Veröffentlichungen des Kulturamtes der Stadt Steyr, Dezember 1949

Hans Aubinger (1583, 1597)"'), Leonhard Amman (Ama, Amon, 1598, 1598)68) und Christoph Fischer (um 1596). Letzterer war Drechsler, Schnitzer und Vergolder. Er kaufte in „Berdelßgarten" (Berchtesgaden) Schnitzwaren und verhandelte sie in Steyr"°). Leonhard Amman schuf um 1598 für die Klosterkirche Kremsmünster ein vom Freisinger Maler Lukas Degginger gefaßtes Auferstehungsbild'") und ein „ganz neues Kripperl" lieferte zwanzig Jahre später (1618—1624) um 30 Gulden der Bildschnitzer Hans Spind- l e rn). Nicht unerwähnt sollen schließlich die Goldschmiede bleiben, die im Kunstleben der Eisenstadt am Ausgange des 16. Jahrhunderts gleichfalls eine wichtige Rolle spielten. Um diese Zeit gab es hier nicht weniger als sechs behauste Meister”), von denen Wolfgang Hauser, der 1584, 1611 und 1613 das Stadtbild in Kupferstichen festhielt, wohl der bedeutendste war. Er verschied am 11. November 1620 im 63. Lebensjahre”). Obwohl uns die Archivalien nur mangelhaft unterrichten, so lassen sie dennoch erkennen, daß Steyr vor dem Dreißigjährigen Kriege trotz vieler wirtschaftlicher Schwierigkeiten eine hervorragende Pflegestätte der Kunst gewesen fein muhte. Nicht minder bedeutungsvoll war aber die Stellung der Stadt auf wissenschaftlichem Gebiet. Neben mehreren deutschen Schulen bestand hier eine berühmte Lateinschule, die mit dem Landschaftsgymnasium zu Johannes Kehler entdeckte 1600, daß die Planeten die Sonne in Ellipsen umlaufen, in deren einem Brennpunkt sich die Sonne befindet und daß ferner die Planeten in gleichen Zeiten gleiche Flächen ihrer Bahnen beschreiben. Linz wetteiferte”). 1584 wurde eine Stadtbücherei eingerichtet'"). Söhne wohlhabender Bürger studierten an den Universitäten zu Leipzig, Wittenberg und Padua'"). Prediger, Gelehrte und auch Buchdrucker widmeten dem Rate ihre Werke und erhielten hiefür als Belohnung etliche Taler. Im Jahre 1589 stellte sich der Buchdrucker Hofman mit einigen „Püechl" ein”), 1619 offerierte der Linzer Hans Plankh mehrere Kalender'8), 1616 schickte Elias Ursinus mehrere Exemplare seiner Predigten”) und der katholische Lateinschulmeister Wolfgang 8

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2