F.L. Jahn und der Turnverein Steyr

„Wir hatten gebauet " ••• Zur Auflösung der Burschenschaften 1819 1. Wir hatten gebauet ein stattliches Haus und drin auf Gott vertrauet trotz Wetter, Sturm und Graus. 2. Wir lebten so traulich, so innig, so frei, den Schlechten ward es graulich, wir lebten gar zu treu. 3. Man lugte, man suchte nach Trug und Verrat, verleumdete, verfluchte die junge grüne Saat! 4. Was Gott in uns legte, die Welt hat 's veracht't, die Einigkeit erregte bei Guten selbst Verdacht. 5. Man schalt sie Verbrechen, man täuschte sich sehr; die Form kann man zerbrechen, die Liebe nimmermehr. 6. Die Form ist zerbrochen, von außen herein, doch was man drin gerochen, war eitel Trug und Schein. 7. Das Band ist zerschnitten, war Schwarz, Rot und Gold, und Gott hat es gelitten, wer weiß, was er gewollt. 8. Das Haus mag zerfallen - was hat's dannfür Not? Der Geist lebt in uns allen, und unsre Burg ist Gott! Bei diesem Treffen, das am 27. Mai 1832 stattfindet und als „Hambacher Fest" in die Geschichte eingeht, zählt man an die 30.000 Menschen aus allen Schichten der Bevölkerung , die für ein fortschrittliches und einheitliches deutsches Vaterland eintreten, aber auch eine europäische Gesamtfreiheit einfordern. Ein deutliches Bild der Repressionen, denen die Bevölkerung im „Vormärz" (Zeit vor demMärz 1848) ausgesetzt ist, liefert die Statistik derAuswanderung nach den Vereinigten Staaten: Von 1820 - 1829 gibt es 5.753 deutsche Auswanderer, von 1830 - 1839 sind es 124.726 und von 1840 - 1849 verlassen 385.434 Deutsche die Heimat in Richtung Amerika! 26

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