Häuserchronik der Altstadt Steyr - 1. Teil

Schiff sch eidet. Den Uebergang vom Sockel zum Dachreiter gliedert ein Schrägsims, dessen sech s Ecken phantastische Tierköpfe dekorieren. Den Schrägen entwachsen geschweifte Giebel, Säulchen, Fialen und Fialtürmchen. Aus ihnen bildet s ich der weitere, von 6 Fenstern gelüftete Ausbau, welchen Fialen und ·wimperge krönen. Die Kanten der Dachpyramide bilden Krabben; das au f das Dach fallende Regenwasser speien steingemeißelte phantastische Tiergestalten zur Tiefe. Den Gesamtbau krönt eine Kreuzrose. Die Kapelle selbst ist schmucklos. Der ehemalige Chor ist heute vom Langhau s, dessen drei Kreuzgewölben ohne Gurtbogen und dessen Gewölbejoch nach außen durch Strebepfeiler gekennzeichnet sind, abgemauert. Sonst fehlt jeder Architekturdekor. Die Kapelle wurde durch Abt Ans€lm barockisiert; den Altar aus dem Jahre 1724 mit dem Tabernakel um 1800 schmückt das Gemälde „Die 14 Nothelfer" von Carl von Reslfeld, von dem auch das im Langschiff aufgehängte, 1688 gemalte eh emalige Hochaltarbild der Stadtpfarrkirche, die hl. drei Könige darstellend, nach Dehio-Ginhart „eines der besten Werke des Künstlers", stammt. Die Holztür, eben fa lls eine Erbschaft der großen Nachbarschwester, zeigt frühbarocke Bemalung.6 ) Die Kapelle wurde im Jahre 1797 auf bischöfliche Anordnung entweiht und der Stadtpfarrkirche zur Hinterlegung der Kirchenrequisiten überlassen.7 ) Bis zum Bau der neuen Friedhofhalle auf dem Tabor diente sie als Aufbahrungsort der reicheren Bürger und in der Karwoche wurde darin das hl. Grab errichtet . 1522 abgebannt. 0 ) Landtafel, Turn. I., Bg. 602. 1 ) Preuenhuber, S. 90-93. 2 ) Baugeschichte, Die Stadt, S. 11. 3 ) 0.-ö. UB II/433/CCXCVII . ') Harter, Margaretenkapelle. 5 ) Pfarr A. Kapellen: Schreiben des b ischöflichen Konsistoriums Linz vom 5. 11. 1855: Die Kosten müssen von der Stadtpfarrkirche selbst bes tritten werden. 6 ) Harter. - Dehio-Ginhart, Oberdonau, S. 202. 7 ) Pfarr A. Kapellen: Schreiben des Kreisamtes an den Magistrat v. 17. 3. 1791, Reg. Bew. 2. 3. Brucknerplatz Nr. 4. 1 Pfarrhof (Tafel XIV) vor 1525 am Freythof 1525-1773 Stadt, o. Z., o. V. 1773-1846 Stadt Nr. 77. ab 1846 CNr.78 r. d. St., Pfarr platz 1880 Pfarrplatz Nr. 4. Stadtpfarrkirche1 ) (Pfarrhof) (1399) - 23 Der alte Pfc).rrhof war das Haus 20. In einem Kaufbrief aus dem Jahre 1399 w ird im Zusammenhang mit diesem Haus au sdrücklich gesagt: ,,ist weilent der pharrhof gewesen ". Es ist also daraus zu schließen, daß schon zu dieser Zeit der neue (an der jetzigen Stelle) gestanden ist, da sich an kein anderes Haus irgendwelche Traditionen dieser Art knüpfen. Ueber 50

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