F.L. Jahn und der Turnverein Steyr

Großer Wert wird auch auf die Rückgewinnung der gesellschaftlichen Position gelegt. Diesem Zweck dient unter anderem der jälu·liche Turnerball, der sich bald zu einem Glanzpunkt der Steyrer Ballsaison entwickelt. Der erste Turnerball nach dem Krieg findet 1953 im Hotel Mün ichholz statt, später wechselt man in die Casino-Säle. Besonders verdient gemacht haben sich in diesem Zusammenhang Tbr. Rudolf Adolf und Tschw. Hilb·aud Dräxler als „Ballmutter". Das wachsende Angebot von Schülerbällen führt in den 70er-Jahren zu einem Besucherrückgang, sodass diese Traditionsveranstaltung schließlich eingestellt werden muss. Der letzte Turnerball findet am 30. Jänner 1981 statt. Als Nachfolge-Veranstaltung wird ab 1982 das Tumer-Gschnas in der Turnhalle durchgeführt. Unter Ausnützung der Ball- bzw. Gschnasdekoration gibt es jeweils am nächsten Tag (Sonntag) einen Kinderfasching, und diese Veranstaltung erfreut sich auch heute noch großer Beliebtheit und regen Besuchs. Der erste Nachkriegs-Obmann JosefReder macht sich natürlich sofmt daran, die alten Vem1ögenswe1tezmückzugewitmen. Wenn il1m das in seinerAmtszeit auch nicht gelingt, so hat er durch zahlreiche Vorsprachen beim Landeshaupb11ann und m Wiener Ministerien die Sache doch ins Rollen gebracht. 1956 geht die Vereinsführung von Josef Reder auf dessen Schwiegersolm Dozent Dr. Otto Hrad über, der dieselbe dann 25 Jahre lang inne hat. Obmann-Stellvertreter ist von 1956 bis 1965 der um die Wiedergründung des Steyrer Turnvereins ebenfalls sehr verdiente Karl Bachmayr. 1958 übergibt der auch im Gau als Obmann-Stv. (bis 1963) und alsAltersturnwatt (bis 1967) tätigeAnton Bumer das Amt des Hauptturnwatts an Viktor Rathrnayr, der es bis in die 70er-Jahre hinein ausübt. Erst im Jahr 1958 werden in Österreich die gesetzlichen Voraussetzungen dafür geschaffen, dass altes Turnvereinsvermögen (mit Einverständnis der Gemeinden) an Nachfolgevereine zurückgegeben werden kann. Allerdings müssen diese auch die allfälligen Passiva mit übernehmen. Der Turnp latz, seit seinem Bestehen auch vom Realgymnasium als Freiluftan lage genutzt, wird dem Verein im April 1959 von der Gemeinde zurückgegeben (mit Ausnahme des Tennisbereichs, welcher erst nach teilweisem Ersatz der Baukosten für neu geschaffene Tennisplätze in das Eigentum des Turnvereins zurückkehrt). 56

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