Häuserchronik der Altstadt Steyr - 1. Teil

V e röff e ntlichun ge n d es l<ultur a mte s d er S t a dt St e yr Juni 1951 .Dr. phi l . Ilv'GE K RE}{l\l HAVSERCHRONII< DER ALTSTADT STEYR 1. TE I L

Veröff e ntlichungen de s Kulturamtes der Stadt Steyr Juni 1951 Dr. phi l . LNG.l!J KR EN N HAVSERCHRONII< DER ALTSTADT STEYR ·1. TE IL . Dr ucl<.: Vereinsdruckerei Steyr.

Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck nur mit Genehmigung des Kulturaintes der Stadt Steyr. Eigentümer, Herausgeber und Verlag: Magistrat Steyr, Kulturamt. Für den Inhalt verantwortlich: Dr. Erlefriecl Krobath.

VORWORT. Seit der im J ahre 1007 von F. X. Fritz verfaßten Stadtgeschichte ist in Steyr kein größeres geschichtliches Werk erschienen. Dies ist ·sehr bedauerlich, da Steyr unter den Städten Oesterreichs seit alters vermöge seiner großen wirtschaftlichen Bedeutung einen ansehnlichen Rang eingenommen hat. Frau Dr. Inge Krenn hat, über Anregung des bekannten Historikers Dr. Franz Hutter der Universität Innsbruck, fast drei Jahre lang intensivstes Archiv- und Quellenstudium betrieben und zur Erlangung des philosophischen Doktorgrades eine „Häuserchronik der Altstadt Steyr" an der Innsbrucker Universität eingereicht. Dieses umfangreiche Werk s tellt nach dem Gutachten des Herrn Ober - archivrates Dr. Hoffmann vom Landesarchiv Linz „eine wesentiiche Bereicherung un serer Kenntnisse über die Geschichte der österreichischen Städte" dar und wird von diesem oberösterreichischen ersten Fachmanne als „gleichartige Werke durch den Reichtum der vorhandenen und mit großer Genauigkeit ausgewerteten Quellen überragend" klassifiziert. Univ.- Prof. Dr. Huter bezeichnet in seinem Gutachten die Arbeit als „ausgezeichnete und außerordentlich reife Leistung". Im Hinblick auf diese Beurteilung der Disser tation und weiters in der Erkenntnis, daß Häuserchroniken vielfach als selbständige Abschnitte den Stadtgeschichten angeschlossen sind , hat der Stadtrat der Stadt Steyr unter Vorsitz des Bürgermeisters Ing. Leopold Steinbrecher , in seiner Sitzung vom 7. November 1950 den Beschluß gefaßt, für die Drucklegung eines Auszuges der Dissertation einen finanziellen Beitrag zu bewilligen. Eine weitere Subvention für di e Herausgabe dieses Werkes hat das Bundesminis terium für Unterricht zur Verfügung gestellt. Die Dissertation in ihrer Gesamtheit gliedert sich in ein Vorwort, ein Quellenverzeichnis, ein Literaturverzeichnis, in die Abschnitte A, B, C, ein Personenverzeichnis, eine Numerierungsübersicht und ein Schlußwort. Schließlich hat Frau Dr. Krem1 als Anhang eine große Anzahl von Bildern historisch oder baulich interessanter Denkmäler und Pläne Steyrs angeschlossen. Der Abschnitt A mit v ier Kapiteln beschreibt die räumliche und zeitliche Begrenzung der Arbeit sowie die Quellenlage und die Grundlagen zum Verständnis der Chronik. Der Abschnitt B bringt in s ieben Kapiteln die Auswertung der Grundlagen des Abschnittes A und beinhaltet u. a . die Baugeschichte der Stadt und die Elemente der Verbauung. - Der Abschnitt C, der in vorliegendem Werke zum Abdruck kommt, beinhaltet die Hausblätter mit reichen Anmerkungen. Dem Druckwerke, dem ein Verzeichnis wenig geläufiger Ausdrücke und häufiger, durch die Verfasserin gebrauchter Abkürzungen vorangestellt wird, kommt auch als Quellenwerk für die Bearbeitung einer künftigen Stadtgeschichte einerseits und als Nachschlagwerk für Familienforschung und Heimatkunde andererseits eine große Bedeutung zu. Möge eine freudige Aufnahme des Werkes durch die interessierten Bevölkerungskreise der Verfasserin ein kleines Zeichen des Dankes für ihre Mühewaltung bedeuten! Dkfm. Dr. Erlefried Kr ob a t h.

VERZEICHNIS wenig geläufiger AVSDROCl<E Abmesser: Ein Beamter der Innerberger Hauptgewerksch aft, der das Getreide mißt. Aufsandungserklärung: Die Bewilligung des vorh ergeh enden Besitzers zur Gewähranschreibung im Grundbuche. Beutler (Peitler): Einer, der Beutel macht, Riemer , Lederarbeiter. (Grimm I , S. 1755.) Brotsitzer : Einer, der Brot von den Bäckern nimmt, um es mit Gewinn im einzelnen zu verkaufen. (Grimm II, S. 406.) Eisenkammer: Zur Sicherung des Inlandsbedarfes an Weicheisen. In Steyr seit 1564. Von jeder Eisensendung hatten Hammerherrn und Eisenhändler einen gewissen Teil gegen Bezahlung abzuliefern. Weitergabe durch den Eisenkämmerer (lf. Beamter) ohne Gewinn an die Handwerker der Umgebung. (Bittner, Eisenwesen , S. 562; Kaser, Eisenwesen, S. 47.) Faßzieher: Weinleiter , später auch Lastzieher überhaupt. (Grimm III, s. 1362.) Fliegen.schütz: Nach Grimm III , S. 1774, ,,schwere fuhrleute, deren wagen mit plahen überzogen sind"; im gleichen Sinn St. A. Bausachen, Nr. 4432, Akt über Aufrichtung eines steinernen Brunnens v. 10. April 1683 „denen beeden Fliegenschützen alhier is t wegen verrichter Fuehrn bezahlt worden . . .". Bei Hackel, S. 11, fälschlich als Scharfschütze bezeichnet. Flossen: Reines Roheisen, Produkt des Floßofens im Gegensatz zum Stückofen, der Stahl und Schmiedeeisen liefert. (Pantz, IHG, S. 69.) Fragner: Kleinhäi1cller in Lebensmittel. (Grimm VII, S. 1791 .) Gegenhändler: Eisenhändler der Legorte, der reichsdeutschen Städte u. a., die den Verschleiß des Eisens nach Norden und Osten vermittelten. Waren in mehr oder weniger fester Verbindung zu den Steyrer Eisenhändlern. (Bittner, Eisenwesen, S. 595.) Gschmeicl ler: Einer, der Kle inwaren verfertigt. (Bittner, S. 555.) Kartenmaler: Erzeuger von Spielkarten. (Hackel, S. 7.) Kastner: Führten Aufsicht über Getreidekasten und andere Magazine. (Bittner, S. 623; Pantz, IHG, S. 29.) I~on leute: Eheleute. Krida: Konkurs, von frz. crier , ausrufen . (Handwörterbuch der Staatswissenschaften, Bel. VI. , Jena, 3. Aufl. 1910, S. 88.) Leihkau f: Gewohnheit, daß unter dem gemeinen Volk nach geschlossenem Handel sowohl der Käufer als Verkäufer ein Ge ld zusammenlegten und es miteinander vertranken. Später auch das Angeld, das der Käufer dem Verkäufer zur Sicherung des Handels entrichtet. Kommt von Lid oder Lith (ein berauschendes Getränk). (Kurz, Handel, S. 255.) Nestler: Einer, der Nestel macht. Nestel ist Schnürriemen, Senkel, schmales Band, Binde. (Grimm VII, S. 626 und 630.) IV

Obervorgeher: Hoher Beamter der Innerberger Hauptgewerkschaft (hatten z. B. den Verschleiß zu führen ). (Pantz, IHG, S. 78.) • P fundau swäger : Der den Detailverkauf von Eisen durch die Stadt an die Handwerker tätigte. (Bittner, S. 560; Pantz, !HG, S. 28.) Pfundlederer: Von Pfunclleder , Sohlenleder , weil es nach dem Gewicht verkauft und geschätzt wird. (Grimm VII, S. 1814.) Posamentierer: Erzeuger von Borten , Besatz an Kleidern und Möbeln, von frz. passementier. (Grimm VII, S. 2010.) Radmeister: Besitzer eines Schmelzofens und des dazu gehörigen Anteiles am Erzberg, seit 14. Jh., da man zur Treibung der Blasbälger die Wasserkraft verwendete, Radwerk genannt. (Bittner , S. 464./5; Pantz, IHG, S. 2.) Rotschmied: Zünftiger Kupferschmied. (Grimm VIII, S. 1314.) Rupfen: Wahr cheinlich ungefärbte, grobe Lelnwand. (Vgl. Test . der Eva Trenckherin v. 4. l. 1661, vererbt „1 pahr färbene und 1 paar rupffene Leylacher" und Test. der Mar ia Eleonora Polixena Köchlin, die ,,an Leinwandt: 0 1 paar färbene und 2 paar rupfene Leiblaicher" zu vererben hat. Sa lzaush acker : Städt. Amt; 1688 wurde laut Dekretes der n .-ö. Kammer der Salzhandel zur Stadt gezogen. (Fr itz, Steyr III, S. 663.) Schiffmeis ter : Bgl. Gewerbe. Besorgten den Verkehr mit Eisen und Lebensmittel auf der Enns. Später die Gerechtsame von der IHG aufgekau ft und auf eigene Rechnung betrieben . (Neweklowsky , Ennsschiffahrt, s. 161. ) Species Taler oder Dukaten: Grobe Münzen , ganze, halbe und Viertelmünzen. Die Summe durfte nicht in kleinerer Münze ausbezahlt wer - den. (Hackel, S. 24; Werunsky, S. 1064, Anm. 2.) Tuchscherer: Geringe Art Tuchbereiter. (Weigand-Hirt II, S. 1083.) Vorgeb er : 12 Vorgeher , auf 2 Jahre gewähl t und staatlich beeidet, leiteten die Geschäfte der Inn erberger Hauptgewerkschaft . (Bittner, S. 625; Pantz, IHG, S. 29.) 'vValdmeister: Landesfürstlicher Beam te r zur Aufs icht über die Wä lder, die zum Bedarf des Erzberges gewidmet waren. (Pantz, l HG, S. 10.) Zerrennhämmer: Waren die einfachen Hämmer des Mittelalters; ab 15. Jh. nur mehr zur Verarbeitung d. Abfa lleisen s verwendet. (Bittner, S. 507.) Zeugsempfänger: Empfängt den Zeug, cl. i. das Halbfabrikat von den Hämmern zur Weitergabe an die HW. (Bittner, S. 625.) Zillen. chopper : Einer, der die Fugen der Zillen mit Werg ver stopfte. (Hackei , S. 8; Löw, Gewerbe.) V

VERZEICHNIS d e r ve r w e n d e t e n A b k ü r z u n g e u Anm./Anmerkung A. R. /Alter Rat Arch./Archiv äuß. R./äußerer Rat Besch./Bescheid Bew. /Bewilligung Bg./Bürger Bg-Geld/Bürgergeld bgl./bürgerlieh Bgm./Bürgerrneister Bgr. Ver 1. /Bürgerrechtsverleihung · Bgs./Bürgerssohn Bl. /Blatt BP/Bauparzelle bzw./beziehungsweise ca. /zirka CM/Conventionsmünze CNr. /Conscriptionsnummer cl. i. R./cles inneren Rates d/clenarius-Pfennig dass./dasselbe dt. /dato Emigr./Emigrant Erb. /Erbe, Erben etc./et cetera EZ/Einlagezahl Fasz. /Fasz ikel fl./Florentiner Gulden GB/Grundbuch Gel./Geläute ger. /gerichtlich Ger./Gerechtigkeit, Gerechtsame gest./gestorben gew./gewest Gew. B./Gewährbuch GP /Grundparzelle Grundeigen t. /Grundeigentümer VI H./Haus Herrsch./Herrschaft HH./Hinterhaus HM/Hammermeister Hs /Handschriften HW/Handwerk IHG/Innerberger Hauptgewerkschaft Inst./Instrumentorum (Tomus) i. R. /innerer Rat Kat. /Kataster KF/Käufer , Kauf-V./Kaufvertrag La. A./Landesarchiv Linz lafü/landesfürstlich lfd. /laufend mag. Bew./magistratliche Bewilligung (der Ausdruck ist auch im 19. Jahrhundert beibehalten, obwohl im Grundbuch „gerichtlicher Bescheid" dafür steht) n./nach Not. G.Z./Notariats-Geschäftszeichen Nr,./Nummer öff./öffentlich o. J. /ohne Jahr öW/Oesterreichische Währung o. V./oberes Viertel o. Z./obere Zeile pf. /Pfund· Prot/Protokoll r. d. St. /rechts der Steyr rad./racliziert') Rat./Ratifikation Reg./Regierung -reg. /-Register Ren. /Rena issance

Rekt./Rektifika tion Rekt. Wt./Rektifikationswert RP/Ratsprotokoll RT /Reichstaler ß /Schilling S. /Seite s. d./siehe da SatzB. /Satzbuch Spital/Bürgerspital St /Steuer St. A./Stadtarchiv Steyr s tädt./städtisch StB/Steuerbuch Suppl./Supplique (Bittschrift) Test. /Testamen t Ther./Theresianisch Todf. Abh./Todfallsabhandlung Tom. /Tomus (Band) top./topograph isch v. /von, vor V./Vertrag Ven ./Venedig Verl. Inv. /Verlassenschaftsinventar verw./verwitwet Verz./Verzeichnis VH./Vorderhaus VK./Verkäufer Wi. /Wirtschaft Wwe./Witwe WW/Wiener Währung Wwer./Witwer zit./zitiert zw./zwischen ') Radizierte oder Realgewerbe stellen, im Gegensatz zu den Personalgewerben, öffentliche Rechte, und, als Gegenstand des Verkehrs, Vermögensrechte dar . Sie beinhalten nur den Besitz, aber nicht das Recht der Ausübung und können daher an jedermann übergehen. Die Ausübung jedoch ist an die gesetzlichen Erfordernisse gebunden. VII

Bindergasse Nr. 6. (Pulverturm) vor 1525 Im Graben 1525- 1773 Im Reichenschwall, Graben; Stadt, o.Z.o.V. 1773-1846 Reichenschwall Nr. 41 ab 1846 CNr. 219 r. d . St., Bindergasse 1880 Bindergasse Nr. 6. Gern. · Stadt1) (alter Pulverturm) (1567-1788) Danner Johann2 ) Kauf 5 fl 1828-1829 (Grund) CM Daninger Josef3 ) Erbauung 550 fl 1829-1830 u . Barbara CM Daninger Barbara•) Witwe 550 fl 1830-1831 CM Bachl Elisabeth5 ) Kauf 900 fl 1831-1832 geb. Brunnhul;>e: CM Edtlinger Franz6 ) Kauf 280 fl 1832-1855 CM Oellinger Johann;) Kauf 940 fl 1855-1876 1 Zimmermann Steueramtsu. Therese geb. Dorn- CM _:J hoferin Oellinger Therese8 ) Witwe 1876- 1884 Das Haus wurde an der Stelle des abgebrochenen Pulverturmes, der auf den Stadtansichten recht gut erkennbar ist, erbaut. Berndt hat noch vor dem Umbau des Hauses in den 20er Jahren Spuren des runden Turmes (Verdickung der Mauern an den Hausecken) bemerkt. 1 ) StB 1567, Bl. 1, u. StB 1573, Bl. 5: ,,Stat, ober zeil, ober viert!". - Lagerbuch 1788, Bl. 215, Top. 95: Pulverturmzwinger, Top. 96 : ,,der alte Pulverturm, der Stadt Steyr gehörig". 2 ) Gew. B. IV/179 : Hofkanzlei-Dekret v. 2. 8. 1828 : Bewilligung der Veräußerung des Grundflecks an dem Platz des abgebrochenen Turmes in Reichenschwall an Danner gegen folgende Bedingungen : 5 fl Kaufpreis, Hausbau binnen 1 Jahr, j ä h r 1. Grundzins von 1 fl CM. •) Ebda: Schätzungsprot. v. 8. 5. 1829, der Bau ist nicht von Danner, sondern von Josef Daninger durchgeführt worden. 4 ) GB 1833, Reichenschwall, Bg, 289, dem alle weiteren Besitzer entnommen sind. Gew. B. IV/179: Einantw. v. 16. 1. 1830, mag. Bew. 17. 2. Eröffnung des GB-Bl. Reichenschwall Nr. 41. &) Gew. B. IV/304, 305: Kauf-V. v. 20. 2. 1831 zwischen Barbara Karl verwitwete Daninger und Elis. Bachl, verw. Inwohnerin in der Ortschaft Hasenufer Nr . 3, Pfarre Pucking, übergabetag = mag. Bew. 23. 2. 1831, kein politischer Anstand. 6 ) Gew. B. IV/635-637: Kauf-V. v . 20. 7. 1832 zwischen mag. Versteigerungs-Kommission und Katharina Edtlinger für ihren Sohn Franz, = Uebergabetag. ;) Kauf-V. v. 26. 10. 1855, mag. Bew. 6. 11. 8 ) Einantw. v. 8. 11. 1876/Nr. 3342. l

Grünmarkt Nr. 26. 1 (Innerberger Stadel) 1 2 Museum, J<;ripperl 1525-1773 Stadt, obere Zeile, oberes Viertel, am Grien Marckt, Grünerd, Grimorth 1773-1846 Stadt Nr. 124, im Grimmort ab 1846 CNr. 101, dann 366 r. d. St., Grünmarkt 1880 Grünmarkt Nr. 26. Wiser Geörg1 ) ' ?-1575 Seiler Gem. Stadt') Kauf 225 fl 1575-1612 (Fleischbänke?) Gem. Stadt3 ) Erbauung 1612-1628 (Getreidekasten ) IHG4 ) Kauf 1628- (Getreidekasten) Ueber die herkömmliche Ueberlieferung hinaus, die lediglich, gestützt auf Preuenhuber, von der Erbauung eines städt. Getreidekastens 1611 bis 1614 „gegen den neuen Thor über, allda vorher ein leerer Platz oder BrandStätte gewest", weiß5 ) (es nimmt mich wunder, daß Preuenhuber als Zeitgenosse hier nichts Bestimmteres zu berichten vermag), konnte ich in den RP6 ) und im Faszikel Bauwesen7 ) den jahrzehntelangen erbitterten Kampf verfolgen, den die Stadt um den Baugrund ihrer ursprünglich geplanten Fleischbänke, ihres jedoch letzten Endes errichteten Getreidekastens mit dem Abt von Garsten zu führen hatte. Diese ablehnende Haltung des Abtes ist durchaus verständlich, wäre doch durch die Errichtung der geplanten Fleischbänke die beschauliche stille Ruhe und der Duft des Pfarrhofgartens nicht wenig beeinträchtigt worden. Daß bei der Geschäftstüchtigkeit der geistlichen Grundbesitzer eine Vereitelung eines solchen Planes durch übertriebene materielle Forderungen versucht wurde, kann nicht 'Wunder nehmen, sondern höchstens als Bestätigung ihrer finanziellen Klugheit gewertet werden; man konnte auf diesem Wege,"wenn schon den Plan nicht vereiteln, so doch die Ausführung ungeheuer in die Länge ziehen und außerdem noch eine weit über den Wert des Verlorenen hinausgehende Entschädigung herausschlagen. Beides ist denn auch geschehen. Die Stadt hatte ein eminentes Interesse an diesem Grund; besonders für den Getreidekasten konnte kein günstig_erer P latz gefunden werden : Nur wenige Meter trennten so das Getreidedepot von dem kurz zuvor erbauten Schiffweg, auf dem das für die Innerberger Arbeiter bestimmte Getreide mit dem Schiffzug nach Eisenerz verfrachtet wurde8 ). Nur dieses große Interesse kann die Einwilligung in die horrende Entschädigung erklären, die die Stadt dafür an den Pfarrer von Steyr oder, sofern keiner vorhanden wäre, an den Abt von Garsten zu leisten hatte. Im Kaufbrief v. 18. 11. 1590 ist es ein jährlicher Martinidienst von 1 Lenten „sauber vnd gerechtes rinders-innsslet0 ) vnd ein prächtiger grundt bey der s tatt ...", im endgültigen Vergleich v. 26. 7. 1611 ein jährlicher Dienst von 10 fl Rheinisch und 3 Fuder „gerechts" Ischler Salz zu Maria Geburt. '(Man vergleiche ·die übrigen Dienste!) Dieser Dienst ist tatsächlich noch im GB 1833 unterm „Kasten im Grimmort" verzeichnet, der Naturalzins in Salz ist jedoch bereits in Geld abgelöst (3 Fuder a 118 Pfund = 354 Pfund a 14 d = 20 fl 39 kr).,19 ) Kunstgeschichtlich gehört d.as Haus der Hochrenaissance an, es gibt sich ganz italienisch, zeigt aber doch Eigenheiten, die es der deutschen 2

Renaissance zuweisen, z. B. die Zwei-Achsigkeit (zwei Giebel) 11 ). Unterstrichen wird dieses nichtitalienische Element noch durch einen erzenen Wasserspeier zwischen den Doppelgiebeln, der nach einem Entwurf aus der Meisterhand Blümelhubers zu Beginn des 20. Jh. von Herrn Tobiska, Altgesellen der Schlosserei Schartinger, ausgeführt wurde 12 ) . Mit seinen drei mächtigen gequaderten Toren fügt sich das Gebäude harmonisch den beide·n anderen durch das Neutor gebildeten Seiten ein und verleiht dem Platz jene Geschlossenheit, die ihn so reizvoll macht. Die breite Fassade ist reich mit Ornamentbändern in Sgraffito verziert 13 ) . Dieser in der Renaissance beliebte Schmuck der Hauswände ist im Gebiet der Innern Stadt des öfteren anzutreffen, (in renoviertem Zustand und an einigen Häusern als Reste), jedoch nirgends in so reicher, wirkungsvoller Entfaltung wie gerade hier. Ueber dem Hauptportal stellt ein Bild nach Harter14) eine Tributleistung an einen König, nach einer anderen, biblisch beeinflußten Version Joseph in Aegypten dar 15 ). Jedenfalls will es hinweisen auf alle jene „Lieferanten", die der IHG vertragsmäßig zur regelmäßigen Lieferung des Getreides verpflichtet waren (z. B. die Stadt Waidhofen, viele Klöster, Herrschaften und Private) . Daß der „Innerberger Stadel" nicht, wie fälschlich allgemein verbreitet ist, der Eisenniederlage, sondern eben der Getreidespeicherung diente 15 a), beweisen nicht nur, wie Harter in seinem 1912 (also noch vor der ein Jahr später vollzogenen Umwandlung in ein Museum) erschienenen Aufsatz bezeugt, die Schüttanlage der einzelnen Stockwerke, welche bassinartig geteilt waren, und die größeren quadratischen Oeffnungen in der Mitte des Bodens eines jeden Stockwerks, durch welche der Aufzug für das Getreide führte, sondern vor allem das Lagerbuch 1788, Bl. 215 „Erster der Gewerckschaft angehöriger Getreidekasten" und das GB 1833, Bg. 107, Nr. 5, in dem es auch ausdrücklich „Der Getreydtkasten im Grimmort" heißt. In das historische Haus ist nach einer gründlichen Renovierung, besonders der Fassade, 1913 das Museum eingezogen; nur durch das energische Einschreiten des kunstsinnigen Ehzg. Ferdinand war der Abbruch des Gebäudes und Bau eines Postgebäudes an seiner Stelle verhindert worden 16 ). Und wahrhaftig hätte kein geeigneterer Ort für die Unterbringung des wirklich sehenswerten städtischen Museums gefunden werden können. Den linken Trakt des Erdgeschosses nimmt das Steyrer Kripperl ein , eines jener Weihnachtspuppenspiele (von Allerheiligen bis Lichtmeß), deren Ursprung in den szenischen · Darstellungen aus dem Leben Jesu (Krippenspiele), die in der Zeit cles Barock vorerst in der Kirche, dann auch außerhalb derselben aufkamen, zu suchen ist. Freilich entfernte sich (zumindest das Steyrer) Kripperl sosehr von seinem ursprünglichen Sinn, daß dieser nur mehr in seinem Namen und einer, jeweils nach dem kirchlichen Fest verschiedenen Szene aus dem Leben Jesu oder Marias fortlebt . Das ganze übrige „Kripperlspiel" bringt Szenen aus dem bürgerlichen Leben Alt-Steyrs, die nicht nur von den Kindern wegen ihrer vielen humorvollen Stellen, sondern auch von den historisch interessierten Erwachsenen immer wieder gerne angesehen werden. In verschiedenen Einkehrgasthäusern untergebracht, übersiedelte es 1913 gleich dem Museum in den Innerberger Stadel. Der Nachtwächter, ein gelungenes Schild, dessen Entwurf wir Herrn Dr. Klunzinger zu verdanken haben, weist den Weg zu unserem alten Kripperl 17 ). 1) RP 1574/371; RP 1575/371-373/28. 3.: Der Grund oder Garten hinter dem Pfarrhof „gegen dem Grimorth werts liegend", der dem Pfarrer oder gegen Garsten gehört, soll mit einer Mauer eingefangen werden. Das „haus nagst darbej", das von Georg Wiser, Seiler, um 25 fl und 2 fl Leihkauf erworben worden war, soll zugerichtet und die Fleischbänke erbaut werden. 2 ) Ebda. - Bausachen Nr. 4480 C: Kaufbrief über den Grund „von vnd aus vnsers gottshauss (nämlich Garsten) incorporirten pfarrhofs zuegehörigen gartten alda zu Steyr negst vnderhalb desselben pfarrhofs 3

gegen dem neuen thor zwischen gemainer stadt stadtmaur vnd dem pfarrgässl ligent" 10 Klafter breit und 9 Klafter lang" ,,zur erbauung von fle ischpanckh vnd traidtcassten gebeu". - Bausachen Nr. 4480 A: Schreib. des Mag. v. 19. 7. 1611 an den Landeshauptmann, worin sich die Steyrer über den -Abt von Garsten beklagen, der den Bau des „Traidt Cassten vnd der Salz Cammer" auf oben benanntem Grund zu verhindern sucht. Daraufhin (wahrscheinlich durch Vermittlung des Landeshauptmanns) Vergleich v . 26. 7. 1611. 3 ) Bausachen Nr . 4416: Zur Erbauung des „Traidt Castens vnd Salzstaclls oben in der Statt nägst des Huefschmidt vnd Weyrischen Behausung" soll der Stadtkämmerer 1000 fl bereithalten zur Bezahlung der Handwerker (11. 6. 1611). - Preuenhuber, S. 349: 1611 zu bauen begonnen, nach 3 Jahren vollendet. 4 ) GB 1833, Bg. 107; Nr. 5: Kauf V v. 8. 12. 1628. 5 ) Preuenhuber, S. 349. 6 ) Siehe Anm. 1. •) Siehe Anm. 2 u. 3. 8 ) Bittner, Eisenwesen, S. 499 f; - Kaser, Eisenwesen, S. 151. - RP 1574/404/6.2: Schiffweg „auf Wasser vnd Lanndt" von Steyr bis „an den Cassten" wurde gemacht von: ,,Pranstetter Wegmaister, Leopold vnd Hopffen, auch Jacoben in Tanpach". Die Aufsicht über die „Vrbarer" führten einige Verordnete. 0 ) Bausachen, Nr. 4480 C. - Pribram, Preise und Löhne, S. 783 u. 788. ,,Inslet" = Unsc;hlitt war besonders wichtig für die Seifen- u. Kerzenhers tellung. Nach einer Satzung aus dem Jahre 1594 konnten aus 1 Centner unausgelassenem Unschlitt samt Zusatz von Salz, Asche und anderem 2 Centner Seife erzeugt werden. 10 ) Schraml, o.-ö. Salzbergbau, S. 229. 11 ) Buchowiecki, Baukunst in Salzburg u. Oberdonau, S. 115. 12 ) Reitt r, Wirtshausschilder, S. 20. '") übe walder, o.-ö. Sgraffitoverzierungen, S. 39. - Die Herstellung der Kratzmalerei geschieht auf folgende Weise: Ueber dem Wandverputz wird eine dünne Schicht schwarz, braun oder grau gefärbten Mörtels aufgetragen und über dieser wieder eine nicht sehr starke Lage weißen oder licht und leicht getonten Mörtels gelegt. In diese wird nun die Zeichnung, so lange der Mörtel frisch und weiß ist, mit Spachteln so tief eingekratzt, daß die dunklere Verputzlage bloßgelegt wird. Das Bild erscheint also dann in dunklen Linien auf hellem Grund. Die Wirkung entspricht einer Schwarz-weiß-Graphik größten Formats. Natürlich wurde auch, und zwar für Darstellungen auf größeren zusammenhängenden Flächen, das umgekehrte Verfahren eingeschlagen, nämlich die Darstellung im erhöhten weißen Putz stehen zu lassen u nd um sie herum den dunklen Putz bloßzulegen. Diese Manier ist die häufiger bei uns angewandte. 14 ) Harter, Innerberger Stadel (ist aber Museum). 15 ) Bibel, Altes Test., Genesis 41; 35 u. 56: ,,Als nun im ganzen Land Teuerung war, tat Joseph all~nthalben Kornhäuser auf und verkaufte den Aegyptern" . Bildtext: ,,Josephs Brüder khomen in Egypten Traidt zu kauffen". - Umbau d. Getreidekastens kostete 1655 4463 fl. (Pautz, Innerbg. Hauptgew., S. 88, Anm. 2.) 111 ) Reitter, Wirtshausschilder, S. 20. ") Ebda, S. 19. 4

Pfarrstiege Nr. 4. vor 1525 am Freidthoff (Dreifaltigkeitskapelle, Truentenkapelle-,,Gruft") 1525-1773 Stadt, obere Zeile, oberes Viertel, am Freidthoff, Schmitgässl 1773-1846 Stadt Nr. 59, Schmiedgässl, Kirchweg 1846-1864 CNr. 60 r. d. St. ab 1864 CNr. 304 r. d. St., Schmiedgäßchen 1880 Pfarrstiege Nr. 4. Traindt Sigmund') u . Agnes (Truent) Stadtpfarrkirche Steyr2 ) Stiftung (Truenten Kapelle) Gern. Stadt3 ) Kauf (1479) 1479-1797 1797 3 ,Mössner Johann4 ) Kauf 60 fl 1797-1837 Stadtschmied u. Katharina (Mes~ner) , Mössner Katharina•) ·witwe 1837-1848 dVIössner Josef6 ) Sohn (Erbe) 1848-1868 Hufschmied "lVIössner Karl7) Kinder 1868u. Anna (Erben) -------------------------------- Das Haus ist aus der sog. Totenkapelle (Gruft) entstanden. Von Preuenhuber, in den Testamenten und in der Kirchengeschichte wird diese Doppelkapelle „mit 5 gezierten Altären"8 ), ,,nechst der pfarrkirchen am freythof gegen dem schmitgässl", gestiftet von Sigmund Trai_nt im Jahre 1479, oft erwähnt. Ihr oberer Teil (an der Ostseite des Friedhofes, an dem Platz unmittelbar rechter Hand, wenn man, vom Grünmarkt kommend, oben an der Pfarrstiege angelangt ist - heute steht eine unbenützte, vorher von Tischlermeister Derflinger innegehabte Werkstatt dort) war zu Ehren der hl. unteilbaren Dreifaltigkeit, der untere Teil (der Platz, auf dem das Haus steht) als Totenkapelle (,,Grüfftergebeü") zu Ehren des hl. Erzengel Michael und des Märtyrers Seba.stian geweiht. Fritz berichtet 1851 von einem Ablaßbrief des Bischofs von Passau aus dem Jahre 1'188 für diese Kapelle, die 1662 durch ein Erdbeben ruiniert, aber wieder hergestellt, um 1820 niedergebrochen wurde9 ) . Letzteres scheint jedoch nur für die Gruft zu gelten, denn die Dreifaltigkeitskapelle wurde ja, wenn die im KaufV v. 1797 ausgedrückte Absicht verwirklicht wurde, noch zu lljnde des 18. Jh. abgetragen. Fritz sah noch als Augenzeuge die Reste der Kapelle „und am Fenster das Gutbrodische Wappen, von dem noch ein Ueberbleibsel gegen den Friedhof hinaus s ichtbar ist." Im Jahre 1886 war, nach einer Notiz Petermandls10 ), das abgebrochene Gewölbe der Kapelle durch ein Tonnengewölbe aus Ziegeln ersetzt und der der Stadt zugelegene Teil der Doppelkapelle (also dieses Haus) ,,leider zu einem Gastlokal adaptiert". Der obere Teil war damals verschüttet, man hatte lediglich die Grabschrift Sigmund Traints und seine.r Hausfrau Agnes; beide gest. 1492, auf einem Baustein eingemeißelt gefunden. Nur noch eine Tafel aus Stein unter dem Giebel des Hauses hält heute c'lie Erinnerung an die ehemalige Truentenkapelle fest: ,,Erbauet zu einer Doppelkapelle von Sigmund Traindt, Ratsburger alhier, welcher im Jahre 5

MCDXCII starb, und verblieb als solche bis MDCCXCVII. Renovirt MDCCCLXXXVI von J. Wagner." 1 ) Preuenhuber, S. 153: Ist der Erbauer einer schönen „Capelle am Freidthoff, die man noch die Traindten-Capelle nennt". Er hat „darein eine· ewige Mess mit zehen Bauren-Gütern, etlichen Wissmat-Zehent gestüfftet . . . auch für den Beneficiaten ein eigen Hauss nechst an der· Stiegen beim Freidthoff" (siehe H. 19). 2 ) Statthalterei Nr. 1/4: Extrakt v. 14. 11. 1749 aus dem Stiftbrief der Truentischen Stiftung v. 20. 9. 1479. - Benefizien Nr. 3: Stiftungen, die in Herrn Patris Seraphinj Prioris zu Garsten Syllabo nicht einkommen, jedoch der hiesigen Pfarrkirche anhängig sind: Sigmundt Truendt hat 1479 „nechst der Pfarrkirchen am Freythof gegen den Schmitgässl zu. Ehren der hl. vnteilbaren Dreyfaltigkeit ain Capellen mit einer Grufft zu Ehren der hl. Michaelis des Erzengels vnd Martyrer Sebastiani geweiht, erbauen lassen" und für den Kaplan ein eigenes Haus gestiftet. Dafür muß er wöchentlich und ewig 5 Messen, 4 davon in der Kapellen, die 5. am Montag in der Gruft unter den Frühmessen lesen, jährlich am Sonntag vor St.-Bartholomäus-Tag in der Kapelle und am Sonntag nach dem Auffahrtstag (Kirchweihsonntag) in der Gruft die Patricinia sprechen. Am Samstag, Sonn- und Festtagen muß er dem Umgang bei-- wohnen, nach einem Jahr Krankheit wöchentlich 3 Messen lesen. lassen. Für jede bei Gesundheit versäumte Vesper oder jedes Amt muß er 30 d ins Spital geben. Kommt eine Versäumnis öfter vor, mahnt ihn zuerst der Magistrat, dann der Abt von Garsten, aann der · Bischof von Passau, zuletzt wird er abgesetzt. Jeder neu ernannte Kaplan muß in Passau präsentiert werden. - Vergeben wurde die Stiftung ursprünglich von Truent und seinen Erben, dann erst vom Magistrat (Extrakt: ,,ich oder meine erben vnd so wür nichten wären, alsdann die · fürsichtigen ehrsamen vnd weisen richter vnd rat der statt zu Steir verainbtlich oder doch der merer thaill die vorberüerte ewig mess zu uerleichen ...") 3 ) Pfarr-Arch. Kapellen; Schreiben des Kreisamts an deri Mag. v. 17. 3. ·1791, Reg. Bew. v. 2. 3. zur Erwerbung der Kapelle durch die Stadt. Schreiben des bischöflichen Konsistoriums Linz v. 8. 3. 1797 ordnet die Entweihung der Kapelle durch den Stadtpfarrer an. 4 ) Siehe H. 4, Anm. 23. 5 ) Siehe H. 4, Anm. 13. 6 ) GB 1833, Bd. VI, Bg. 937. - Gew. B. VII/383: Einantw. v . 12. 1. 1848,. KaufV v. 9. 11. 1863, mag. Bew. 9. 4. 1864. 7 ) Einantw. v. 9. 9. 1868/Nr. 1972, mag. Bew. 20. 2. 1869. 8 ) Preuenhuber, S. 153. 0 ) Pritz, Steyr, I /S. 27/28. 10 ) Traindter Kapelle. 6

Pfarrstiege Nr. 2. Stadtschmiede 4 vor 1525 im Grienorth, Grünerdt, Grimenorth, Schmitgässl 1525- 1773 Stadt, obere Zeile, oberes Viertel, im Grien Marckt, Grünerd, Grimorth, Pfarrgässel 1773-1846 Stadt Nr. 59, Grimmort, Schmiedgässel, Kirchweg ab 1846 CNr. 60 r. d. St., Grünmarkt, Schmiedgäßchen 1880 Grünmarkt Nr. 24, Pfarrstiege Nr. 2. Gärringer Cristoff1 ) Grabmer Thoman2 ) Lüsst Hanns3 ) Khönig Hannss4 ) Deicher Georg5 ) 1 (Teücher) Deicher Georgs Ww.6 ) Witwe ,Wollrab Jacob;) Vergleich u. Catharina 2 Wollrab Matthias8 ) Nader PaulD) u. Math. Wollrabs Ww. 1Mäscheckh Martin10 ) u. Maria Rosina (Mät scheckh) Heirat Witwe (50 fl) (1543) (100 fl) (1567) Steinmetz (100 fl) (1573-1598) Hufschmied (100 fl) (1620) Schmied (300 fl) (1635) - 1665 Stadtschmied 1665-1670 425 fl 1670-? Hufschmied (200 fl) (1694) - 1705 Hufschmied (150 fl) 1705-1729 Hufschmied (150 fl) 1729-1763 Hufschmied 2 Ametschläger J ohann11 ) Heirat ( 672 fl) 1763- J 783 Stadtschmied u. Margaretha geb. Tochter Rkt. Wt. Mätscheckh 1Mössner Johann 12 ) u. Katharina (Messner ) 1Mössner Katharina1a) 2 Mössner J osef14 ) 1Grassner Kaspar15 ) u. Anna Maria Krida Witwe 3600 fl 1783- 1837 1837-1848 Stadtschmied Sohn (Erbe) 1848-1863 Hufschmied Kauf 4000 fl 1863-1865 öW Hufschmied 2Grassner Carli0 ) Schenkung 1865-1872 u. Emilie geb. von Schlichting 2Grassner Emilie17 ) Witwe nun vereh. Spitalsky Weigner David 1B) Kauf u . Sophie Weigner Leopold 1D) Kauf 1872 , 9000 fl 1872-1873 öW 12.000 fl 1834öW Handelsmann 7

Das ober dem Hause liegende Gärtchen bleibt Eigentum der Stadt, ist dem Besitzer des H. nur zum Fruchtgenuß überlassen20 ). Die rad. Hufschmiedgerechtigkeit wurde auf Grund d. Bestätg. des Steueramtes v . 30. 11. 1864 gelöscht21 ). Die mit KaufV v. 16. 12. 1797 von der Stadt um 60 fl erkaufte, im Stadtpfarrkirchenfriedhof unter der Dreifaltigkeitskapelle (dieses „Pfarrkirch Grüffter Gebeü" war im Jahre 1700 ein Beschwerdeobjekt des damaligen Stadtschmieds)22 ) liegende Totenkapelle, von Mössner Joseph zu einem Haus au sgebaut, erhielt 1864 die eigene H .Nr. Stadt CNr. 30423 ). Wahrscheinlich 1522 abgebrannt. 1 ) StB 1543, Bl. 1. 2 ) StB 1567, Bl. 1. 3 ) StB 1573, Bl. 5. - StB 1598, Bl. 1. •) StB 1620, S. 1. 5 ) StB 1635, S. 1. - Totenreg. II: gest. 16. 7. 1665, 74 Jahre alt. 6 ) H.Beschreibung 1669, Nr. 1.: aufrecht und bewohnt. 7 ) RP 1670/232'/10. 9.: ,,Kauf und Vergleich zw. Jacob Wolrab und der Teücherischen Wittib um die Schmitten in der Statt im Grimborth", 425 fl und 6 RT Leihkauf. Rat. - RP 1655/15'/27. 1.: Bg-Eid. - Ther. Rek. Nr. 1: 1688 425 fl. 8 ) StB 1694, S. 1. - Totenreg. III: gest. 16. 3. 1705, 48 Jahre alt, m ittl. Geläute. 9 ) Bgr-Verl. 3702 v. 20. 7. 1705: Bgr. gegen 4 RT Bg-Geld, will die Math. Wollrabs, •Stadtschmieds Ww. heiraten. - Totenreg. III: gest. 12. 1. 1729, 61 Jahre alt. - StB 1735, Nr. 1: ,,Naderisches Hauss". 10 ) StB 1735. - Totenreg. III: gest . 17. 3. 1770, 75 Jahre alt. - Totenreg. IV: seine Gattin Maria Rosina gest. 21. 5. 1777, 85 Jahre a lt. - RP 1770/113'/5. 5.: Martin Mätscheck, Verl. Abh. 11 ) RP 1763/248/20. 8. -Bgr. Verl. 3760/20: Ametschläger, Meisterssohn von Langenlois in Unteröst. geb., Bgr. gegen 12 fl Bg-Geld. GB 1773, Bl. 1. 12 ) GB 1773. - Inst II/145: KaufV v. 27. 2. 1783, nach Versteigerung vom 26. 2. , Haus samt Ger., Werkzeugen und alten Eisen 3600 fl, Mössner ist Hufschmiedmeisterssolm aus Linz geb., mag. Bew. 10. 3. Bgr. gegen 12 fl Bg. Geld. - GB 1833, Bg. 52, dem alle weiteren Besitzer entnommen s ind. 13 ) Gew. B. V/662, 663: Einantw. v. 11. 2. 1837, mag. Bew. 11. 3. 11 ) Gew. B. VII/1383-384: Einantw. v . 12. 1. 1848, seine Mutter Katharina gest. 12. 1. 1844, mag. Bew. 5. 2. 1848. 15 ) KaufV v. 9. 11. 1863, mag. Bew. 6. 4. 1864. rn) SchenkungsV v. 10. 11. 1864, mag. Bew. 21. 1. 1685. 17 ) Einantw. v. 21. 2. 1872/Nr . 496, Trauungssch. v. 12. 12. 1871 mit Spitalsky. 18 ) KaufV v. 21. 5. 1872/Not. G. Z. 5872. 19 ) KaufV v. 7. 2. 1873. • 0 ) Siehe Anm. 23. - Lagerbuch 1788, Bl. 216. 21 ) Mag. Bew. 10. 12. 1864. 22 ) RP 1770/142/14. 9. und 163/8. 10.: Matthias Wollrab beschwert sich, daß ihm von dem „Pfarrkhirchen Grüffter Gebeü die Schitt in den Zwinger nächst seines Hauses häufig angeschitt wurden, worauf zu sorgen, daß sein Haus Schaden nehmen möchte." 23 ) Gew. B. I/287, 288: Kauf-V. v. 16. 12. 1797 um die „unter der nun abgetragen werdenden Dreifaltigkeitskapelle befindliche Todenkapelle" unter der Bedingung 1. Der Dachstuhl der zu bau~nden Behausg. darf n icht höher als die Friedhofmauer gemacht werden. 2. Seine beiden Nachbarn Joh. Georg Scherer (Nr. 5) und Andrä Frick (H. 6), deren Gewölbe und Häuser an die Kapelle angebaut sind, machen ihr Eigentumsrecht an ihr durch Beisteuerung von je 5 fl zum Kaufschilling geltend. 3. Das daneben befindliche Gärte!, das er und seine Vorfahren zum Fruchtgenuß innehatten, bleibt Eigentum der Stadt. Mag. Bew. 16. 12. - Mag. Bew. v. 9. 4. 1864/Nr. 902: Wird als selbständiges Haus samt Hofraum mit der CNr. 304 auf GB Bd. VI, Bl. 397, übertragen. (Siehe H. 3.) 8

Grünmarkt Nr. 22. Gasthaus zur goldenen Birne1 ) 5 vor 1525 im Grienorth, Grünerdt, Gri1;11enorth 1525-1773 Stadt, obere Zeile, oberes Viertel, im Grien Marckt, Grünerd, Grimorth 1773-1846 Stadt Nr. 60, Grimmort ab 1846 CNr. 61 r. d. St., Grünmarkt 1880 Grünmarkt Nr. 22. Grueber Michael2) (50 fl) Mair J acob3) (50 fl) Mair Jacobs Gläubiger4 ) Krida (50 fl) Khäsperger Geörg5 ) Kauf (250 fl) Wanndr er Hanns6 ) (50 fl) Ziegler Hannss 7) (200 fl) Ziegler Hannss' Erb.8 ) Erbe (300 fl) (Helena) Zieglerisches Hauss9 ) Raid Wolf Ehrnreich19 ) Schüchel Wolf Damian11 ) (100 fl) u. Elisabeth Anna geb. Schröfflin von Mannsperg Hueber Johann12 ) Kauf Stainberger1 3) Wimber Hans Michael14 ) 640 fl 1Dubiackh Joh. Franz 15 ) Kauf 620 fl 2 Vogl Gregorius1 G) Heirat (100 fl) u . Josepha geb. Du- Tochter biackhin 2Scherer Joh. Georg 17 ) H0 irat (672 fl) bzw. iJosepha Witwe Rekt. Wt. verw. Voglin (Scherrer) 2 Scherer Ferdinand1s) Sohn 3450 fl u . Anna Maria (Erbe) geb. Lachmayr 1 Sturmlehner Michael10 ) Heirat 3000 fl u . Anna Maria Witwe ww verw. Schererin , Sturmlehner Michael 20 ) Witwer , Sturmlehner Simon 21 ) . Brüder u . Ignaz (Erbe) 2Pichler Joseph22 ) Heirat 2180 fl u. Katharina Tochter C.M geb. Sturmlehner ·wagner Michael23) Kauf 3400 fl u. Rosalia CM (1543) Bogner (1567) Peitler (1573)-1575 1575-? Kürschner (1583-1598) Schneider (1620, 1635) Handelsm. (Nägel, Blech) (1648, 1649) (1651, 1652) (1669) (1694)-1699 Gewerksch.- Kanzelist 1700-? Kellner ?-1726 1726-1739 Zillenschopper 1739-1756 Schuhmacher 1756-1759 Schuhmacher 1759-1806 Schuhmacher 1806-1821 Schuhmacher 1821-1844 Schuhmacher 1844-1848 , Schuhmacher 1848-1852 Schuhmacher 1852-1858 18581 9

Eigentumsrecht an der angebauten Totenkapelle24 ). Das Schild „zur goldenen Birne" über dem Hauseingang ist erst in der 2. Hälfte des 19. Jh. entstanden, worauf jüngere Stilelemente und die plastische Behandlung des Materials hinweisen. Eine gewisse formale Disharmonie (runde und gerade Teile) stört den einheitlichen optischen Eindruck25 ). Wahrscheinlich 1522 abgebrannt. 1 ) Amtmann, H. Verz. 1866. !) StB 1543, Bl. 1. ~) StB 1567, Bl. 1. ') StB 1573, Bl. 5. 5 ) RP 1575/732/10. 10.: Hat 250 fl der Kaufsumme vor dem Rat erlegt. 6 ) StB 1583, Bl. 1. - StB 1598, Bl. 1. 7 ) StB 1620, S. 1. - StB 1635, S. 1. 8 ) StB 1648, S. 1. - StB 1649, S. 1. 9 ) StB 1651, Nr. 2: ,,Helena Zieglerisch Hauss, ist in dem Tachwerch schlecht bey Pau vnnd ligen mit Endts 1651 485 fl 6 ß, 7 d Gföll drauf." - Beichtreg. 1652, Nr. 104. 10 ) H. Beschreibung 1669, Nr. 2: Baufällig, nicht mehr bewohnbar. 11 ) Test. d. Elisabeth Anna Schüchlin v. 6. 4. 1683. - StB 1694, S. 1. - Totenreg. II: gest. 17. 7. 1699, 54 Jahre alt. - FamGesch. siehe H. 66. 12 ) RP 1700/1!34'/23. 8. - Bgr. · verl. 3697: Bgr. auf die Leutgebschaft gegen 12 fl Bg-Geld. Kauft Haus von Vrsula Schüechl (Scheichlin) am Grimorth. 13 ) StB 1735, Nr. 2. ,,Stainbergerisches Hauss". 14 ) StB 1735, - RP 1704/72'/4. 5. - Bgr. Verl. 3705/2: Sohn des Hans Wimber, Bgr. auf die Zillenschopperei gegen 2 fl Bg-Geld. - Ther. Rekt. Nr. 2/1726 640 fl. 15 ) StB 1735. - Ther. Rekt. 1739 620 fl. - RP 1727/146/1. 7. - Bgr. Verl. 3724/20/1. 6.: Dubiackh, Bgs., Bgr. auf das HW gegen 4 fl Bg-Geld. Will Elisabeth Zümmermann heiraten, Schuhmacherstochter, kauft von Maria Franziska Rustmayrin, Bäckin, Haus am Bruchboden. 16 ) RP 1756/629/24. 2. - Bgr. Verl. 3753/5: Vogl, aus N.-Oe. geb., Bgr. gegen 8 fl Bg-Geld. 17 ) RP 1759/182'/14. 9. - Bgr. Verl. 3756/20: Scherer, unter dem Domkap . zu Augsburg geb. Bgr. gegen 8 fl Bg-Geld. Haus durch Heirat der Gregor Voglischen Ww., bei der er 8 Wochen in Arbeit gestanden ist - GB 177.'3, Bl. 2 - GB 1833, Bg. 53, dem alle weiteren Besitzer entnommen sind: Franz Dubiakchische Todf. Abh. v . 21. 2. 1756. 18 ) Gew. B. II/1167: Todf. Abh. v . 30. 8. 1806 nach dem Tod seiner Mutter Josepha v. 28. 2. 1806, mag. Bew. 16. 4. 1817, Einantw. v. 8. 9. 1806. - Gew. B. II/1181: EheV v. 12. 5. 1814, Anna Maria ist die Tochter des Christoff Lachmayr, Sattlermstr. im Markt Hall, und der Susanna, nun vereh. Schladerin. Mag. Bew. 7. 6. 1817. 18 ) Gew. B. III/460: EheV v. 20. 6. 1820, Sturmlehner ist der Sohn des Wolfgang St., Herrschaft Gschwendterischer Untertan u. Schuhmacher in Sierninghofen, und der Magdalena. Mag. Bew. 28. 12. 1821. 20 ) Gew. B. VI/752, 753: Einantw. u. mag. Bew. v. 30. 3. 1844, Anna Maria Sturmlahner gest. 1. 9. 1843. 21 ) Gew. B. VII/517: Einantw. v. 8. 11. 1848, mag. Bew. 25. 11. 22 ) KaufV v. 8. 11. 1852, mag. Bew. 13. 11./Nr. 10978. 23 ) Gew. 1833, 2. Abtlg. , Bg. 53. KaufV. v. 21.5.1858, mag. Bew. 29. 5./Nr. 1013. 24 ) Gew.-B. I/287, 288. Siehe H. 4., Anm. 23. 2s) Reitter Wirtshausschilder, S. 25. 10

Grünmarkt Nr. 20. 6 vor 1525 im Grienorth, Grünerdt, Grimenorth 1525-1773 Stadt, obere Zeile, oberes Viertel, im Grien Marckt, Grünerd, Grimorth 1773-1846 Stadt Nr. 61, Grimmort ab 1846 CNr. 62 r. d. St., Grünmarkt 1880 Grünmarkt Nr. 20. Khopp Erhart1) (80 fl) Eckhartinger Christoff2) (100 fl) Jhan Hanns3) (100 fl) (Jhann) Vmbhofer Christoff4) (100 fl) Vmbhofer Christ. Erb.5 ) Erbe (100 fl) Kirchmair Peter6 ) (150 fl) u. Catharina Kirchmair Peters Erb.7 ) Erbe (300 fl) Kirchmayrisches Hauss8 ) Grillnperger Sebastian°) Kauf (100 fl) (oder Gallenberger?) Khrämer Marx10 ) (100 fl) Adlgasser Hannss Georg ,Frickh Dominicus11 ) Heirat 450 fl u. Hannss Georg Adl- Witwe (672 fl) gassers Ww. Rekt. Wt. ·12Fri~kh Andreas 12 ) Sohn 800 fl u. Johanna (Kauf) Gaffel Johann Georg1s) Kauf 2300 fl ,Amtmann Joh. Georgt4 ) Kauf 2400 fl u. Elisabeth 1 Amtmann Joh. Georg15 ) Heirat u. Marianna geb. Kirchmairin 2Amtmann Antont6 ) Sohn 3500 fl u. Cäzilia geb. Dik- CM bauer (1543) Schlosser (1567) HW (1573, 1583) Kürschner u. Gastgeb (1586) Handelsm. (Wachs, Met) (1597, 1598) Gastgeb ?-(1604) HM i. Ländl (1620-1649) (1651-1660) (1669) Wagner (1694, 1695) Wagner ?-1730 Wagner 1730-1784 Wagner 1784-1798 Wagner 1798-1799 Gastgeb 1799-1823 Wagner 1823-1853 Wagner 1853- Wagner . Rad. Wagnergerechtigkeit. - Eigentumsrecht an der angebauten Totenkapelle17 ). - Ren. Portal. - Wahrscheinlich 1522 abgebrannt. 1 ) StB 1543, Bl. 1. · 2 ) StB 1567, Bl. 1'. 3 ) StB 1573, Bl. 5'. - StB 1583, Bl. 1'. •) StB 1586, Bl. 1. .5 ) StB 1597, 1598, Bl. 1'. 11

6 ) Test. v. 30. 4. 1804, Kinder Georg, Blasy, Zachariass und Barbara. - Test. d. Geörg Kirchmair, Konventual im Kloster Garsten. Vermacht seiner Schwester Barbara Abelin, geb. Kirchmair, den 4. Teil an ihrem Peter Kirchmairischen Haus, ,,zwischen Hannsen Zieglers und Hannsen Paumbgartnerischen Heusern gelegen ...", den er selbst auf Grund der Erbteilung erhalten hatte. 7 ) StB 1620, S. 2. - StB 1649, S. 2. 8 ) StB 1651, Nr. ß: 197• fl, 3 ß, 6 d ausständige „Gföll", Frau Abelin zahlt nichts, obwohl sie selbst den Zins vom Inwohner Simon Täxhamber einnimmt. - RP 1660/192/22. 10.: Seb. Gallenperger, Wagner, möchte das Peter Kirchmairische Haus am Grimorth kaufen. Die Frau Abelin und ihre Miterben sollen den Steuerausstand bezahlen und das Haus reparieren lassen, sonst wird es von Stadt wegen verkauft. 9 ) H.-Beschreibung 1669, Nr. 1: baufällig, armer Bewohner. _to) StB 1694, 1695, S. 1. - StB 1735, Nr . 3: ,,Khrämerisch Hauss". 11 ) RP 1730/176/14. 8. + Bgr. Verl. 3727/25: Bgr. auf das HW gegen 4 fl BgGeld . Beweist, daß er „mit keiner Leibeigenschaft befangen ist". - Ther., Rekt. Nr. 3: 1728 450 fl. - GB 1773, BI. 3. - Totenreg. IV: gest. 5. 5. 1784, 77 Jahre alt. 12 ) GB 1773. - Inst II/231: KaufV. v. 19. 1. 1784, Haus samt rad. Ger., Holzvorrat und Werkzeug 800 fl, lebenslängliche Kost und Wohnung für die VK, mag. Bew. 23, 1., Bgr. gegen 8 fl . Bg.-Geld. - GB 1833, Bg 54, dem alle weiteren Besitzer entnommen sind. 13 ) Gew.-B. I/345--347: KaufV. v. 2. 8. 1798, VK führen das Wagnergewerbe noch fort, bis sich ein geeigneter Kf. findet. Mag. Bew. 7. 8. 14 ) Gew.-B. I/372--374: KaufV. v . 4. 12. 1798 zwischen Andreas und Johanna Frick (?) und Georg Amtmann, \,Vagnerssohn au s Elsendorf nächst Bamberg unter der fürstl. Herrschaft Höchstädt, 2400 fl und 5 Species Kronentaler, Uebergabetag 1. 1. 1799; Frick macht gegen Löhnung Arbeit eines Gesellen. Mag. Bew. 9. 1. 1799. 15 ) Gew.-B. III/673: Todf. Abh. nach E lisabeth v. 4. 7. 1822, HeiratsV. vom 5. 10. 1823, Marianna ist die Tochter des Anton Kirchmair, Schullehrer zu Kleinraming, und der Theresia, mag. Bew. 11. 10. 16 ) Uebergabs- und KaufV. v. 28. 1. 1853, mag. Bew. 8. 2. 17 ) Gew.-B. I/287, 288. - Siehe H. 4, Anm. 23. 12

Grünmarkt Nr. 18. 7 vor 1525 im Grienorth, Grünerdt, Grimenorth 1525-1773 Stadt, obere Zeile, oberes Viertel, im Grien Marckt, Grünerd, Grimorth 17713--1846 Stadt Nr. 62, Grimmort ab 1846 CNr. 63 r. d. St., Grünmarkt 1880 Grünmarkt Nr. 18. Schwab Hanns') u. Barbara (250 fl) (200 fl) (200 fl) (200 fl) (200 fl) (200 fl) (1543) "(1567) (1573) (1583) (1586) Fleischhacker Handelsmann Stöger Jörg2 ) Täxhamer Sebastian3 ) Stampfhouerin Vrsula•) Ybbser Geörg5 ) Paumgarttner Hanns0 ) Püchler Geörg7 ) u. Barbara (Pichler) Püchler Barbara8 ) Schwarz Ham1ss•) Pichlerjsche Erben10 ) 1Prunbaur Joseph11 ) (Prunpaur) 2Prunbaur Christoph12 ) Dorn Catharina1a) Witwe Kauf Sohn (Erbe) Judendorffer Jacob14 ) Heirat u. Catharina verw. Witwe Dornin Hueber Joh. Christoph15 ) Stacller Elisabeth1G) Schwaiger Joh. Georg17 ) Kauf u. Catharina Benkner Peter18 ) Kauf u. Elisabeth Handelsmann HW Gastgeb (1597)-1620 Gastgeb u . Handelsm. (Messer, Getreide) (200 fl) 1620-(v. 1627) Gastgeb (1627)-? (200 fl) 1635-? (200 fl) (l648, 1649) (1651-1669) (150 fl) (1694, 1695) Gastgeb Fliegenschütz Fliegenschütz ?....,..1725 Faßziehersww. (150 fl) 1725-? (100 fl) ?-1740 550 fl 1741-1759 Linzer Botens W.y. (672 fl) 1759-1799 Fliegensch. u. Rekt. Wt. Landkutscher 2400 fl 1800-1818 Fliegen chütz Kammerhofer Franz1 •) Betz Michael2°) Kirchmayr Michael21 ) Kauf 3500 fl 1818-1827 Landkutscher Rücklösung 1827-1838 Landkutscher Kauf 2000 fl 1838-1866 u. Katharina Geyer Franz22 ) Kauf 1866u. Maria geb. Mayr 13

Die rad. Landkutscher- und Fliegenschützengerechtigkeit wurde zufolge Besch. v. 14. 1. 1865/Nr. 62 auf das Gesuch des Michael und der Katharina Kirchmayr gelöscht23 ). - Wahrscheinlich 1522 abgebrannt. 1 ) StB 1543, Bl. 1. - Fam.-Gesch. siehe H. 62. - Test. v. 3. 8. 1551; Töchter Katharina, Ww. des Joachim Händl, und Anna, Hausfrau des Christoff Guetprot. 2 ) StB 1567, Bl. l '. 3 ) StB 1573, Bl. 5'. 4 ) StB 1583, Bl. l ' . 5) StB 1586, Bl. l'. 0 ) StB 1597, Bl. 2. - Totenreg. I: gest. 23.11.1620, 70 Jahre alt „Messerer". 7 ) StB 1620, S. 2. - Siehe H . 8, Anm. 4. s) Siehe H. 8, Anm. 4. 9 ) RP 1665/84'/4. 7.: Rat. - RP 1635/48'/4. 4.: Bgr. gegen Erlag von 32 fl. - StB 1635, S. 2. 10) StB 1648, S. 2. - StB 1649, S. 2. 11 ) StB 1651, Nr. 4: ,, .. ist aber hingegen gar ein schlechter Hauswürth, öeclt nur dass Hauss ab vnnd lest n ichts bessern". - H.-Beschreibung 1669, Nr. 3: aufrecht und bewohnt. 12 ) StB 1694, 1695, S. 2. - Bgr. Verl. 3699/10. 2. 1702: Wiederverleihung des aufgehobenen Bgr. nach Abbüßung der Strafe für das begangene Unrecht: 3 Tage Arrest bei ,vasser und Brot. t3) RP 1725/204/3. 11. 14 ) Ebda.: Mitbgr. gegen 3 fl Bg-Geld . Beh ausg. durch Heirat der Cath. Dornin. Rat. - StB 1735, Nr. 4: ,,Judendorfferisches Hauss". 15 ) StB 1735. - Totenreg. III: gest. 9. 10. 1740, 69 Jahre alt, mittl. Gel. lß) StB 1735. - Ther. Rekt. Nr. 4/1741 550 fl. - RP 1736/362'/9. 11. - Bgr. Verl. 3733/7: Hans Georg Stadler, Gatte der Elisabeth, Bgr. auf die Linzer Botenstelle gegen 3 fl Bg-Geld. - Totenreg. III: gest 5. 13. 1741, 44 Jahre alt. 17 ) RP 1759/62'/17. 3. - Bgr. Verl. 3756/9: Schwaiger, Stift Garstener Pupille, Bgr. gegen 8 fl Bg-Geld. - GB 1773, Bl. 4. - GB 1833, Bg. 55, dem alle weiteren Besitzer entnommen sind. - Totenreg. V: 1. 9. 1799, 77 Jahre. 18 ) Gew. B. I /553-555: Kauf-V. v. 4. 6. 1800, Benkner ist Fuhrmann von Gallneukirchen, Herrschaft Haus, Uebergabe binnen ¼ Jahr, 3 Jahre freie Wohnung für die VK, leben slängliche 'f.'ohnung gegen 10 fl jährl Zins. 19 ) Gew: B. III/81: Kauf-V. v. 11. 7. 1818, Uebergabetag 20. 7., mag. Bew. 22. Juli. 20 ) Gew. B. III/1076: Rücklösungs-V. v . 1'3. 6. 1727 zwischen Franz Kammerhofer, Gastgeb und Fleischhauer in Wolfern, Herrschaft Sierning, und seinem Stiefvater Michael Petz, Fleischhauer, um den Ablösungspreis von 200 fl WW, da er seinem Stiefsohn seine Erbschaftsanteile ohne E in - und Abr echnu ng des Kaufschillings ausbezahlt hatte. Uebergabe schon mit der Uebernahme des H. in Wolfern gesch ehen. Mag. Bew. 16. Juni. 21 ) Gew. B. V/918, 919: Kauf-V. v. 19. 11. 1838, Kirchmayr ist befugter Welser Bote, Uebergabetag 19. 11., mag. Bew. 21. 11. 22 ) Kauf-V. v. 5. 2. 1866, mag. Bew. 14. 4./Nr. 948. 23 ) Mag. Bew. 14. 1. 1865/Nr. 62. 14

Grünmarkt Nr. 16. Gasthaus zum goldenen Greif') vor 1525 im Grienorth, Grünerdt, Grimenorth 8 1525- 1773 Stadt, obere Zeile, oberes Viertel, im Grien Marckt, Grünerd, Grimorth 1773-1846 Stadt Nr. 63, Grimmort ab 1846 CNr. 64 r. d. St., Grünmarkt 1880 Grünmarkt Nr. 16. Weinperg(er) Walt- (150 fl) hasar2 ) Piebl Christoff 3) Leschenprant Geörg4 ) (150 fl) (Löschenprannt) Tanzhoffer Geörg5) (225 fl) Moser Leonhard'tO) (200 fl) Moser Leonhardts Erb.•) Erbe (250 fl) Helm Maximilian8 ) Vischer Geörg9 ) Kauf (150 fl) Scherb Veit10 ) Spittäler Sigmundt11 ) (350 fl) Rüss Benedict1 2) (150 fl) (Riss) Hueber Joh. Christoph13 ) Hueber Wolff Ferd.14 ) 500 fl u. Eva Katharina Deschler Karl15) Heirat 550 fl u. Eva Katharina Witwe verw. Hueber Schefftlmayr And1:eas16 ) Hiessmayr Johann17 Kauf 1250 fl (1543) Schneider (v. 1567) (1567-1598) Schneider u. Gastgeb (1620)-1627 Gastgeb (1635) Gastgeb (1648, 1649) (1651)-1655 1655-? Schnürmacher (1669) (1694)-1695 Gastgeb 1695-? Gastgeb ?-1737 Gastgeb 1737-1741 1 Gastgeb 1741--? Gastgeb (1765)-? Gastgeb 17?9-1769 Stadtpfarraltist Rändhärdtinger Ignaz18 ) Kauf (672 fl)l769-1800 Gastgeb u. Maria Magdalena Rekt. Wt. Knillinger Jakob19 ) Krida 3200 fl 1800-1803 Gastgeb u. Franziska Schaller Thomas2 0) Kauf 7000 fl 1803-1804 Gastgeb u. Eva Katharina Knillinger Jakob21) Vergleich 1804-1810 Gastgeb u . Franziska , Prandstetter Wolfg.22 ) Kauf 4500 fl 1810-1811 Gastgeb u. Anna 2Popp Joseph23) Heirat 5000 fl 1811-1813 Gastgeb 1 u. Theresia geb. Tochter Prandstetterin 2 Popp Ferdinand24 ) Sohn 2000 fl 1814.-1827 Gastwirt (Kauf) ww 15

2 Popp Ferdinand~s) Heirat 1827-1841 Gastwirt u. Theresia verw. Buchholzer Stiefvater Joseph26 ) Heirat 1841-1851 Gastwirt u. Theresia verw. Witwe Popp Stiefvater Joseph27 ) Witwer 1851-1862 Gastwirt u. Josepha Heirat Stiefvater J osepha2 S) Witwe 1862-1866 Ziervogl J osef29 ) Heirat 5000 fl 1866-1872 u . J osepha verw. Witwe öW .StiefYater Mühlberghuber Ignaz30 ) Kauf 10.740 fl 1873u. Aloisia öW Rad. Wirt- und Leutgebschaftsgerechtsame. Wahrscheinlich 1522 abgebrannt. 1 ) Pillewizer, Häuserverz. 1825. 2 ) StB 1543, Bl. l'. 3 ) RP 1574/406/8. 2.: ,,Wolfgang Piebls Suppl. wegen 30 fl, die er auf weillendt seines Vaters Christoffen Piebls im Grimorth gehabte aniezo Georgen Leschenprants Behausung hat." •) StB 1567, Bl. 1'. - StB 1598, Bl. 2. 5 ) StB 1620, S. 2. - Test.: Todf. Abh. nach Georg Tanzhoffer v. 10. 2. 1627, Haus „zwischen Barbara Pichlerischen vnd Nachrichter Hauss ligent". - Totenreg. I: gest. 8. 1. 1627 an der Wassersucht, 50 Jahre alt. 6 ) StB 1635, S. 2. - RP 1611/273'/24. 10.: Bgr., hat ein Häusel, will sich mit Naufahren und Tagwerken erhalten. 7 ) StB 1648, 1649, S. 2. 8 ) StB 1651, Nr. 5. ,,Bekhlagt sich der grossen Paufölligkeit dess Hauss, an welcher der Prunpaur Vrsach ist". - Totenreg. II: ,,der alte Helm, gest. 3. 12. 1656." 9 ) RP 1655/68' u. 69/14. 5.: Rat. Einlage auf 150 fl festgesetzt. Bgr. gegen 3 RT Bg-Gelcl. 10 ) H.-Beschreibung 1669, Nr. 4: aufrecht und bewohnt. 11 ) StB 1694, S. 2. - StB 1695, S. 2.: Seine Ww. 12 ) RP 1695/182'/9. 11.: Riss, Gastgeb von Mauthausen, Bgr. auf die Wi. gegen 18 fl Bg-Geld. Kauft die Simon (?) Spittallerische Behausung. 13 ) StB 1735, Nr. 5. - Totenreg. III: gest. 12. 10. 1740, 69 Jahre alt, mittl. Geläute. 14 ) StB 1735. - RP 1737/189'/21. 7. - Bgr. Verl. 3734/3: Bgr. gegen 8 fl BgGeld. - Ther. Rekt. Nr. 5: 1737 500 fl. rn) RP 1741/350/13. 11. - Bgr. Verl. 3738: Deschler, Kellner von Schaunburg geb., B_gr. gegen 8 fl Bg-Geld. 16 ) StB 1765-1770, Bl. 5. - T_otenreg. IV: gest. 10. 3. 1773, 70 Jahre alt. 17 ) Inst I/443. 18 ) Ebda.: Kauf-V. v. 2. 10. 1769, Ränclhärtinger, Wirt von St. Panthaleon, kauft H. zwischen Joh. Georg Schwaiger und dem Gerichtshaus, samt 16

Ger. um 1250 fl und 8 Dukaten Leihkauf. Mag. Bew. 14. 1. 1774. - GB 1773, Bl. 5. - GB 1833, Bg. 56, dem a lle weiteren Besitzer entnom· men sind. 19 ) Gew. B. I/564, 565: Kauf-V. v. 11. 7. 1800, Uebergabetag 15. 8., mag. Bew. 6. August. 20 ) Gew. B. I/785- 788: Kauf-V. v. 27. 7. 1803, die Schaller sind Inwohner von Garsten, gewe:;;ene Gastgebleute von Sierning, Uebergabetag 27. 7., lebenslängliche Wohnung für die VK samt Schmierkessel, zum Erzeugen der Wagenschmiere, mag. Bew. 6. 8. ~ 1 ) Gew. B. I/957- 960: Vergleich v. 5. 1. 1804, d ie Schaller nehmen Abstand vom Kauf-V. v. 27. 7. 1803 wegen Nichterfüllung der Zahlungsbedingungen, 1000 fl Reugeld, Aufhebung der Pfändung, mag. Bew. 7. 9. 1804, Bgr. Erstreckung auf beide Behausu ngen (siehe auch H . 9) gegen 10 fl Bg-Geld-Nachtrag. 22 ) Gew. B. II/597, 598: Kauf-V. v. 2. 7. 1810, mag. Bew. 1. 8. 23 ) Gew. B. II/674: Kauf-V. v. 15. 1. 1811, Popp ist Untertan der Herrschaft Hall, Uebergabe zu Ostern (22. 4.), mag. Bew. 19. 1. 24 ) Gew. B. II/854: Kauf-V. v. 10. 12. 1813, Uebergabetag 1. 1. 1814, Popp ist Pupille des Marktes Hall. Mag. Bew. 29. 12. 1813. 25 ) Gew. B. V/640-641: Ehe-V. v. 23. 4. 1827, Theresia B. ist Besitzerin des Schwarzmayrgutes, Untertan d. Bg. -Spital Steyrs, und von Gütern unter der Herrschaft Garsten und Schloß Steyr. Gegenseitige Mitbesitzanschreibung auf ihren Häusern. Mag. Bew. 21. 1. 1837. 20 ) Gew. B. VI/289- 292: Einantw. und mag. Bw. v. 9. 1. 1841, Todf. Abb. v. 13. 2. 1838 nach Popp Ferd. gest. 26. 3. 1837. - Heirats-V. v. 18. 7. 1837, mag. Bew. 29. 5. 1844. 27 ) Einantw. v. 31. 5. 1851/Nr. 1119, mag. Bew. 3. 10. 28 ) Einantw. v. 27. 12. 1862/Nr. 2766, mag. Bew. 24. 1. 1863. 29 ) Ehepakte v . 23. 1. 1866, Trauschein v. 11. 6., mag. Bew. 10. 6. - Joseph Ziervogl gest. 27. 5. 1872, seine Gattin vor ihm. 30 ) Abh. Behördl. Bestätg. v. 31. 12. 187·3/Nr. 3268, Versteigerung. 17

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