F.L. Jahn und der Turnverein Steyr

Am 15. Mai erzwingt ein zweiter Aufstand in Wien die Einberufung eines Österreichischen Reichstages und dieser wird am 22. Juli eröffnet. Seine herausragendste Leistung ist die Aufuebung aller bäuerlichen Untertänigkeitsverhältnisse aufgrund eines Antrages des jüngsten Abgeordneten Hans Kudlich ( 1823 - 1917). So sind die Bauern letztlich die einzigen, die aus der Bürgerlichen Revolution in Österreich unmittelbaren Gewinn ziehen können. Am 6. Oktober erfolgt in Wien eine dritte Revolte, ausgelöst durch ein meuterndes Grenadierbatallion, das sich weigert, nach Ungarn zu gehen und den dortigen Aufstand niederzuschlagen. Der Kriegsminister Latour wird ermordet, das Zeughaus geplündert, das Volk bewaffnet. Der (regierungsunfähige) Kaiser Ferdinand I. flieht nach Olmütz und beauftragt Fürst Windischgrätz, Wien zurückzuerobern. Die Vetieidigung Wiens durch die Nationalgarde, die Bürgerwehr und die Akademische Legion wird geleitet von einem ehemaligen Oberleutnant der Hoch- und Deutschmeister, Wenzel Messenl1auser; ihm zur Seite steht der polnische Generalleutnant Bern. Messenhauser bezeichnet Friede, Ordnung, Heiligkeit des Eigentums, Achtung des Gesetzes und Verteidigung des konstitutionellen Thrones unter dem Banner volkstümlicher Freiheit als die unwandelbaren Triebfedern seines Handelns und weigert sich, die Ungarn zu Hilfe zu rufen, da er Wiens Schicksal nicht in die Hand ungarischer Rebellen legen wolle. Nach längerer Belagerung und fünftägigen erbitterten Kämpfen wird Wien am 31 . Oktober eingenommen , die Revolution ist zu Ende. Die Akademische Legion und die Nationalgarde werden aufgelöst, die Bürgerfreiheiten stark eingeschränkt. Bis Mai 1849 werden 145 Prozesse durchgeführt und 24 Todesurteile vollstreckt. Eine ähnlich genaue Schilderung des Revolutionsverlaufs in den anderen deutschen Landen (sowie in Ungarn und den italienischen Habsburgerprovinzen) würde den Rahmen sprengen. Wichtig ist in unserem Zusammenhang nur das , was in der Paulskirche geschieht und herauskommt. Nach den März-Unruhen einigt man sich im Deutschen Bund schnell auf ein Vorparlament, das bereits Ende März in Frankfurt zusammentritt und die Modalitäten der Auswahl von Abgeordneten für eine Deutsche Nationalversammlung beschließt. Diese wird am 18. Mai in der Frankfurter Paulskirche eröffnet. 28

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