Die „mengeligen" für den Schiffszug wichtigen Orte auf der Enns wurden über Auftrag des Rates durch einen gewissen Jacob in Dambach in Ordnung gebracht. In „Anngelsbach" hatten Wolfs Hopfs und Leopold Koller die Arbeiten durchzuführen.^ Am 10. 6. 1583 gab der Rat den Ratsmitgliedern Resch und Aidn den Auftrag, für die Erbauung des neuen Siechenhauses Steine, Kalk und „allen Vorrath" zu bestellen. Vorgenannte wurden gleichzeitig zu Baumeistern des Projektes bestellt?' Stetzr war der natürliche Verlagsplatz und Sitz der eisenverarbeitenden Ge werbe für das Innerberger Eisen, da die Enns unweit des Erzberges und durch die Stadt zur Donau fließt. Auf der Enns konnten Eisen und Lebensmittel b i l l i a zu den Verarbeitungsstatten bzw. den Gewinnungsorten gebracht werden. Auf Grund der von Kaiser Maximilian I. durchgeführten Reformen unterstanden die gesamte Eisengewinnung und Eisenverarbeitung im Alpenvorlande der Jurisdiktion des Innerberger (Eisenerzer) Amtmannes, der dem Innerberger Amte, der Zentralbehörde des Eisenwesens, Vorstand. Nach dem Tode Kaiser Ferdinands I und der darauffolgenden Länderteilung im Jahre 1564°° war die Steiermark von Ober- und Niederösterreich getrennt worden. Diese Teilung wirkte sich für das Eisenwesen unvorteilhaft aus. Die Verleger in Steyr'" bevorzugten die österreichischen Hammerwerke, wodurch die steirischen Hämmer unter unregelmäßiger Abnahme ihrer Rohvrodukte zu leiden hatten. Erzherzog Karl, der Landesherr der Steiermark, wollte sich um andere Verlagsorte Umsehen und den Verlag mit Stepr abbrecben. wenn sich nicht in Steyr eine eigene ..Gesellschaft der Eisenhandlung" unter Teilnahme der ganzen Stadt bilden würde. Wohl unternahmen Kaiser Maximilian II. und Erzherzog Karl noch einen Versuch, durch eine „Ordnung und Abtbeilung der Hammerwerke im Lande Österreich und Stepr" den Schwierigkeiten zu begegnen. Doch auch dieser schlug fehl. Die wenigen Steyrer Verleger, die eine Monopolstellung innehatten, hielten sich nickt an diese Ordnung und teilten das Roheisen weiterhin meist nach ihrem persönlichen wirtschaftlichen Vorteil auf. Trotz der Gegenwehr vieler dieser einflußreichen Handelsleute, die selbst oder deren Verwandte im Rate der Stadt saßen, kam es auf Drängen Erzherzog Karls 1581 unter Garantie der Stadt zur Gründung der „Compagnie der bürgerlichen Eisenhandlungsgesellschaft von Stepr". Bürgermeister Händl war ein heftiger Gegner der Gründung dieser Compagnie, durch die der Privatverlag der Hammerwerke seitens der Steyrer Verlagsbäuser beseitigt wurde. Er soll gesagt haben: ..Nun wohlan, die Compagnie ist geschlossen, aber Gott helfe dem. welcher wird müssen der letzte darvon sein"." Auf Ersuchen des danialigen Stadtschreibers Melchior Haber schickte der Bergwerkssachverständige Hannß Steinberger aus Schladming ein Gutachten, in welchem er var der Gründung einer großen Kavitalsgesellscha^t warnte. Er kenne, führte er in seinem Schreiben aus. Beispiele solcher Gesellschaften in Aussee, Hall in Tirol und Gastein „die anfänglich wohl überleget waren doch gar balde wieder zergangen sepnd / noch täglich sich zerschlagen / vnd keine lange bestehet"?'' Diese Gründung müßte zwar als Maßnahme gegen den großen Eioennutz habgieriger Handelsleute, die dadurch die alten Privilegien der Stadt in Gefahr gebracht Bütten, erfolgen. Steinberger war der Ansicht, daß kleine Gesellschaften niemals ein Monopol schaffen nnd so den Markt beherrschen könnten, diese Gefahr bestünde jedoch bei Gesellschaften mit großen Kapitalien. Große Kapitalsaesellschaften verdürben außerdem den Charakter der Jugend, die dadurch, daß sie fast mühelos aus dem Unternehmen Gewinne zöge, zu Beauemlichkeit und manaelnder Tatkraft erzogen werde. Wie man später sehen wird, trafen die Voraussagen der Geaner dieser Gründung ein, denn zu Beginn des folgenden Jahrhunderts erfolgte ein katastrophaler Zusammenbruch der Compagnie.^ Im November 1581 beschäftigte sich der Rat in einer Sitzung mit der ..Zusammenbringung des aelts", das die hiesige Bürgerschaft für die „Eisenhandlungs Campania", wie die Eisenhandelsgesellschaft genannt wurde, zu zeichnen gewillt war." Es wurden dazu später die Ratsmitglieder Abraham Spannesperger, Hanns Matl49
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