Der Kriegsverbrecherprozeß gegen Otto Perkounig vor dem Volksgericht Innsbruck im Jahre 1953

74 zur Arbeit erscheinen konnten. Die Exekutionen führte dann der Werkschutz aus. Politische Bedingungen, die Menschen in Unter- und Herrenmenschen einteilten, die Menschen zu Feinden der Gesellschaft stempelten, die ausgesondert, deportiert, getötet werden sollten, ließen einen den Werkmeister Otto Perkounig zum Werkzeug des Vernichtungsregimes werden. Als einfacher Werkmeister hatte er plötzlich „unumschränkte Macht“, auch jene „über Leben und Tod“251. Die Verhältnisse im polnischen Steyr-Daimler-Puch Werk und im angeschlossenen Zwangsarbeitslager für die jüdischen Zwangsbeschäftigten standen den Verhältnissen im Vernichtungslager Auschwitz um nichts nach, sie konnten den Vergleich mit dem Vernichtungslager Auschwitz sogar für sich entscheiden: „Die Behandlung bei den Steyr-Werken war bedeutend schlechter, als selbst in den SS-Lagern z.B. in Auschwitz. "258 „Das Leben in der Waffenfabrik war ein Alpdruck, sodaß Auschwitz, wo wir zur Vernichtung hingeschickt wurden, uns als Paradies erschien. 1259 251 Zeugenaussage Friedmann Tadek, 19.5.1952, Verfahren Perkounig, TLA, LG Ibk, 10 Vr 257/53. 258 Zeugenaussage Frydmann Bela, 13.5.1947, Verfahren Perkounig, TLA, LG Ibk, 10 Vr 257/53. 259 Zeugenaussage Berensztajn Cutka, 2.3.1947, Verfahren Perkounig, TLA; LG Ibk, 10 Vr 257/53.

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