Der Kriegsverbrecherprozeß gegen Otto Perkounig vor dem Volksgericht Innsbruck im Jahre 1953

22 Die Investitionen erfolgten in der Absicht, „ das vorhandene Produktionspotential für die Aufrüstung und Kriegsvorbereitung zu nützen und auszubauen. "51 Die Vergabe der Aufträge konnte propagandistisch als sozialpolitischer Schritt genutzt werden. Als „Wunder des Nationalsozialismus“52 galt die Beseitigung der Arbeitslosigkeit und die Ankurbelung der österreichischen Wirtschaft. Zu Beginn der Ausbau- und Modernisierungsphase des Werkes konnte die SDP zunächst auf das riesige Arbeitslosenpotential in der Stadt Steyr selbst zurückgreifen. Binnen weniger Monate wurden aber sowohl die Arbeitslosen aus der Umgebung Steyrs als auch Arbeiterinnen und Arbeiter aus anderen Industriegebieten benötigt. „Der Stand der Gefolgschaft wurde bald verdreifacht“53 wurde in der 75-Jahre-Festschrift der SDP stolz verkündet. Die nationalsozialistische Beschäftigungspolitik fand gerade in der Stadt Steyr großen Anklang. Anläßlich der 1.-Mai-Feier bei der SDP im Jahre 1938 wurde die nationalsozialistische Arbeitsplatzbeschaffungsparole „Arbeit und Brot“ euphorisch gefeiert, das gesamte Werk mit Wimpeln und Hakenkreuzfahnen geschmückt. [Abb. 5] 21 Perz, Projekt Quarz, S 41. 52 „Die Steyr-Werke im nationalsozialistischen Umbruch“, Werkszeitung, l.Jg., l.Mai 1938, Nr. 1, S 11. 53 75-Jahre-Festschrift der Steyr-Werke, S 73.

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