kunden hervorgeht, 14 ) Steyr gemeinsam mit den übrigen landesfürstlichen Städten Oberösterreichs.15) Für die Steyrer Kaufleute führte nämlich in frühester Zeit der Weg nach Süden gewöhnlich durch das Steyrtal und über den Pyhrnpaß. Wahrscheinlich benützten sie aber auch den: nach der Enns und von Altenmarkt über die Buchau nach Admont führenden Straßenzug.16) Die Strecke Steyr - Altenmarkt dürfte sich im Mittelalter in einem sehr schlechten Zustand befunden haben. Herzog Albred1t befahl 1376 die „unverzügliche" Instandsetzung j ener Straßen, ,,die gen Steyr gehörend".17) Die Verbindung zum oberen Murtal und damit zur Venediger Handelsstraße der Wiener Handelsleute, die über den Semmering in dieses Tal führte, wurde durch die Straße Rottenmann - Trieben - Rottenmanner Tauern hergestellt. Im Gegensatz zum oberen, über den Radstätter Tauern führenden Handelsweg, wurde sie als die „unter oder nieder Straße" bezeichnet.18 ) Steyrer Händler durften aber auch den Präbichl-Paß benützen. Im Jahre 1358 erteilte der Landesfürst dem Landschreiber in der Steiermark den Befehl, Steyrer Bürgern an der Maut zu Trofaiach keine neuen Forderungen aufzulegen.19 ) Vom Murtal verlief der Haupthandelsweg über den Neumarktersattel nach Friesach - St. Veit - Villach - Tarvis, der Fella entlang nach Gemona. Von hier führten Straßen über Aquilea und über Treviso nach Venedig.20 ) Nad1 einer Urkunde aus dem Jahre 1373 benützten die Steyrer zur Verfrad1tung des Eisens aus dem Innerberg schon von altersher neben der Landstraße auch die Enns.21 ) Aber nicht nur Eisen und Stahl, sondern auch die in Venedig erstandenen Güter transportierte man gelegentlich auf Flößen ab Großreifling oder Altenmarkt nach Steyr. Der Floßtransport war durch die starke Strömung und durch die zahlreichen Felsklippen mit großen Gefahren verbunden. Im Jahre 1398 veranlaßte Steyr die Beseitigung größerer Felsen aus dem Flußbett und verlangte daher von Freistädter Kaufleuten, die auf 14) Urkunden ans den Jahren B51, 1361, B70, l:-l71, 1372, 1.386. Hoffmann, Städtebund, S. 122, 143, Anmerkung 87. " ) Enns, Freistadt, Gmunden, Linz, Vöcklabruck, Wels. 16 ) .T . Nößlböck, Oberösterreichische Weistümer. 1. Teil (1939 ) , S. 415. -· Ders.: Die Entstehung Freistadts in Oberösterreich. .Tahreshericht des o.-ö. Musealvereines, Bd. 80 (1924 ) , S. 92. 17 ) 0.-Ö. Urk11ndenb11ch, Bel. 9, S. 131. 18 ) F. Pfeffer, Heimatgeschichte in alten Stral�ennamen. 0.-Ö. Heimathlätter. Jg. 3, Heft 1 (1949), S. 48 f. 10) 0.-Ö. Urkundenbuch, Bd. 7, S. 577. - F. X. Pritz, Beschreilrnng und Geschichte der Stadt Steyer (1837), S. llO. � 0 ) Simonsfeld, a. a. 0., S. 98. - Österreichische Kaufleute führten ihre Waren aber auch über Triest und durch die Flitscher Klause nach Italien. K. Kaser, Eisenverarbeitu·ng und Eisenhandel. Die staatlichen nnd wirtsd1aftlichcn Grundlagen des innerösterreichischen Eisenwesens. Beiträge zur Geschichte des österr. Eisenwesens. Aht. II, Heft 1 (1932), S. 138. "' ) 0.-Ö. Urkundenbuch, Bd. 8, S. 631. 3 J
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