F.L. Jahn und der Turnverein Steyr

Vorwort Im Frühsommer 2002 hat mich Gotthard Lipfert d. Ä., der langjährige, umsichtig und vielseitig tätige Obmann-Stellvertreter des Allgemeinen TVs Steyr eingeladen, die Vereinsgeschichte so ausführlich zu Papier zu bringen, wie es die vorhandenen Unterlagen ermöglichen, und er hat mir bei dieser Gelegenheit auch das von ihm gesammelte Material übergeben. Bei Sichtung dieser Unterlagen stieß ich, natürlich nicht unerwartet, auch auf „braune Flecken" bzw. auf das , was heutzutage ziemlich unscharf in der politischen Diskussion als solche bezeichnet wird . Die Auseinandersetzung darum, inwieweit bestimmte, auf die Deutsche Freiheitsbewegung gegründete Vereinigungen , wie z. B. Turnvereine und Burschenschaften, aber auch der Alpenverein, die Machtergreifung des Nationalsozialismus begünstigt haben, wird seit 1945 geführt und zwar durchaus zu Recht. Waren es aber in den ersten Nachkriegsjahrzehnten hauptsächlich die Angegriffenen , die eine allzu präzise Aufarbeitung ihrer Geschichte in Hinsicht auf eine gewisse Mitverantwortung für die Katastrophe nicht wirklich wünschten, so ist es heute vor allem die „antifaschistische" Front, welche maßlos übertreibt, um ihre Existenz zu rechtfertigen. So haben sich die, dem Jahn'schen Turnen verpflichteten Turnvereine, die seit dem Jahr 1952 im Österreichischen Turnerbund (ÖTB) zusammengefasst sind, von Anfang an gegen entsprechende Vorwürfe gewehrt , wenngleich in ihren Traditionsvereinen ideologische VerÜTungen, wie etwa der auf die Schönerer-Bewegung zurückgehende biologische Antisemitismus, sehr wohl beheimatet waren. Andererseits ist an dem teils als „Deutschtümelei", teils als „Anschlussideologie" verketzerten Bekenntnis zur deutschen Kulturnation höchstens zu kritisieren, dass man sich dazu eigentlich gar nicht bekennen muss, weil es ohnehin selbstverständlich ist. Spätestens seit der Obmannschaft von Günther Atzmanninger (Schärding) kann der ÖTB jede Verunglimpfung mit Fug und Recht zurückweisen. Die Distanzierung von überlieferten Vorurteilen geht mitunter so weit, dass die Jahn 'sehe Tradition überhaupt verdrängt wird. 3

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