Veröffentlichungen des Kulturamtes, Heft 14, Dezember 1954

der Bedeutung und der geschlechterlangen Tradition, bei dom Reichtum an Eisenkundigen, die die Eisenstadt in hohem Grade besaß, gehen mir nicht fehl, hier einen heimischen Meister a-nzunehmen. Dies umso mehr, als durch diese Gitter die vorhin angezeigte Reihe- heimischer Kunstäuherungen durchaus organisch weitergeführt wird. Das Fliehende dieser Spiralen als Lebensbaum hat dann auch noch Jahrhunderte später in den Blechschnitten der Füllungen in Garsten, Christkindl (Beichtstuhlgitter) und der ehemaligen Steyrer Dominikanerkirche (Emporegitter) nachgewirkt und zeigt die Zähigkeit und einen Rest von Wissen um die Segenskraft dieses Zeichens, die unbewußt und allmählich versinkend, noch bis ins 19. Jahrhundert verfolgbar ist. So sehen wir in dem Schild zu den „drei Alliierten" den Lebensbaum noch einmal, nun in klassizistischer Form verwendet. Die vorzügliche Ausstattung der Holdererschen Gruft hat noch durch eine Laterne aus dieser Zeit, in der gleichfalls das Bal- lustergestäbe verwendet wird, eine schöne Ergänzung gefunden. Den Namen des Meisters auch nur vermutend anzugeben, verhindert das Fehlen von Handwerkerakten, da das Meisterbuch — etwa der Hufschmiede — nur bis 1802 zurllckreicht. Kreuz im Steyrer heimakhaus (datiert 1699). Oberfläche wie Spiralkontur werden belebt und bereiten das Blatt vor. Plastische Groteskfiguren in den Spiralmitten. Kreuz aus dem Anfang des 17. Jahrhunderts am alten Steyrer Friedhof. Typisch die vorgelegten Zierbänder. Auch eine ganze Reihe von Grabkreuzen, von denen einige ins Steyrer Heimathaus, andere ins Linzer Landesmuseum gekommen sind, bedienen sich dieser Formsprache und tragen sie in das 17. Jahrhundert weiter. Diese alten Kreuze, die sich aus gotischen Weihbrunnkesselträgern ableiten lassen, haben um diese Zeit als Kompositionsmitte das Namenskästchen unter einem Schutz45

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