„Organistenhaus" sie~ auf das nämliche Haus beziehen, aufrecht; vor allem stütze ich mich auf die. Reihenfolge der StB, die immer in der gleichen Weise eingehalten wird:'· Truentenstifthaus (H. .19), Haimbergerstifthaus, Organistenhaus, Lateinische Schule etc. Es bleiben nur zwei Möglichkeiten: Entweder das Mesnerhaus wurde irrtümlich für das Haimbergerstifthaus _gehalten, in Wahrheit waren aber die beiden Bezeichnungen identisch, oder mit „Haimbergerstifthaus" war wirklich das H. 32 gemeint, dann mußte aber zwischen H . 32 und H. 33 noch ein Haus gestanden sein. Es wäre dies nur möglich in dem Teil der Parzelle beider Häuser, der unmittelbar an die Berggasse grenzt und heute einerseits von einem Neben- _gebäude der Schlosserei, andererseits einem kleinen Gärtchen eingenommen wird. Wie wenig sich diese Konstruktion in das sonst so klare Bild fügen will, ist, glaube ich, ganz offensichtlich. Auch kunstgeschichtlich ist das Haus bemerkenswert, stellt es doch nach Oberwalder das älteste datierte Beispiel von Sgraffitomalerei als Wandschmuck in Oberösterreich dar.11 ) Es sind Ornamentbänder ähnlich denen am Innerberger Stadel in Weiß auf dunklem Grund aus dem Jahre 1586, die die Eckquader, Fensterumrahmungen und Gesimsstreifen betonen. Eine besondere Zierde der Fassade ist das Hauszeichen über dem Werkstätteneingang der jetzigen Kunstschlosserei, ein goldener plastischer Schlüssel, ca. aus dem Jahre 1910, stilistisch (besonders die Füllung des Schildträgers) eine Nachbildung der Renaissance-Ornamentik, während die Rahmenformen des Füllhorns dem klassizis tischen Formengut entnommen ist.12 ) Die dem Stadtgraben zu liegende Mauer, ein Teil der alten Stadtmauer, weist am Dachboden Schießscharten auf, deren Profilierung nach Berndt auf ein höheres Alter schließen lassen als zum Beispiel die des Hauses 38. Sie haben, zusammen mit anderen Indizien, Berndt dazu veranlaßt, eine eigene ältere Befestigung um den Stadtpfarrkirchenkomplex anzunehmen.13 ) Wahrscheinlich 1522 abgebrannt. 1 ) Siehe H. 63, Anm. 2. - In diesem Test. wird auch das Haus auf dem Berg und die Absicht, es zu stiften, erwähnt. 2 ) Pfarr-Arch. Urkunden Nr. 1: Stiftsbriefe v. 9. 2. 151'3: ,,Amaley, Wittib des verstorbenen Bürgers zu Steyr Michel Haimperger", errichtet bei der Sannd Cholomans pfarrkirchen" eine Gottesdienststiftung: Der Kaplan soll ewig auf dem Allerheiligenaltar unter dem letzten Amt 4 Messen wöchentlich lesen, also daß er wöchentlich drei „Vacanten oder Feyrtag" hat, die er aber nicht an einem Sonntag oder Feiertag nehmen darf. Ist er länger als ein Jahr schwer krank, solle er zwei Messen wöchentlich lesen lassen. ,,Besuegte sich aber, das ain caplan bemelter s tift der berurter mess aine oder menige mit gesunden leib wissentlich verzuog", soll er für jede versäumte Messe den armen L euten in das Spital am nächsten Sonntag 32 d Strafe zahlen. Die Stadt als Lehenherr soll einen Säumigen zuerst mahnen, dann der Abt von Garsten und zuletzt der Bischof oder Offizial zu Passau. Die Stiftung wird jeweils durch den Rat vergeben. Der Kaplan soll auch an .allen „Hochzeiten", Festen und Sonntagen, desgleichen allen Samstagen in sejnem Chorrock bei der Vesper und morgens in der Prozession auf dem Friedhof umgehen, alle Sonntage nach der Vesper mit den Pfarrgesellen und Schülern a llen gläubigen Seelen zu Trost und Hilfe innerund außerhalb der Kirche in der Prozession umgehen und mit den anderen Priestern vor dem Kerker das placebo sprechen. Jeder Kaplan, dem die Meß-Stiftung verliehen wird, soll sie in eigener Person besitzen und verwesen. Zum Unterhalt des Kaplans stiftet sie viele Güter außerhalb des Burgfrieds, zu seiner Wohnung „ain haws zu Steir in der Statt aufm perg zunechst bey der lateinischen Schul vnd der statmaur gelegen ... , wie es dann mit mewrn aufgezaigt vnd vmfangen ist." - Benefizien/Nr. 3/B/Nr. 2. - StB 1651, Nr. 16: ,,Dass Hauss. worin der Organist wohnt". - StB 1695, S. 5. und StB 1735, Nr:. 18: ,,Organisten58
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