F.L. Jahn und der Turnverein Steyr
Zahlreiche Gastredner, unter ihnen LH-Stv. Possart, Vizebürgermeister Schwarz, ASVÖ-Vizepräsident Ressler und ÖTB -Gauobmann Tautermann beglückwünschen den Verein zu seiner neuen Halle, die kirchliche Segnung wird von Dechand Pimmingsdorfer und Pfarrer Dopp linger vorgenommen. Die Baukosten belaufen sich auf ca. 8,6 Mio. Schilling, denen laut Finanzierungsplan Einnahmen aus der Verwertung des Besitzes in der Pachergasse und den versprochenen öffentlichen Zuschüssen von Bund, Land und Gemeinde in einer Gesamthöhe von 8,5 Mio. Schilling gegenüberstehen. Es ist geplant, den Differenzbetrag, die Zinsen für den Zwischenkredit und die laufenden Betriebskosten durch Vermietung der Halle an verschiedene Interessenten zu erwirtschaften. Die erste Turnsaison 1976/77 erfüllt diese Erwartungen auch, da die Halle von Schulen, von der Lehrwerkstätte der Steyrer-Werke und von Tennisspielern gemietet wird. Doch bald treten in zweifacher Hinsicht finanziel le Schwierigkeiten auf: Während vom Land Oberösterreich und von der Stadt Steyr die zugesagten Subventionen zum vereinbarten Zeitpunkt püt1ktlich bezahlt werden, bleibt die (leider nur mündlich) zugesagte Subvention des Bundes in Höhe von 2 Mio. Schilling aus. Auch die laufenden Betriebskosten können aus den erwarteten Mieteinnahmen nicht mehr gedeckt werden. Denn bald nach Eröffnung der Halle werden in Steyr zwei neue Tennishallen gebaut und auch melu·ere Schulen erhalten eigene Turnsäle. Gleichzeitig wird von der Gemeinde der Stadtsaal errichtet, der nun für viele Veranstaltungen Platz bietet, mit deren Abhaltung in der Turnhalle gerechnet worden ist. Und nicht zuletzt erhöhen sich die Heizkosten durch die Ölkrise auf ein Vielfaches des bei der Planung angenommenen Betrages. [n mühevoller Kleinarbeit werden zwar neue Mieter gefunden , aber trotz äußerster Sparsamkeit und auch mit den Erträgen des Ausschanks im Turnerstüberl ist bestenfalls die Finanzierung der Beh·iebskosten möglich, keinesfalls sind die Zinsen zu bezahlen oder gar die Rückzah lung des aufgenommenen Kapitals zu bewerkstel ligen. So wird die Suche nach einem Ausweg aus der (sich ständig verschärfenden) Finanzkrise für die nächsten zelm Jahre zur wichtigsten Beratungsmaterie im Turnrat. 62
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