Heimat-Büchlein von Ternberg

20 Bauern. Die vielen Mair in der Gegend weisen auf den ausgedehnten Besitz einer Grundherrschaft — hier Steyr — hin, der kein Lehensgut war, sondern in ihrem Auftrage verwaltet wurde. Daraus entstand später ein Rechtsverhält ­ nis, das allmählich in Erbpacht überging, was sich ja vom eigentlichen Besitz äußerlich nicht mehr unterschied. Im Gemeindegebiet liegen die Güter: Mairhofer, Mairleitner, Mair am Hof, Mair auf der Hueb, Mair zu Pleß, Mair zu Dambach. Dieser kurze Ueberblick zeigt uns, daß alle die vielen wohlbekannten Namen rings um uns tiefen Einblick gewähren in Leben und Wirken unserer Vorfahren. Und auch in späteren Zeiten, die gar oft würgende Notzeilen waren, ersinnt das Volk noch Namen, wie sie treffender nicht sein könnten. An Pest, Hungersnot und Krieg erinnern sie und setzen so die Geschichte der Heimat in Namen fort. Von nun an mehren sich die Nachrichten über das Bestehen des Namens Ternberg. In Garstener Urkunden aus dem 12. bis zum 14. Jahrhundert scheint ein Geschlecht der Herren von Ternberg aus, das wiederholt in ihnen als Zeuge in Rechtsfällen angeführt wird. In einer solchen Urkunde aus dem Jahre 1302 finden wir einen Konrad von Ternberg. Als die letzten werden Hans und Heinrich genannt, die 1423 das Gut Mairhof in Ternberg an einen Jörg Pulfinger verkaufen. Auch die Namen mancher Bauernhöfe werden aus dieser Zeit bereits urkundlich belegt. Es handelt sich dabei meist um eine fromme Stiftung an das Kloster Garsten oder eine Schenkung. Diese erfreuliche Tatsache wurde natürlich sogleich mit Brief und Jnsiegel festgehalten. Es werden erwähnt: ein Gut „an der Ekke am raday" — Egger, Nr. 41, Bäckengraben? — ein Pleß, ferner die Arthueb und die Mühle dabei — Nr. 19 und 20, Bäckengraben, dann die Sorgilhueb — Schörghueb, ein Gut in der Chinam — Nr. 1 — 3, Kienberg — ein Gut Felbermair, Bäckengraben Nr. 36 — ein Gut in dem Tewffenbach — Tiefenbach, Nr. 3, 4. Ferner die Fletzhueb, die Spillhof, das Stichsengut, das Rieglergut, das Steinmaislgut, schließlich ein Gut aus der Ennsleiten, eins auf der Rydleiten, im Schmiedbach und noch einige andere. Auffallend ist, daß es sich durchweg um Höfe in der fruchtbaren Gegend unmittelbar an der Enns handelt.

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