Häuserchronik der Altstadt Steyr - 1. Teil

Pfarrstiege Nr. 4. vor 1525 am Freidthoff (Dreifaltigkeitskapelle, Truentenkapelle-,,Gruft") 1525-1773 Stadt, obere Zeile, oberes Viertel, am Freidthoff, Schmitgässl 1773-1846 Stadt Nr. 59, Schmiedgässl, Kirchweg 1846-1864 CNr. 60 r. d. St. ab 1864 CNr. 304 r. d. St., Schmiedgäßchen 1880 Pfarrstiege Nr. 4. Traindt Sigmund') u . Agnes (Truent) Stadtpfarrkirche Steyr2 ) Stiftung (Truenten Kapelle) Gern. Stadt3 ) Kauf (1479) 1479-1797 1797 3 ,Mössner Johann4 ) Kauf 60 fl 1797-1837 Stadtschmied u. Katharina (Mes~ner) , Mössner Katharina•) ·witwe 1837-1848 dVIössner Josef6 ) Sohn (Erbe) 1848-1868 Hufschmied "lVIössner Karl7) Kinder 1868u. Anna (Erben) -------------------------------- Das Haus ist aus der sog. Totenkapelle (Gruft) entstanden. Von Preuenhuber, in den Testamenten und in der Kirchengeschichte wird diese Doppelkapelle „mit 5 gezierten Altären"8 ), ,,nechst der pfarrkirchen am freythof gegen dem schmitgässl", gestiftet von Sigmund Trai_nt im Jahre 1479, oft erwähnt. Ihr oberer Teil (an der Ostseite des Friedhofes, an dem Platz unmittelbar rechter Hand, wenn man, vom Grünmarkt kommend, oben an der Pfarrstiege angelangt ist - heute steht eine unbenützte, vorher von Tischlermeister Derflinger innegehabte Werkstatt dort) war zu Ehren der hl. unteilbaren Dreifaltigkeit, der untere Teil (der Platz, auf dem das Haus steht) als Totenkapelle (,,Grüfftergebeü") zu Ehren des hl. Erzengel Michael und des Märtyrers Seba.stian geweiht. Fritz berichtet 1851 von einem Ablaßbrief des Bischofs von Passau aus dem Jahre 1'188 für diese Kapelle, die 1662 durch ein Erdbeben ruiniert, aber wieder hergestellt, um 1820 niedergebrochen wurde9 ) . Letzteres scheint jedoch nur für die Gruft zu gelten, denn die Dreifaltigkeitskapelle wurde ja, wenn die im KaufV v. 1797 ausgedrückte Absicht verwirklicht wurde, noch zu lljnde des 18. Jh. abgetragen. Fritz sah noch als Augenzeuge die Reste der Kapelle „und am Fenster das Gutbrodische Wappen, von dem noch ein Ueberbleibsel gegen den Friedhof hinaus s ichtbar ist." Im Jahre 1886 war, nach einer Notiz Petermandls10 ), das abgebrochene Gewölbe der Kapelle durch ein Tonnengewölbe aus Ziegeln ersetzt und der der Stadt zugelegene Teil der Doppelkapelle (also dieses Haus) ,,leider zu einem Gastlokal adaptiert". Der obere Teil war damals verschüttet, man hatte lediglich die Grabschrift Sigmund Traints und seine.r Hausfrau Agnes; beide gest. 1492, auf einem Baustein eingemeißelt gefunden. Nur noch eine Tafel aus Stein unter dem Giebel des Hauses hält heute c'lie Erinnerung an die ehemalige Truentenkapelle fest: ,,Erbauet zu einer Doppelkapelle von Sigmund Traindt, Ratsburger alhier, welcher im Jahre 5

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