Ambros Freudenpichl war weiters Erzbischöflicher Konsistorialrat und bekleidete das Amt eines Professors der Philosophie a, d. Universität zu Salzburgs. Nach damaliger Gepflogenheit widmet der Autor sein Werk einer hochgestellten Persönlichkeit: „Der Allerdurchleuchtigsten Großmächtigsten Fürstin / und Frauen / Frauen ELEONORAE MAGDALENAE THERESIAE, Ver- wittibten Römischen Kayserin / in Germanien / zu Hungarn / Böheim / Dalmatien / Croatien / und Sclavonien / Königin / Ertz - Hertzogin zu Oesterreich / Gebohrnen Printzessin auß dem Churfürstlichen Stamm derer Pfaltz Graffen bey Rhein / etc. Unser Allergnädigsten Frauen / Frauen", um sie nach dem Widmungstext, zu Beginn des Widmungsbriefes, abermals anzureden: „Allerdurchleuchtigst- Und Großmächtigst- Verwittibte Römische Kayserin / Auch zu Hungarn- und Böheim Königin / Ertz - Hertzogin zu Oesterreich /• Allergnädigste Frau." Nach langen Lobpreisungen der Kaiserin und einem Vergleich ihrer Tugenden mit den Eigenschaften der Sonne kommt er zum Wesentlichen: „Diser allergnädigsten Anblick hat die neue Kirchfahrt unter dem Gnaden- Titl deß liebreichen JEsu- Kindl an dem Baum / oder sittlich zu reden / unser Geistlicher Lebens - Baum / absonderlichen Genuß empfunden / und genießet deroselben noch allbereith in der That: indeme Euer Kayserliche Majestät denselben durch die allergnadenreichste Ausnemmung in Dero hohen Schutz belebet / und mit Dero geheiligten Person Kayserlichen Ansehen / als mit einem fruchtbaren Einfluß den Wachsthumb gegeben. Wann nun unser grosse adligende Schuldigkeit erhellet / von welcher ein danckbares Gemüth nachdrücklich angetriben wird gegen Euer Kayserlichen Majestät Hoch huldenreiche Mild- seeligkeit ein unterthänigstes Vertrauen zu schöpften / als erkühnet sich angezogner Gnaden - Orth desto getröster diese wenige und unwürdige Blätlein / als ein Abriß dies geistlichen Lebens - Baum / und dessen Gnaden - Früchten zu Dero Füssen zu legen / dieselbe unter Dero Kayserlichen Namen und Schutz Demüthigst zu untergeben; und schätzet sich dißfahls glückseelig: weilen Dero allermildiste Verwilligung / sie zue zuschreiben / schon versicheret / ihnen ein allergnüdigstes Aug zu ertheilen". Nach einer neuerlichen Tirade auf die lobenswerten Eigenschaften der Kaiserin fährt der Autor fort: „Mit diser Zuversicht unterstehet sich eine Kirchfahrt bey dem Gnadenreichen JEsu-Kindl in den Baum in tieffester Unter* thänigkeit Euer Kayserlichen Maiestät dises kleine Blätewerck zu überreichen / Demüthig bittend / nicht die Schwachheit der Feder / welche die jenige auß- bündig sinnreiche schreibens - Arth bey weiten nicht erreichet / als Euer Kayserlichen Maiestät hocherleuchter Verstand >erfordert / sondern vilmehr anzusehen / daß auch angetragen worden / dem gmeinen Volck von dem GnadenOrth eine wissenschafft zu machen. Wünschet anbei) / und ersuchet zu dem Enü mit täglichem Gebett Und H. Meß - Opffer daß Göttliche allerfreygibiste Kindl / das die Tugend Euer Kayserlichen Maiestät / mit welchen Sie bißhero die Welt als ein hellglantzende Sonne beschienen / noch unzahlbare Jahr triumphiere / biß sie endlich, durch die Völle aller Kayserlichen Tugenden das höchste Himmels-Zeichen heftigen / in den Krebs nicht mehr KrebsgängigH durch die Himmlische Verdiensten / von disem Jrrdischen Horizont in dem Empy- rischen erhoben werde / allda in alle Ewigkeit mit allen lieben Heiligen wie eine Sonne -zu scheinen in dem Angesicht Gottes. Matth. 17. c. Leben auch der getrösten Hoffnung Euer Kayserliche Maiestät werden eine ihnen unter* thänigste Kirch - Fahrt bey dem Christ-Kindl mit den Gnaden - Straalen Dero hohen Schutz und Ansehen / mit welchen Sie dieselbe bey der Blühe erhalten / fernerhin begnädigen / damit sie die Ehr / und Liebe deß JEsus- Kindl zubefördern / forthin erwachsen / und zunemmen möchte". Und nun die Unterzeichnung der Widmungsepistel: „Euer Kayserl. Maiestät Allerunter22
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