Veröffentlichungen des Kulturamtes, Heft 21, Oktober 1960

DAS AUGUST.HOCHWASSER Kaum hatten sich die Betroffenen von der Juli-Katastrophe etwas erholt und waren die ärgsten Schäden behoben, brach am 12. August die zweite, teilweise noch ärgere Flut dieses Sommers 1959 über ausgedehnte Landstriche herein. Die größten Verwüstungen entstanden dabei im Lande Salzburg, im Salzkammergut und in den Bezirken Steyr und Kirchdorf. Während im Juli die Hochfluten der Enns die größte Gefahr bedeuteten, war es im August die Steyr, welche infolge der ungewöhnlich starken Regengüsse am 12. und 13. August binnen weniger Stunden zu einem reißenden Strome wurde. Erschreckend waren die Nachrichten von den grauenhaften Vernichtungen. Im Gemeindegebiet von Molln wüteten der Paltenbach, der Mollnerbach und die Krumme Steyrling. Zahlreiche Erdrutsche in der Breitenau und in der Ramsau führten zu schweren Schäden der Landwirtschaft; Brücken und Stege, ja sogar Häuser wurden weggerissen, die Licht- und Trinkwasserversorgung war teilweise unterbrochen. Nicht besser war die Lage flußabwärts. Die Unterhimmler-Au war am Morgen des Donnerstag ein einziges Meer. Im Stadtgebiet von Steyr waren die Hauptzentren der Zerstörungen das Eysnfeld und der Wehrgraben (Bild II und Bild 12). Um 9.30 Uhr brach der Gsangsteg, der über das Mittelwasser der Steyr führt und eine wichtige Verbindung zwischen Steyrdorf und der Innenstadt bildet, unter dem Druck der ungeheuren Wassermassen auseinander, die Gasleitung und das Telephon-Kabel wurden abgerissen, Teile der Stadt waren ohne Gas und ohne Fernsprechverbindung. Bild 11 Hackwerke am Wehrgraben Fürn: Lcü Wagnn 1 5

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