Veröffentlichungen des Kulturamtes, Heft Dezember 1950

lOrimment 3 (Ifflitte, links) In diesem Ornament erreicht das Streben aus irdischer Gebundenheit in die Freiheit der Idee seinen Gipfelpunkt. Alles bis dahin Erreichte dient als Ausgangsort: die Vernichtung der strengen Flächenteilung in Quadrate, die Auftriebskraft der Motivreihung, Jneinanderfaltung und Motivumkehrung, Haupt- und Ergänzungsmotiv. Von der mehr abstrakten Formenschönheit des Ornamentes 4 über den bezaubernden Gesang der Linien des Ornamentes 6 verströmt die aufwürtsdrüngende Entwicklung in einem feierlichen Hymnus der Vielstimmigkeit. Nicht mehr zwei, sondern drei Blätter verbinden sich mit einem kleinen zu einem Blattgefüge, aber dieses Nebenblatt ist kontrapunktisch gelagert und das Blattgefüge führt dadurch nach Jneinanderlegung zu größeren und kleineren Aussparungen, die von größeren und kleineren Vierblattsternen erfüllt sind. Das daraus entstehende Durcheinanderwogen von Haupt- und Nebenstimmen verbreitet über die Ornamentflüche reiche malerische Bewegung, die nach allen Seiten zu fluten scheint. 27

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