Heimat-Büchlein von Ternberg

21 Aus alten Urkunden erfahren wir noch allerhand über Güter aus der Gegend. Am 1. Jänner 1347 stiftete sich Elisabeth, die Hausfrau Ottens von Plesse, mit der Arthueb und einer Mühle in der Ternberger Pfarre einen Jahrtag zu Garsten. Im Testament des Jakob Kündler, Bürgers von Steyr, vom 14. Jänner 1360 werden genannt: die Kienau, Felbermair, Sagmühle, gelegen in dem Voglsang auf dem Permitz. Aus 1410 ist ein Kaufbrief um den Spillhof und das Gut Grillenleiten erhalten, ferner ein „Kaufs- und Verzichtbrief umb den Hof zu Pleß" von 1422 und ein solcher über das Totengräberhäusel zu Ternberg von 1597. Endlich aus 1457 die Mollnhub, aus 1381 Kastenhof, Gut im Tal, aus 1663 das Schoßtalergütl „enthalb der Enns", dessen Besitzer erlaubt wird, eine eigene Hausmühle zu erbauen, weil er ziemlich weit zur Ehhaft- mühle habe. Endlich noch aus 1465 drei Güter zu Ternberg in der Au. Damit ist die Reihe der aus jener Zeit urkundlich genannten Höfe nicht beendet, doch mögen die aufgezählten genügen. Jedenfalls ist zu ersehen, daß die Gegend dank ihrer günstigen Lage und Bodenbeschaffenheit schon früh ­ zeitig begehrter Siedlungsboden, besonders der zunächst gelegenen Grundherrschaft, nämlich Garsten, geworden war. Daher konnten schon im Jahre 1252, als Burg und Herr ­ schaft Losenstein an Dietmar von Steyr überging, dort und in Ternberg Aemter errichtet werden. Die Losensteiner waren in der Gegend um Ternberg ziemlich reich begütert. An das älteste Haus im Ort — Nr. 10 — knüpft sich die Sage, daß von hier aus ein unterirdischer Gang zur Enns geführt habe. Diesen sollten die Losensteiner für Ueberfälle auf ziehende Kaufleute benützt haben. Wahrscheinlich klingt die Sache nicht. Es ließe sich nun noch gar vieles erzählen von den Nöten und Gefahren, von Pest und Krieg, die Land und Leute am stillen Ennswinkel heimsuchten. Wir beschränken uns auf das Wichtigste. Die Wirren der Reformation brachten auch hieher, und zwar sehr bald nach deren Beginn, Unruhe und Aufruhr in die Gegend. Noch dazu war der damalige Pfarrer, Anton Brundorfer, lutherisch gesinnt und predigte Luthers Lehren von der Kanzel. Die Kirche wurde arg geplündert und vernachlässigt. Die nachfolgenden Bauernkriege versetzten

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