F.L. Jahn und der Turnverein Steyr

Zuletzt sei Ernst Moritz Arndt zitiert, der über seinen Freund im November 1855 folgendes sagt:,, Man kann nur aufwenigen Gräbern leuchtende Rosen und glänzende Lorbeerkränze streuen, aber der treuen, redlichen Tugend eines Mannes, wo sie ist und was sie ist, soll man doch ein bescheidenes grünes Kränzchen aufs Grab legen." Anmerkungen: 1 l Nach dem von Franz ßrümrner für die Reclam-Ausgabe von „Deutsches Volkstum" (Tite lbl att auf Seite 11 ) verfassten Lebenslaufwar Jahn im Lützow 'schen Fre ikorps nur Kompanieführer. 2 l Jahns Demokratiekonzept war som it ke in republikanisches , sondern e in konstitutionell -monarchisches, wie es heute in etlichen europäischen Ländern (z.B. in den Benelux-Staaten, in Dänemark, Großbritannien, Norwegen und Schweden) verwirklicht ist. 3 l Ernst Moritz Arndt ( 1769 - 1860), Historiker, Theologe und Dichter (z. B. ,,Der Gott, der Eisen wachsen li eß", ,,Was ist des Deutschen Vaterland?") . Arndt gehört zusammen mit Jahn zu den exponiertesten Männern der Freiheitsbewegung. 1805 Professor in Greifswald, 18 12 Privatsekretär des Freiherrn vom Stein, 1820 wegen „ demagogischer Tendenzen und Beteiligung an der ßurschenschaftsbewegung" als Professor für neuere Geschichte des Amts en thoben, 1840 wieder eingesetzt, 1848/49 (w ie Jahn) Abgeordneter in der Frankfurter Paulskirche. 4 l Das lateinische Vokabel findet s ich auch im eng li schen „turn" (drehen , wenden, lenken, richten u.ä .) wieder. 5 l Erwin Mehl (1890- 1984), erster Universitäts-Professor der Lehre und der Geschichte der Leibeserziehung in Österreich sowie Sprachforscher und Sprachpfleger (,,Wiener Sprachblätter") . Werke: Weltgeschichte der Leibesübungen, Grundriss des deutschen Turnens, Antike Schwimmkunst u. a. 6 l Über diese Zeit im Dienst des preußischen Königs merkt der bedeutende deutsche Historiker Heinrich von Treitschke sehr kritisch an, dass Jahn „unter den Lützow 'sehen Jagern nur wenig gegolten hätte, da er sich der strengen Ordnung des militärischen Dienstes nicht einfügen konnte" und dass er„ während der Friedensverhandlungen zum Entzücken der Gassenbuben in seinemfragwürdigen Anzug ... in den Straßen von Paris umherzog, den Knotenstock in der Hand, beständig scheltend und wetternd gegen die geilen Franzosen". 16

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