Steyr und die Glaubenskämpfe

Dazu kommen noch 1544 4 von der Pfarre aus versehene Stiftungen: 1.)Die Rumpelstiftung 1478 mit 1000 fl bar zu einer täglichen in der Steprer Stadtpfarrkirche von Jakob Rumpel. 18) 2.)Die Frühmesse (Pfarrkirch=Messe). 19) 5.) Die Spitalmesse. 20) g.) Das Pramarerstift. Um 1510 versahen 4 Gesellen, 5 Kapläne und 1o Benefiziaten den Dienst für die Stiftungen. Nach den Klagen der Bürgerschaft über die Nichteinhaltung der Stiftsverpflichtungen zu schließen, müssen sie noch zu wenige gewesen sein. Der Verlauf der Stiftungstätigkeit im ganzen Land zeigt ein Ansteigen in der Mitte des 15. Jahrhunderts obwohl die allgemeine Mißstimmung gegen die kirch¬ lichen Uebelstände auch im Ansteigen begriffen ist. Die Menschen stürmen den Himmel, dessen Vertreter auf Erden so offensichtlich ihre Mission mißachteten. Der gewaltige Drang zum Glauben, der zu Gott führt und der das Dolk um die Drediger des reinen Wor¬ tes Gottes versammelt, offenbart sich in der Fülle der Stiftungen, wobei Gefahren wie die Türkengefahr mitgespielt haben mögen. Ab 1400 hält die Stiftungstätigkeit — bis 1517 an. Das Jahr 1518 bringt ein stetes Absinken bis 1522, von 1522 bis 1550 noch ein Aufflackern und dann völliges Erlöschen. In Stepr liegt das Haupt¬ gewicht auf den Jahren 1490 bis 1525. Sein Reichtum dient zu einem großen Teil der Unterstützung der Kirche ebenso wie in den anderen Städten, unter denen be¬ sonders Enns und Freistadt hervorragen. Die Mitwirkung der gesamten Bevölkerung der Stadt am Stiftungswerk war wie schon aus den Namen der einzelnen Benefizien ersichtlich ist, durch den Zusam¬ menschluß in einzelne Körperschaften gewährleistet, die als Zechen die Interessen des Handwerks, als Bruderschaft deren Streben nach religiöser Tätigkeit vertraten. Die Zechen, die als. Grundformen wirtschaftlichen Körperschaften, aus denen sich die Zünfte, Innungen und Gilden entwickelten, Standesorganisationen darstellten zur Wahrung wirtschaftlicher und sozialer Rechte ihrer Mitglieder übernahmen, besonders in den Städten auch die Aufgaben einer Bruderschaft, so daß beide Formen oftmals ineinan¬ der verflossen.!) Ein Standespatron wurde gewählt und diesem dann die einzelnen Stiftungen geweiht Gemeinsame Pflichten wie Gebete, Umgänge, Wallfahrten und Gottesdienste verstärkten das Gefühl der Gemeinschaft und ihrer Aufgabe, die so und Praunauers Kinder stifteten noch 552 fl dazu, 5 Häuser und einige Schleifen. 1495 wurde der Stiftsbrief ausgestellt und die Messerer=Zeche v. Praunauer zum Auf¬ eher bestellt. Garsten verzeichnete nichts von einer Zustiftung; 1520 stellte Abt Ulrich und der Konvent eine neue Vorschreibung über die 4 Messen auf. Auf eigene Kosten hatte das Kloster Güter und Zehent gekauft um die Stiftungsbestimmungen erfüllen zu können. Abt und Konvent werden also Zustifter. Ebenso Lorenz Gutbrot, der die Wohnung für den Beneficiaten erstellte und 1521 sein Haus in Steprdorf, worin der Draunauerische Kaplan und der der Messererzeche wohnten an die Messererzeche gab. Im selben Jahr verpflichtet sich diese, 2 weitere im Spital gestiftete Wochenmessen (Taufhuber und Kriechbaum) dem Draunauer Kaplan zu verleihen um 8 fl jährlich. 12) Stiftsbrief vom Sonntag Lätare 1496 (15. 5.). St. A. Fasc. Stiftungen. 13) Drev., S. 160: Stifter des Allerheiligenaltares mit Beneficien (gest. 1498). 14) St. A., K. XI, Fach. 51: Disitation von 1544 weist 4 Beneficien nach: Dorster Heimberger Elend¬ zeche Elendkaplan. Also Elendzechstiftung und Elendzechkaplanstiftung; es werden auch verschiedene Dotationen angeführt. 15) Georg Drandstetter (gest 1490). Der von ihm testierte Frauenaltar mit Messe, 1511 von der Witwe und den Kindern vollendet. Prev., S. 151. 16) Prev., St. 117: Die Stiftung auf dem Allerheiligenaltar von 1511 wurde 1515 konfirmiert. 17) Messestiftungen schon 1505 und 1505; vermutlich nur er¬ neuert. 18) Register von Garsten. Diöcesanarchiv, Hs. 5, Bl. 55.19) 1540 erneuerte der Bürgermeister Wolfgang Rumpel im Sinne seines Großvaters mit 1000 fl die Stiftung der Frühmesse in der Pfarrkirche da die Zeitereignisse den Auftrag von 1528 hatten unerledigt gelassen. Sie ist die letzte katholische Stiftung im bereits protestantisch denkenden Stepr. Eder I. Seite 60. 20) Disitation von 1544 (St. A. K. XI., Lade 51) besagt, daß die Messe vom Landesfürsten gestifet worden sei. 1494 im Spital von Hans Fuchsberger eine zweite Kapelle errichtet. 1519 bittet der Rat „von Stepr den Kaiser und den Bischof von Passau um einen eigenen Kaplan zur. Seelsorge im Spital. St. A., Stiftungen. 1) Dgl. Eder I, S. 262. 12

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