Veröffentlichungen des Kulturamtes der Stadt Steyr, März 1953

geblieben ist, wissen des weiteren, daß südlich von Steyr das Enns- und Steyrtal nach Funden wohl auch vorgeschichtlich besiedelt gewesen war, daß aber zur Völkerwanderungszeit die Dauersiedlungen verschwunden sind und daß an der Pyhrnstraße erst im 8. Jahrhundert, an der Ennstaler Eisenstraße noch später neu kolonisiert worden ist. Erfahren haben wir weiters, daß die Römer außerhalb der Städte am kulturellen Landesausbau unbeteiligt geblieben sind und daß die alten Illyrer und Kelten sogar noch vorhanden waren, als sich die ersten Baiern niederließen. Ferner haben wir im Lichte der Namenkunde erkannt, daß sich die Baiern entlang der Donau früher und spätestens im 7. Jahrhundert, sich die Slawen aber erst nachher, im 8. Jahrhundert, festgesetzt haben; daß jedoch abseits der Donaustraße beide Sprachvölker gemeinsam kolonisiert haben. Wichtig erschien uns schließlich die namenkundliche Feststellung, daß die Baiern die Niederlassung von Slawen in der Herzlandschaft von Oberösterreich, zwischen Donau und Traun, planmäßig aufgehalten haben dürften. Das ist eine ganze Reihe teilweise recht wichtiger neuer Erkenntnisse für die Geschichte von Steyr und des Eisenlandes, so daß es sich verlohnt hat, sich damit eingehend zu beschäftigen. 78

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