seinen Namen vermutlich nach den Köhlern erhalten, die auf den Wiesen vor dem Tore ihr Handwerk betrieben haben sollen. Die heutige Bahnhofstraße — einstens nur ein Feldweg? — war durch den Bruckstadl gesperrt. Er wurde so genannt, weil man Hölzer zur Ausbesserung der Brücken in ihm verwahrte. Die Johannesgasse war durch das Johannestor gesperrt, welches ja heute noch steht und bewohnt ist. lieber der Haratzmüllerstraße — einst Poststraße und Lange Gasse genannt — stand das Schmiedtor, welches dem Johannestor ähnlich war. Der nebenan arbeitende Hufschmied gab dem Tor den Namen. Leider sind im Stadtarchiv keine genauen Zeichnungen dieses Tores vorhanden. Steyr war während des Mittelalters 'im Kriegsfälle als Brückenkopf ein überaus wichtiger Stützpunkt. Die Befestigungen waren, kaum erbaut, durch die zu immer größerer Bedeutung gelangende Artilleriewaffe schon um 1500 als veraltet zu bezeichnen. Noch war die Steinkugel nicht ganz durch schmiedeeiserne Geschosse verdrängt, aber die Geschoßgewichte und Geschwindigkeiten wurden immer größer, sodaß die Mauern bald nur von überraschenden Angriffen sichern konnten. Dann waren die Tore nur mehr als Mautstellen in Verwendung. Sie wurden abends geschlossen, um den Bürgern nach schwerer Tagesarbeit die wohlverdiente Nachtruhe zu sichern. Noch im 19. Jahrhundert erfüllten sie ihren Zweck. Jetzt aber dienen die wenigen noch erhaltenen Zeugen des Wehrwillens unserer Väter nur mehr als Wohnungen. 32
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