Heimat-Büchlein von Ternberg

II der Bauern aufgetrieben werden darf, so wäre vom Vieh- zügel hier gar nichts zu sagen ... Manche Bauern erhalten sich zwar aus ihren eigenen Fechsungen und Wäldern, es sind ihrer aber nicht viele. Die Bauern haben bei den der- malig öfteren Schauerjahren ihre Waldungen so zusammen- gehacket, daß sie dermalen wirklich ihre Not schon vor Augen schweben sehen. Sollten noch etliche Fehljahre einfallen, so weiß ich nicht, wie sich die Leute erhalten können. In dieser Gemeine sind auch keine herrschaftlichen Forste vorhanden, woraus ihnen einiges Holz könnte gegeben werden. Das hier wachsende Körndl ist sehr wenig und wird hier alles selbst verbrauchet. ... Alle Eigentümer, die sich nicht selbst ihr notwendiges Körndl erbauen können, müssen solches von Stadt Steyrischen Wochenmarkt anher bringen. Sie haben vier Stunden zn fahren und Bergdauern haben den übelsten Weg zu passieren. ... An Dienstleuten ist der Menge nach kein Mangel. Jedoch sind diese zur Arbeit sehr träge und faul. Der Gesindhalter muß sich gefallen lassen, was sie nur selbst belieben zu arbeiten. Verhält er sie zu ihrer Schuldig ­ keit, so sind sie imstande, alle an einem Tage zugleich den Dienst aufzusagen und wegzugehen. Das ist zwar nach der nunmehrigen neuen Dienstordnung verboten, jedoch wird der Gesindhalter durch diese mit Wahrheit sehr ge- kränket ..." Die Kennzeichnung der Gegend um Ternberg in den ob ­ genannten Garstener Aufzeichnungen lautet ähnlich. Zu Be ­ ginn werden bei allen Ortschaften die Grenzen beschrieben; dann heißt es. 1. Breitenfurt. „... Was das Getraidt anbelangt, das ist in dieser Gegend nicht viel. Wenn ein nasser Sommer ist, so ist die Fechsung ziemlich schlecht, so daß sie kaum den Samen bekommen. Viehziegel und Holz machen fast gar keinen Nutzen. Mithin muß nur allein das Obst das meiste tun, wovon sie ihre Abgaben bestreiten. Weil aber drauf kein Verlaß ist, so kann man leicht erraten, wie hart sie die nötigen Anlagen entrichten können. Die Untertanen sind bis aus einen unter der Fürst Lambergischen Herrschaft Steyr. ..." 2. Ebenboden. „... Es bestehet diese Ortschaft aus 30, zumeist Bauernhäusern und einigen Handwerkshäusern, als Höstl-Trächslern, Schustern und Schneidern. Der Grund ist etwas besser, aber es sind bloß etliche, die etwelche Metzen Getreide zu verkaufen haben. Doch müssen sie anderes ent ­

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