Steyrer Vademekum 1955

156 Geschichtliches Dreißigjährigen Krieg. Weigerung der Stadt, Kaiser Ferdinand zu huldigen. 1620: Einnahme der Stadt durch die mit Kaiser Ferdinand verbündeten bayrischen Truppen. 1624: Katholische Reformation unter Kaiser Ferdi– nand II. Austreibung der protestantischen Lehrer und Prediger aus der Stadt. Wieder– einführung des katholischen Gottesdienstes und Besetzung der Magistratsstellen durch Katholiken. Alle Protestanten mußten katho– lisch werden oder auswandern. 1625: Errichtung einer Eisengewerkschaft. 1626 (31. Mai): Einzug Stephan Fadingers mit 40.000 Bauern und 20 Kanonen in Steyr. Fadinger residiert im Rathaus. 29. Juni 1626: Ankunft Achatz Willingers von der Au mit 20.000 Bauern. Plünderung des Schlosses, der Pfarrkirche, des Dominikaner- und Kapuzi– nerklosters. Im Auftrage der Bauern mußten die Steyrer Bürger nach Angabe des Wolf– gang Madlseder, Stadtrichters von Stey1·, eine 100 Klafter lange eiserne Kette, deren jedes der 20 Glieder 20 ["fund wog, anfertigen. Das Ei<1en mußte von der Gewerkschaft kostenlos beigestellt werden. Die Kette wurde nebst zwei ·anderen und einem Seil bei Aschach über die Donau gespannt, um den Transport von Soldaten auf der Donau zu verl}indern. 22. August 1626: Vertreibung der protestantischen Bauern, Plünderung der pro– testantischen Häuser durch die kaiserlichen Truppen unter Oberst Löbl. Ausbruch der• Pest. 1627: Ende des Bauernaufstandes. Hinrichtung der bei dem Bauernaufstand beteiligten Bürger Wolfgang Madlseder, Dr. Lazarus Holzmüller, Hans Angerholzer, Bäcker und Bauernan– führer, und Hans Himmelbauer, Stadtkämme– rer. Die drei Erstgenannten wurden enthaup– tet und gevierteilt, letzterer enthauptet. Sie-

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