Häuserchronik der Altstadt Steyr - 1. Teil

Grünmarkt Nr. 26. 1 (Innerberger Stadel) 1 2 Museum, J<;ripperl 1525-1773 Stadt, obere Zeile, oberes Viertel, am Grien Marckt, Grünerd, Grimorth 1773-1846 Stadt Nr. 124, im Grimmort ab 1846 CNr. 101, dann 366 r. d. St., Grünmarkt 1880 Grünmarkt Nr. 26. Wiser Geörg1 ) ' ?-1575 Seiler Gem. Stadt') Kauf 225 fl 1575-1612 (Fleischbänke?) Gem. Stadt3 ) Erbauung 1612-1628 (Getreidekasten ) IHG4 ) Kauf 1628- (Getreidekasten) Ueber die herkömmliche Ueberlieferung hinaus, die lediglich, gestützt auf Preuenhuber, von der Erbauung eines städt. Getreidekastens 1611 bis 1614 „gegen den neuen Thor über, allda vorher ein leerer Platz oder BrandStätte gewest", weiß5 ) (es nimmt mich wunder, daß Preuenhuber als Zeitgenosse hier nichts Bestimmteres zu berichten vermag), konnte ich in den RP6 ) und im Faszikel Bauwesen7 ) den jahrzehntelangen erbitterten Kampf verfolgen, den die Stadt um den Baugrund ihrer ursprünglich geplanten Fleischbänke, ihres jedoch letzten Endes errichteten Getreidekastens mit dem Abt von Garsten zu führen hatte. Diese ablehnende Haltung des Abtes ist durchaus verständlich, wäre doch durch die Errichtung der geplanten Fleischbänke die beschauliche stille Ruhe und der Duft des Pfarrhofgartens nicht wenig beeinträchtigt worden. Daß bei der Geschäftstüchtigkeit der geistlichen Grundbesitzer eine Vereitelung eines solchen Planes durch übertriebene materielle Forderungen versucht wurde, kann nicht 'Wunder nehmen, sondern höchstens als Bestätigung ihrer finanziellen Klugheit gewertet werden; man konnte auf diesem Wege,"wenn schon den Plan nicht vereiteln, so doch die Ausführung ungeheuer in die Länge ziehen und außerdem noch eine weit über den Wert des Verlorenen hinausgehende Entschädigung herausschlagen. Beides ist denn auch geschehen. Die Stadt hatte ein eminentes Interesse an diesem Grund; besonders für den Getreidekasten konnte kein günstig_erer P latz gefunden werden : Nur wenige Meter trennten so das Getreidedepot von dem kurz zuvor erbauten Schiffweg, auf dem das für die Innerberger Arbeiter bestimmte Getreide mit dem Schiffzug nach Eisenerz verfrachtet wurde8 ). Nur dieses große Interesse kann die Einwilligung in die horrende Entschädigung erklären, die die Stadt dafür an den Pfarrer von Steyr oder, sofern keiner vorhanden wäre, an den Abt von Garsten zu leisten hatte. Im Kaufbrief v. 18. 11. 1590 ist es ein jährlicher Martinidienst von 1 Lenten „sauber vnd gerechtes rinders-innsslet0 ) vnd ein prächtiger grundt bey der s tatt ...", im endgültigen Vergleich v. 26. 7. 1611 ein jährlicher Dienst von 10 fl Rheinisch und 3 Fuder „gerechts" Ischler Salz zu Maria Geburt. '(Man vergleiche ·die übrigen Dienste!) Dieser Dienst ist tatsächlich noch im GB 1833 unterm „Kasten im Grimmort" verzeichnet, der Naturalzins in Salz ist jedoch bereits in Geld abgelöst (3 Fuder a 118 Pfund = 354 Pfund a 14 d = 20 fl 39 kr).,19 ) Kunstgeschichtlich gehört d.as Haus der Hochrenaissance an, es gibt sich ganz italienisch, zeigt aber doch Eigenheiten, die es der deutschen 2

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