Heimat-Büchlein von Ternberg

neues Bett graben. Das Spiel wiederholte sich noch einige Male und das Flußbett sank immer tiefer. Die Entwicklung bis zum heutigen ist im Landschaftsbild der unteren Enns prächtig ausgedrückt. Gegenüber Trattenbach am rechten Ufer, in der Nähe der Schmiede des Herrn Wolfsschwenger, ferner am linken Ennsufer gegen Dürnbach zu usw. kann jeder Spaziergänger diese sogenannten „Ennsterrassen" vortrefflich beobachten. Sie stellen also die Flußbette der Enns in jenen Zeiten dar, in denen die Alpen noch stark vergletschert waren und daher auch weitaus größere Ab ­ flüsse hatten. So ist es begreiflich, daß überall zu beiden Seiten der Enns unter einer dünnen Decke fruchtbarer Ackererde der Schotter zutage tritt und daß die Ränder ennsauf und ennsab so eben sind, nur unterbrochen von den schon ge ­ nannten Terrassen. Und das ist gewiß das Reizvolle dieser Gegend am Eingang ins Gebirg, daß man stundenlang neben der rauschenden Enns ziemlich eben dahinwandern kann, währenddem knapp nebenan steile, kalkschroffen ­ durchsetzte Hänge sich zu blauenden Bergfpitzen empor ­ heben. III. Aus dem Zosefin. Lagebuch. Unter der Regierung Kaiser Josefs II. wurden alle jene Klöster aufgehoben, die sich nicht unmittelbar werktätig im Dienste am Nächsten betätigten. Als Klosterpfarre von Garsten wurde Ternberg auf diese Weise im Jahre 1789 selbständig. Im Folgenden sei hier auszugsweise wieder ­ gegeben, was im Garstener Archiv, Band 3, Nr. 2 — jetzt Landesarchiv Linz — über Ternberg und seine Ortschaften in Bezug auf seine Beschreibung und Besonderheiten gesagt wird. Als Ergänzung füge ich Auszüge aus dem Josefini ­ schen Steuerkataster bei. Beide ergeben dann ein ungefähres Bild der wirtschaftlichen Lage jener Zeit. Durch verschiedene Neueinführungen, Bodenverbesserungen, Vermehrung des Anbaues von Nutzpflanzen, hob sich der Ertrag später um ein Vielfaches. Selbst heute ist diese Entwicklung noch nicht abgeschlossen. Die Pfarre Ternberg umfaßte schon damals drei Steuergemeinden: Ternberg, Trattenbach und Bäcken- graben.

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