der Enns Venediger Waren verfrachteten, eine Beihilfe.22 ) Nach der Ladstattordnung für den Wirt am Kasten (Kastenreith) aus dem Jahre 1466 mußten für einen Saum23) .. Venediger Güter" sechs Kreuzer erlegt werden.24 ) Steyr war stets bemüht, mit landesfürstlicher Hilfe seine Handelsvorrechte anderen Städten und Märkten gegenüber zu wahren. Die Stadt erreichte u. a. beim Landesfürsten, daß 1372 den Bürgern der dem Bischof von Freising untertänigen Stadt Waidhofen a. d. Ybbs der Einkauf von Venediger Waren eingeschränkt/') 1379 der Transport solcher Güter auf der gegen Amstetten führenden Straße über die „Haide" verboten20) und 1410 den Kirchdorfer Kaufleuten die Verfrachtung venezianischer Produkte untersagt wurde.27 ) Den Handelskrieg mit Waidhofen schlichtete erst 1510 Kaiser Maximilian 1. zu Gunsten der Steyrer. In den zu Linz geführten Verhandlungen, zu welchen aus Steyr M i eh e I H a i n p e r g e r, W o I f g a n g Ö f f e r 1, S i e g m u n d S w a b und S i e g m u n d H e m e r I abgeordnet waren, wurde den Waidhofner Händlern u. a. aufgetragen, daß sie „Ir Venedisch waar vnnd phennbert Zu Irer notturfft in der Statt vnd den Merckhten des jetzgenannten gezirckhs der Dreyer meile28) vnd nicht ferrer furen vnd verkauffen mugen vnd das vbrig bey dem Casstn2ü) auch an das wasser legen, vnd wie von alter herkommen ist abfüren Dar Innen Sy vnser Burger Zu Steir die Drey tag wie Sy mit Stahl vnd Eysen Zutun pflegen,30 ) nicht aufhalten sullen" .�1 ) 2 ') Am 6. Dezember 1398 richtete Steyr an Richter, Rat und Bürger zu Freistadt ein Sehreihen, in dem es heißt: .,Wir lassen euer weisheil wissen, dass wir ettleichen stain auf der Ens haben geprochen u. nidergelegt, damit die curn, die unsern 11. ander, die dieselh strasse arheitenl 1111 u. ferbasser scu n. ir gut desto sicher sein 11. das gestet uns gar ain kleich geltes, darumb hitten wir eu mit allem vleisse, dass ir für e11 hesent euer mithurger, die gen Vcnedi varent 11. mit in redt, seu underweiset, das seu ir hilf darinne tun n. was sen <larinne leiden u. gaben wellen, <las seu <las herüher senden . . ." J. NöBlhöck, Die Entsteh1111g Freista<lts in Oberösterreich. .Jahrbuch des o.-ö. Musealvereines, Jg. 80 (1924), S. 93. 23 ) Saum = Last, die ein Tier tragen konnte. - 152:1: ,,Venedische War 11111 3 Zentner ein Sämh". Kurz, a. a. 0., S. 275 f. - 1 Roßsaum = :1 Zentner. H. Pirdtegger, Das steirische Eisenwesen bis 1564 (1937), S. 46. 24 ) G. Grüll, Beiträge zur Gesd1ichte des Kastens an der Enns. Heimatland. Beilage wm Linzer Volksblatt (1927), Nr. 8, S. S8. 2 ' ') 0.-Ö. Urkundenhuch, B<l. 8, S. 627. 26) Ebenda, Bd. 9, S. 735. 27 ) Pritz,, a. a. 0., S. 136. "") Drei Meilen i111 Umkreis der Stadt Waidhofen. 2ll ) Kasten in Kastenreith. 00 ) Hinweis auf das Stapelrecht der Stadt Steyr. '") F. Handelssad1en l;,01-1782, K. IV, L. 2, Nr. 1: .,Kaiser Maximilia·:is Entsd1ie<lt zwischen den von Steyer: vnd Waidthouen des Venedigischen Eise:1hanndls halben, lSOl". - Vgl. G. Frieß, Gesd1ichte der Stadt Waidho;en an der Ybbs von der Zeit ihres Entstehens his zt1m Jahre 1820. Jahrbuch f. Landeskunde von Niederösterreich (1867), S. 16, 30, 120. -E. Frieß, Ans Waidhofens älterer Vergangenheit. Die alte Eisenstadt Waidhofen a. d. Ybbs. Festschrift zur Feier ihres 700jährigen Bestehens (1949), S. 48 f. 32
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