Häuserchronik der Altstadt Steyr - 1. Teil

Im Jahre 1481 verkauften Michel Strennberger, Fleischhacker, und seine Hausfrau Vrsula „zu des Thruenndten ewigen styfft v n n s er h o ff s t a t hintter vnnserem hawss vnnd hoff mit dem aynnen ortt an die kirchstiegenmawer vnd zwyschen der berürtten styfftbehau sung vnd der freytthoffmawr, mit sambt der mawr von vnnserem hoff, die nun füran zw der berürtten hofstat gehören soll". Das Geld dafür erhielten sie vom Kaplan der Stiftung Gilg Gottpratt9). Bis 1478 wurde von diesem Hause . ein Burgfrieddienst von 24 d zum Stadtpfarrkirchenamt geleistet. 1522 abgebrannt. 1 ) Kaufbrief Nr. 4007: Kauf-V. v. 19. 10. 1478 um die Behausung ,, ... im Kirichweg oberhalb der Eberhartin hawsen vnd an die kirichstyegen gelegen, dauon man jarlichen zw sannd Mertentag zw purkchrecht geit zw sannd Giligen pfarrkirichen zw Steyr ainen yeden kirichmaister doselben 24 pfennig". 2 ) Preuenhuber, S. 126 u. 153: Sigmund Traint (Truent), Sohn des reichen Friedrich T. gest. 1474, starb am 14. 5. 1492, besaß 3 Häuser in der Stadt und viele Güter. Agnes gest. 1492. Ihr Sohn Hannss hat sich im Jahre 1517 aus der Bürgerschaft begeben und nach Krems gesetzt, die Tochter Margareth hat Hanns Prandtstetter geheiratet. 3 ) Stiftungen Nr. 3: ,,Stifftungen, welche in Herrn Patris Prioris .. ... zu Garsten Syllabo nit einkhomen, jedoch der alhiesigen Pfarrkirchen anhengig seind" /2: Sigmundt Truent Stiftung: Nächst der Pfarrkirche am Friedhof gegen das Schmitgässl hat er eine Kapelle zu Ehren der hl. unteilbaren Dreifaltigkeit mit einer Gruft zu Ehren des hl. Michael d. Erzengels und des hl. Märtyrers Sebastian geweiht, erbauen lassen (siehe H. 3), dazu einen eigenen Kaplan verordnet und zu dessen Unterhalt gestiftet „die Hofstätt zu Steir in der Stat vnd Khürchgassen zwischen der Khürchstüegen vnd der Eisnerin Haus gelegen" zu seiner Wohnung. Dafür hatte er 5 Messen wöchentlich und ewig, 4 davon in der Kapelle, die 5. am Montag in der Grüft als Frühmessen zu lesen, hatte jährlich am Sonntag vor dem St.-Bartholomäus-Tag und in der Gruft am Sonntag nach dem Auffahrtstag die Patrocinia zu sprechen, dem Umgang am Samstag, Sonntag und Festtagen beizuwohnen. Bei Krankheit mußte er 3 Messen zahlen, bei Gesundheit für jede unterlassene Messe 30 d in das Spital zahlen; kam es öfter vor, so mahnte ihn zuerst der Mag. Steyr, dann der Abt von Garsten, zu- • letzt der Fürstbischof von Passau, bei dem er sich auch nach seiner Ernennung zu präsentieren hatte. - Statthalterei Nr. 1/4: Extrakt aus dem Stiftbrief v. 20. 9. 1479, coll. Steyr, 14. 11. 1749: ,,auch behalt ich mir abgedachter Sigmund Thruent und allen mein erben zu erblicher gerechtigkeit bauor, alls offt ain caplan der berührten stüfft ainer mit todt abgehet oder die mess bey sein lebendigen zeitten übergäb, daß ich oder meine erben und so wür nichten wären, alsdann die fürsichtigen ehrsamen und weisen richter und räthe der statt zu Steyr veraindtlich oder doch der mehrer thaill die vorberührte ewig mess zuuerleichen einem frummen gelehrten briester der vor nicht gottsgab h at und darinne weder miett noch gab ansehen sondern durch gottes w illen und dan denselben caplan als offt des noth thuet, zu dem hochwürdigen stuell zu Passau presentieren, den inhalt, eines stüfftbriefs zu bestätten." - Eder, Oböst. v. d. Ref., S. 111: Im Zuge der Stiftungsreduktionen dispensierte Passau im Jahre 1633 den größten Teil aller vortridentinischen Stiftungen Garstens (im Kloster und auf den Stiftspfarren) sowie die 3 dem Stadtpfarrer von. Steyr verliehenen Benefizien: Truent, Prandstetter und Kriechbaum. - In den StB 1573, Bl. 6', bis StB 1597, Bl. 4, und StB 1651, Nr. 14, wird der Mesner als Inwohner genannt. - GB 1773, Bl.15. - Lagerbuch 1788, Bl. 217: 1. zum Truenten Benefizium gehörige Haus. (Siehe auch Haus Nr. 35.) - GB 1833, Bg. 66, dem alle weiteren Besitzer entnommen sind. 43

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