Veröffentlichungen des Kulturamtes, Heft 21, Oktober 1960

Obwohl das August-Hochwasser der Enns wesentlich ruhiger ablief, schwollen die kleinen Nebenflüsse der Enns in den Morgenstunden des Donnerstag, 13. August, durch den Starkregen während der Nacht ungeheuer an. Der Wendbach im Gemeindegebiet von Ternberg, der Mühlbach und der Dambach in der Gemeinde Garsten, sowie die vielen kleinen Bäche in der näheren Umgebung von Steyr, die zu dieser Jahreszeit nur eine ganz minimale Wasserführung aufweisen, verursachten schwerste Zerstörungen an öffentlichen Einrichtungen, sowie an privatem Hab und Gut. Durch diese kurze Schilderung kann natürlich das Ausmaß der Katastrophe nur angedeutet werden. Die Wetterlage zu Anfang August ist gekennzeidmet durch eine kräftige Ausbildung des Azorenhochs, das mit einem Keil nach Westeuropa übergriff. An seiner Nordflanke zogen die atlantischen Störnngen südostwärts und erreichten Nordwestdeutschland und Mitteleuropa nur in abgeschwächter Form, wobei es im Bereich der feucht-milden Meeresluft örtlich zu Gewittern bzw. gewittrigen Schauern kam. In Mitteleuropa war bei dieser Hochrandlage bis 6. August das Wetter meist unbeständig, kühl und zeitweise regnerisch. Am 7. August spaltete sich vom atlantischen Hochdruckkeil eine Zelle hohen Druckes über Mitteleuropa ab, die nur kurzfristig wetterwirksam wurde. Der 7.. und 8. August brachte dem Alpenraum meist heiteres und sehr warmes Wetter. Während das ausgedehnte Hochdruckgebiet über dem Nordatlantik weiterhin festlag, bildete sich über Frankreich ein flaches Gewittertief, das sich nach Osten ausdehnte und die mitteleuropäische Hochdruckzelle abdrängte. Im Bereiche dieses westeuropäischen Tiefs, dessen Schwerpunkt sich am 11. August zur südlichen Nordsee verlagerte, überquerte eine Reihe von / t < ""· Abbildung 14 Bodenwetterkarte vom 11. August 1959, 7 Uhr 17

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