Von den 12 Holzkalendern des deutschen Sprachgebietes sind 10 im allen Oesterreich gefunden worden. Als erster sei der St. Lambrechter (Steiermark) genannt, welcher nicht die Form eines Stabes, sondern die eines kleinen Büchleins aus Holztäfelchen hat. Diese sieben schmalen Brettchen haben 12 „beschriebene" Seiten, die für die zwölf Monate bestimmt sind. Es enthält jedoch eine Seite nicht genau einen unserer „ju- lianischen" Monate, sondern der Schnitzer setzte ab, wie es ihm gerade ausging. Die Monate sind auch in keiner Weise abgeteilt. Dies deutet darauf hin, daß die Bauern sich um die 31-, 28- und ZOtägigen Monate der Römer gar nicht gekümmert haben. Die einzelnen Tage sind durch dreieckige Kerben bezeichnet. Der 1., 8., 15. und weiter jeder 7. Tag ist durch Tielfstellung hervorgehoben. Es sind dies nicht etwa die Sonntage in einem bestimmten Jahr, sondern, die Tage mit dem Sonntngsbuchstaben A der geschriebenen Kalender, mit deren Hilfe man die Sonntage in jedem beliebigen Jahr finden konnte. Der St.Lambrechter Holzkalender war wie alle seiner Art ein sogenannter immerwährender Kalender. Als zweiter Holzkalender sei hier der Pustertaler besprochen, ein flacher Stab von genau einer Wiener Elle Länge. Er dürfte demnach sowohl als Kalender wie als Maßstab gedient haben. In ihm sind die Tage A ähnlich wie im St. Lambrechter bezeichnet, aber die Monate sind deutlich voneinander abgetrennt. Beide Kalender A A MO P • SriMkAA A A A A A Der 61. Lambrechter Kolzlalender (1. Januar bis 29. 3unL) wnnft mmmmw 18, 5, 7, 10,12,15, 17, 19, Zwei Arten von Stab- Die Zahlen von 1 bis 15 in zwei Arten, zahlen aus alten Holz- kalendern. setzt man für das Ende des 15. Jahrhunderts an. Hingegen ist der zu Hüttenberg in Kärnten gefunden Stab viel jünger. Er trägt die Jahreszahl 1658 eingekerbt, ist aber auch ein immerwährender Kalender. Man hat auch einen Bruder dieses Stades gefunden, der in den Zeichen ein wenig verschieden ist. 35
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