Zur Geschichte der Steyrer Arbeiterbewegung

Dollfuß-Regime antwortete am 26 . Mai 1933 mit dem Verbot der Partei und der befreundeten Organisationen. Aber die Aktivität der Kommu– nisten konnte dies in der Situation zugespitzten Klassenkampfes keinen Abbruch tun. Die Partei hatte sich schon früher auf die Illegalität vor– bereitet und ungeachtet aller Schwierigkeiten und Verhaftungen setzte sie die gefährliche Tätigkeit nach dem Verbot fort. immer rascher betrieb nun die österreichische Reaktion die letzten Vor– bereitungen zum entscheidenden Angriff gegen die Arbeiterschaft, Freiheit und Demokratie. Durch die Passivität der SP-Führung ermu– tigt, konnte am 11. Februar 1934 der Heimwehrvizekanzler FEY vor der angetretenen Heimwehr sagen : »Wir werden morgen an die Arbeit gehen und ganze Arbeit machen.« Das Signal für den Angriff war da– mit gegeben. 1934: Februarkampf in Steyr In der Nacht vom 11. zum 12. Februar wollten bewaffnete Heimwehren und Polizei in das Linzer Arbeiterheim eindringen. Die anwesenden Schutzbündler leisteten aber den Eindringlingen bewaffneten Wider– stand und der Kamp f entbrannte. Die SP-Führung rief am 12. Februar zwar noch den Generalstreik aus, zeigte sich aber außerstande, seine Durchführung zu organisieren. In Steyr war es der Betriebsratsobmann der Steyr-Werke, Genosse GUSTL MOSER, der im Betrieb den Streik proklamierte. Die Arbeiter und Angestellten verließen das Werk und bewaffneten sich. Um die Mittagszeit versuchte das Militär, die Arbeitersiedlung Ennsleite zu st ürmen, mußte aber bald den Versuch a ufgeben, da es durch heftiges Gewehr- und Maschinengewehrfeuer der Schutzbündler daran gehin– dert wurde. Das Militär versuchte wiederholt, die Ennsleite in Besitz zu nehmen, doch die tapferen Schutzbündler, die unter der Führung von ALOIS ZEHETNER, THOMAS TRUNK und MICHAEL SIEBE– RER standen, wehrten jeden dieser Angriffe ab. Der Steyrer Schutzbundkommandant GUSTL MOSER übernahm per– sönlich die Aufgabe, mit einem Trupp Schutzbündler die von Nieder– österreich anrückenden Heimwehren vor der Siedlung »Klein , aber mein« zu stellen. In einem harten Gefecht wurden sie zurückgeschlagen und so konnte eine Umfassung der Ennsleite von hinten abgewehrt werden. Es gelang auch dieser Gruppe durch Sprengung der Geleise auf der Eisenbahnbrücke Ramingsteg, daß der Bahnverkehr von und nach Steyr lahmgelegt wurde . Die Arbeiter und Schutzbündler vom Wehrgraben und der Neustraße griffen die Kaserne an, mußten sich aber unter heftigem Maschinenge– wehrfeuer des Militärs zurückziehen. In den frühen Morgenst unden 4

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