F.L. Jahn und der Turnverein Steyr

Die Geschichte des Steyrer Turnvereins Im Jahr 1861 hat mit der Gründung eines auf den Grundsätzen von Turnvater Jahn aufbauenden Vereins das Turnen in Steyr Fuß gefasst. Völker und Reiche sind seither zugrunde gegangen, und es hat Notzeiten gegeben, die heute nahezu unvorstellbar sind. Das Turnen und andere von Anfang an mitbeworbene Sportarten wie Schwimmen und Laufen haben gleichzeitig einen ständigen Aufschwung genommen, und auch der Steyrer Verein hat alle Schicksalsschläge überdauert und ist immer noch die erste Adresse, wenn es in Steyr ums Turnen geht. 1. In der Kaiserzeit (1861 bis 1918) Aufgrund der im vorigen Abschnitt genannten Umstände können in Österreich erst nach dem Oktober 1860 Turnvereine gegründet werden. In Steyr haben sich aber schon im Juni 1860 einige Männer zusammengetan und im Garten des Herrn Haslinger, dem nachmaligen Brauhausgarten, der 70 Jahre später samt dem Brauhaus in den Besitz des Vereins übergeht, einen Turnplatz eingerichtet, den anfangs- einem alten Bericht zufolge - nur„ ein Barren und zwei Recke schmückten". Turnlehrer Bayer bildet 20 Schüler aus, deren Zahl durch Turner, die aus anderen Städten zugezogen sind, rasch anwächst, sodass schon am 30. September 1860 das erste Schauturnen unter großem Andrang der Bevölkerung abgehalten werden kann. Der Ertrag dieser Veranstaltung sowie der Gewinn aus einer Veranstaltung des befreundeten Männergesangvereins „Kränzchen" wird zur Ausgestaltung des Turnplatzes verwendet. Im Winter 1860/61 wird im Saal des Herrn Josef Landsiedl geturnt. Im Juni 1861 werden die Satzungen der Behörde vorgelegt und nach deren Genehmigung erfolgt im „Alpenboten" vom 4. Juli die Einladung zum Beitritt, der 91 Männer Folge leisten. In der ersten Hauptversammlung am 10. August 1861 werden Herr J. E. Reinhardt zum Vorstand, Herr F. v. Schönthan zum Schriftwart und Herr M. Gschaider zum Kassier sowie die Herren C. Auböck, G. Aichinger , M. Cramer und Dr. Wolfzu Beisitzern gewählt. Seit diesem Tag besteht der Steyrer Turnverein. 38

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