Zur Geschichte der Steyrer Arbeiterbewegung
Steyr nach Wien führten, die Gestapo nie erfahren hat. Auch manchen später hohen Funktionären der Steyrer SPÖ, die zur Widerstandsbewe– gung engen Kontakt hatten, blieb die Verhaftung und Ermordung nur dadurch erspart, daß die Eingekerkerten auch dem schwersten Druck standhielten. Schwere Opfer Der vom faschistischen deutschen Imperialismus entfesselte zweite Weltkrieg verursachte den betroffenen Völkern 54 Millionen Tote, 90 Millionen Verwundete und 28 Millionen Krüppel. Es ging dem Faschis– mus um Profit und Machtstellung in der Welt. Junge Menschen starben in Schützengräben und Konzentrationslagern, im Bombenhagel, in La– zaretten und Kriegsgefangenenlagern. Sie wurden erschossen und er– hängt, sie verhungerten, erfroren und verdursteten. Furchtbare Blut– spuren hinterließ der deutsche Imperialismus in der Sowjetunion. 20 Millionen Sowjetbürger kamen ums Leben, darunter Greise, Frauen und Kinder. Im Steyrer Krematorium wurden im Auftrag der SS-Kommandantur Mauthausen von 1938 - 1945 insgesamt 4. 585 politische Häftlinge aus vielen Ländern Europas eingeäschert und namenlos im Urnenfriedhof beigesetzt . Viele der besten Österreicher Die illegale KPÖ in Steyr hat im Widerstandskampf gegen den Hitler– Faschismus und für die Freiheit Österreichs eine bedeutsame Arbeit ge– leistet. Schwer sind auch die Opfer, die die Steyrer Organisation in die– sem Kampf bringen mußte . Karl Punzer, der Obmann der KPÖ-Bezirksorganisation, wurde 1944 in München enthauptet, Herta Schweiger starb in der Kerkerzelle, Otto Pensel, der bekannte Arbeitersportler, wurde knapp vor der Befreiung auf direkten Befehl des Gauleiters Eigruber in Mauthausen ermordet, Fritz Derflinger wurde noch am 1. Mai 1945 ermordet, Hans Buchhol– zer und Bert) Konrad gingen ebenfalls im KZ Mauthausen zugrunde, Alois Gisely kam im Wiener Gestapo-Gefängnis ums Leben, Ferdinand Sigmund starb nach wochenlangen Martern im Konzentrationslager Mauthausen, Willy Gruber wurde zum Tode verurteilt und in Wien hingerichtet und auch Hans Brandtner gab in Mauthausen sein Leben für Österreich . 1938 zählte das Zentralkomitee der KPÖ noch 23 Mitglieder, davon sind 12 im Kampf gegen Faschismus und Krieg, für ein freies, sozialisti– sches Österreich gefallen, unter ihnen Leo Gabler, Dr. Alfred Klahr, 9
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