Heimat-Büchlein von Ternberg

in der Lausa, in der Lindau, Gemeinde Gaflenz, und im Pechgraben bei Großraming geschürft. Der Abbau wäre vielleicht auf eine gewisse Zeit hinaus lohnend, die Ungunst der augenblicklichen Zeitverhältnisse aber schließt die Mög ­ lichkeit aus. So bleibt es einer späteren Geschlechterfolge Vorbehalten, das Begonnene fortzusetzen. Mehr Erfolg hatten die Schürfungen auf Eisenerz; da ­ von ist der Betrieb im Wendbachgraben der bekannteste. Schon im 16. Jahrhundert bestand ein Hammerwerk. Es wurde später sogar eine neue „Blechwerkstätte" errichtet und im Jahre 1787 wurden dem „Eisensteinbergbau in Wendbach" laut Hofkammerdekret vier Doppelgrubenfeld ­ massen verliehen, die erst 1886 gelöscht wurden. Die Erz ­ lager sind in einem ziemlich langgezogenen Streifen, das das Wendbachtal quert, enthalten und bestehen aus Spat ­ eisenstein, Rot- und Brauneisenstein. Die Talhänge zeigen überall zahlreiche Spuren des einstigen Betriebes. Hier waren auch Hüttenanlagen vorhanden. Das Hauptbuch be ­ richtet über die Hütten- und Hammerwerke im Kronland Oesterreich ob der Enns vom Eisenschmelzwerk im Wend ­ bach und zählt die verschiedenen Anlagen auf. Daraus kann geschlossen werden, daß der gesamte Betrieb lange Zeit hin ­ durch ziemlich groß und auch lohnend gewesen sein muß. Als ursprünglicher Besitzer scheint Andreas der Steg ­ müller auf, der die Stegmühle in ein Hammerwerk um ­ baute und dabei da Herrenhaus errichtete. Es folgen so ­ dann die Familien der Schräpacher, Kröpfl, Ritter von Bohr, Caravaggio, Wickhoff und Schönthan, Ritter van Aichinger. 1862 ging der Besitz, dessen Bedeutung schon sehr gesunken war, käuflich in die Hände des Fürsten Gustav von Lamberg über. Im Jahre 1870 wurde der einst blühende Betrieb ganz eingestellt, die Werksanlagen zum Teil zerstört, teils anderen Zwecken nutzbar gemacht. In der Kirche zu Ternberg sind noch Grabsteine zu sehen, die das Andenken an die wohlhabenden Besitzer der Hüttenwerke im Wendbachgraben bewahren. Der eine er ­ innert an Thomas Schräpacher von und zu Wendtpach, Eigentümer und Inhaber „des Eisenperg und Blechwalz ­ statt zu Wendtpach und Trätpach", gestorben 1628. — Der zweite Grabstein erhält das Andenken an Hans Büerer, der kaiserlichen Herrschaft gewesener Förster zu Ternberg, ge ­ storben 1663. An der Außenwand ist das Grabmahl des Eustach Schräpacher angebracht, der im Jahre 1601 mit

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