Die Leitung ist durch den Kleegarten gelegt, unterfährt den Pfefferlweg und Pfef- ferlgarten, biegt dann zur Sierninger Straße ab und lenkt das kostbare Naß durch die Mitte des Wteserfeldplatzes. Dem Auslaufbrunnen wurde eine Feuerlacke zugebaut, aus welcher das übcrwasser zu einem Brunnen beim Hause der Schwestern (Wieserfeldplatz Nr. 6) geleitet wird. Die Leitung liefert 35 Liter in der Minute. Die Brunnengemeinde besitzt außerdem einen Ziehbrunnen in der „Mitteren- gasse" vor dem Hause Nr. 2, dessen Bau schon im Ratsprotokoll 1571 erwähnt wird. 1789 wurde der Brunnchor am Wieserseld aus Mauthausner Granit hergestellt. 1799 baute die bürgerliche Gemeinde im Wieserseld abermals einen „tauglichen" Ziehbrunnen, um bei künftiger Feuersgefahr mehr Wasser aufbringen zu können und das Wasser nicht aus fernen Reservoiren heranbringen zu müssen, wenn die eigenen Becken eintrocknen sollten. Herr Ignaz Mann verband sich zur Herstellung eines solchen öffentlichen Brunnens neben seinem Hause Wieserseld Nr. 31 (heute Wieserfeldplatz Nr. 11, Mittere Gasse 2), wenn er Wasser in seinen Garten leiten dürfe, wobei er die Herhaltung dieser Leitung auf eigene Kosten übernehmen wollte. Der Bäckermeister Amon vom Haus Mittere Gasse 1 wollte 30 fl. beitragen, wenn ihm gestattet werde, sich nicht nur das Überwasser aus dem Gemeindegrander zuzueignen, sondern es auch nach seinem Hause leiten zu dürfen. Herr Jakob Seiler (Steyrdorf 83, heute Sierninger Straße 34) wünschte, daß das Qberwasser des Feuerbrunns im Wieserseld, welches damals Ignaz Mann von dem Brunnen des Viertl- und Brunnmeisters Krennmüller bezog, künftig ganz seiner Leitung überlassen werde (Gewährbuch I, S. 472/73). Am 28. 9. 1892 wurde beim Brunnen am Wieserfeld ein Reservoir errichtet. Als im Jahre 1848 eine Planierung des Wieserfeldplatzes erfolgte, erhielt der Brunn am Wieserfeldplatz einen neuen Brunnenkorb. Schließlich sei noch der Schöpfbrunnen im Mehlgraben erwähnt, der 1896 von der Stadtgemeinde zur Erhaltung übernommen wurde. Die Besitzer der Häuser Wieserfeldplatz 50 (C. Nr. 363), Mehlgraben 1 (C.Nr. 369), Nr. 2 (C. Nr. 366), Nr. 6 (C. Nr. 360h, Nr. 8 (C. Nr. 359), Nr. 10 (C. Nr. 358) mußten Beiträge zur Erhaltung zahlen. IV. B e i der Steyr Eine sehr alte Leitung versorgte das Bruderhaus und die umliegenden Häuser mit frischem Wasser. Die Quellstube zu dieser Leitung, welche von einer eigenen Brunnengemeinde erhalten wird, befindet sich am Beginn des Mehlgrabens vor dem Hause Nr. 1. V. Ort In der Vorstadt Ort, die 1543 schon 55 Häuser zählte, hat sich keine Brunnengemeinde gebildet. Die Vorstadt hat sich ähnlich wie das Aichet auf bäuerlicher Grundlage entwickelt. Von den uralten Gutshöfen kennen wir heute nur mehr den Schlüsselhof. Die anderen Höfe stehen zum Teil nicht mehr, zum Teil sind ihre Namen verklungen. Doch in den Steuerbüchern der Stadt sind sie uns überliefert: der Pluetlhof, der Galtnerhof, der Göttenhof — die alle an der Schlüsselhofstraße standen oder noch stehen. Galtnerhof hieß das Haus Schlüsselhofgasse Nr. 55 (früher 59), in welchem Jäger von Waldau seine Brauerei hatte und das eine eigene Wasserleitung besaß. Als im Jahre 1885 die Jägerkaserne (heute Fachschule für Eisen- und Stahlbearbeitung) gebaut wurde, wurde in der Nähe des Schlüsselhofes am Ennsufer ein Brunnen abgeteuft, der nebst einen Hausbrunnen die Kaserne mit Wasser versorgte. 25
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