25 1.2. Die Expansion der SDP nach Polen Die enge Zusammenarbeit mit dem faschistischen Staat und die Eingliederung in die RHG ermöglichten es dem Steyr Konzern innerhalb weniger Monate zu einem der großen deutschen Rüstungskonzerne anzuwachsen. Die Produktionskapazitäten wurden nicht nur durch Wehrmachtsaufträge gesteigert, sondern auch die Verlagerung der Produktionsstätten nach Polen spielte eine wichtige Rolle. Über Vermittlung der Reichswerke gelang es der SDP, die beiden großen staatlichen Gewehrfabriken in Warschau und in Radom unter ihre kommissarische Verwaltung zu bringen. 1.2.1. „ 'Steyr' ist wieder Waffenschmiede! "58 Der Aufstieg der Werndlschen Waffenfabrik zur größten Waffenfabrik der Monarchie begann mit der Konstruktion und Produktion von Handfeuerwaffen. Als die Friedensverträge von St. Germain ein Verbot für die Herstellung von Waffen in Österreich vorschrieben, wandte sich die SDP-Führung der zivilen Produktion zu. Im Zuge der Machtübernahme wurde die österreichische Wirtschaft mittels den Investitionen der Wehrmacht umgerüstet und „in den wenigen Jahren der nationalsozialistischen Betriebsführung“ gelang es, die „Waffenerzeugung auf den modernsten Stand der Technik und auf höchste Leistung“ zu bringen.59 Ab 1940 erfuhr die Waffenproduktion einen merklichen Anstieg, der weniger auf weitere Investitionen, als vielmehr auf die Beteiligung der SDP am Raub polnischer Industrieeinrichtungen, explizit auf den Raub einer Waffenfabrik in Radom, zurückzufuhren war. „Die mit dem Einmarsch in Polen beginnende Serie von sogenannten Blitzkriegen erhöhte nicht nur den Bedarf der Wehrmacht an Waffen, sondern ermöglichte der SDP zugleich den Zugriff auf Ressourcen besetzter Gebiete, mit der diese gestiegene Nachfrage nach Kriegsmitteln zur Eroberung weiterer Gebiete befriedigt werden konnte. "60 58 „K 98 K - Die Waffe des deutschen Soldaten“, Werkruf, Jg. 4, Folge 3, 1941, S 4 ff. 59 „K 98 K - Die Waffe des deutschen Soldaten“, Werkruf, Jg. 4, Folge 3, 1941, S 4 ff. 60 Perz, Projekt Quarz, S 49.
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