrophe f ührte. Die erste Dekade des Monats Juli war charakterisiert durch eine Hochdruckperiode mit dem Höhepunkt am 11. Juli. Ein breiter Hochdruckkeil, ausgehend vom Azorenhoch, erstreckte sich über Westeuropa bis in den Norden Skandinaviens und bestimmte auch das Wetter in Mitteleuropa. In seinem unmittelbaren Einflußbereich herrschten sehr hohe Temperaturen und außergewöhnliche Trockenheit (Dürre in Nordwestdeutschland). Die Temperaturen stiegen in Mitteleuropa örtlich bis zu 35° C. In weiterer Folge bildeten sich nun auf der Ostabdachung des Hochkeiles Störungen aus, die entsprechend der allgemeinen Höhenströmung von SW nach NO zogen und dabei dem Alpengebiet recht beachtliche Niederschläge brachten. 6
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