Veröffentlichungen des Kulturamtes, Heft 14, Dezember 1954

Erzherzogs Mathias in Linz die „Edlen, Ernneften, Weißen und Günstigen Herren" des Rates der Stadt, ihm den Bericht über das Wasserdruckweck ehest zukommen zu lassen, damit er ihn nach Wien schicken könne22). Nach mannigfachen Umbauten und Aenderungen zeigt sich uns heute der einst so berühmte Wasserturm nur mehr in gekürzter Gestalt^). Um einerseits eine drohende Einsturzgefahr zu beseitigen (die vertikale Abweichung des Turmes betrug schon 32 Zentimeter) und, um andererseits den Wünschen auf Erhaltung desselben im Interesse des Stadtbildes entgegenzukommen, veranlaßte die Oefterreichische Waffenfabriksgesellschaft am 18. Oktober 1909 die Abtragung des Turmes um 9 Meters. Im Jahre 1593 sollte Aidn als Vertreter der Stadt an dem Landtage in Linz teilnehmen. Er entschuldigte sich, daß er mit Geschäften und Arbeit überlastet s-ei'H. Sein Kirchenamt und zwei Vormundschaften machten ihm nicht wenig Sorge und Mühe, die „richtigmachung der mege" sei ihm übertragen, er habe niemanden daheim, die Jakobi- und Bartholomäus-Märkte seien im Anzug und auf diesen wolle er einkaufen. Schließlich brachte er beim Rate vor, daß es für ihn äußerst wichtig sei, litt Geschäften nach Venedig zu reifen27). Handschrift Michael Aldus in seinem Testamente vom 12. 11. 1597. („Ich Michael Aidn bezeuge mit diser mainer handtschrifte dass alless wie obsteht main endlicher will vnd mainung ist. Michael Aidn.") In der unruhevollen Zeit des zweiten Bauernkrieges zeigte sich Michael Aidn nach dem Antritt des BürgermeisteramteL im Jahre 1595 als überlegender und besonnener Mann. Große Verantwortung lastete auf ihm, um die Stadt aus den Fährlichkeiten dieses Krieges herauszuhalten. Im November 1596 entbot die Herrschaft Steyr ihre Untertanen zur Musterung für den Türkenfeldzug aufs Schloß. Die Bauern erschienen zwar, wollten jedoch vorerst ihre Beschwerden anbringen und dann gehorchen. Es kam zu einem Tumult, bei dem der Burggraf von den Bauern tätlich bedroht wurde. Der Rat ließ die Bürgerschaft der Stadt aufbieten, die ins Schloß eilten und dem Burggrafen zu Hilfe kam. Die beiden Bauern, die gegen letz37

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