Veröffentlichungen des Kulturamtes, Heft 16, Dezember 1956

Zu ähnlichen Zwistigkeiten luic 1437 kani es später noch unter Abt Ulrich IV. (1495—1524)27) und zu Beginn des 17. Jahrhunderts. Die Äbte von Garsten beriefen sich in solchen Streitfällen stets auf den Spruchbrief Albrechts. Aus der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts sind bis jetzt nur drei Schulmeister namentlich bekannt, und zwar 1469 Friedrich Truent,'23) 1478 Hans Lyß als Zeuge in einer Quittung des Orgelbauers Hannes Laus (Laws) aus Dekhn- borff9) und 1492 Ulrich Hicrß, für dessen Anstellung in Steyr sich sogar der Landesfürst einsetzte. Kaiser Friedrich III. verlangte in einem an Richter und Rat zu Steyr gerichteten und am Freitag vor dem Palmtag 1492 zu Linz ausgestellten Schreiben, man möge — „vmb unsern willen vnd uns Zu geuallen" — Hierß als Schulmeister aufnehmen. Den gleichen Wunsch äußerte der Kaiser in einem zweiten Brief an den Stadtrichter Hans Köll vom Montag nach dem Palmtag 1492. Schließlich langte aus der kaiserlichen Kanzlei noch ein weiteres Schriftstück in Steyr ein, worin versichert wurde, das; inan „mit der lernung b (er) Knaben im korr (Chor) vnd andern" durch den „hochgelehrten" Meister Ulrich „guctt gefallen" finden und er am Sankt Jorgentag den Schuldienst antreten werde?") Cftfiy» UImv>mt)'tin5w> iYl'<ifaIV».-i&lYim(«rijt3rttcwit'tHnifw7'lVm£>ti fa<r|6 Y» fu»ti litt) iMtifafemtitbtit v'<-i',ui>>ilx^'.v>'\'iuSvufcrniviAtii vüIvh/’h ‘tmrtlliii .lUJMimoi'Vit?'viisWmÄvcrlsilÄSHfamW<vvXirjHntuiviliutmwuqtiiVtib iiiiWi-Ji-tiV.i.ml er bi(n VI>111 Jmivimq &tv tivan|ncq!ii:\<m|’Ai,mW qr,;r} )<iilu.,itv„ ^ n v-m1 Ipiltyli.lltl.i >vi< mit tvuiXitqni lii-cilimiin'ivi^cn xZ’fSui ^u iniimi.-.n Kcminxvi'aii11ti'.tvX.11Tcb,-,wiM iVv^YU VujitSi'iMjiVHimÄim Amfuil?iuorl»l)liTirrl)«t — Kaiser Friedrich III. verlangt die Anstellung des Schulmeisters Ulrich Hierß (1492) Aufnahme: F. Ehrenstorfer, Landcsbildstelle für Oberösterreich Zu Anfang des 16. Jahrhunderts war der Stadtschulmeister in die von 1506 bis 1511 dauernden Streitigkeiten zwischen Ratsbürgern und Handwerkern verwickelt?7) Da er in diesem Konflikt auf Seite der Handwerker stand, dürfte er sich kaum der Gunst der Ratsherren erfreut haben?-) Über den damaligen Unterrichtsbetrieb fehlt jede Nachricht. Wie in anderen mittelalterlichen Stadtschule» war jedenfalls auch in Steyr Latein neben Religion der wichtigste Unterrichtsgegenstand. In Verbindung mit dieser Sprache wurde auch das Deutsch-Schreiben und -Lesen erlernt?3) Einer besonderen Pflege erfreute sich der Chorgcsang, da ja die kirchlichen Gesänge unter Leitung des Schulmeisters von den Schülern ausgeführt wurden. „Vil lieplicher, zimlicher und pillicher ist, das 8

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