Ort: Steyr Zeit: Mai 1995 Art : gefunden Goisern. !)5 Station Goisern (500 m). Ein schönes und großes Dorf am rechten Traunufer, in wunderschöner Lage, mit meist protestantischer Bevölkerung und Kirchen beider Konfessionen. Manche Häuser sind mit bunten Ornamenten a us dem siebzehnten und achtzehnten Jahrhundert geschm[ickt. Nördlich von Goisern die „Erzherzogin Maria Valerie -Jod-Schwefelquelle" mit Badehaus. Hotels: ,,Goiaerer Mühle", Petter, Rrimsnuer. Gasthöfe: ,,Bär", ., JVeißes Rössl'', Wintera,uer, Arbeiterkons·tunverei n, ,, lVartburg", ,,Stadt Pest'\ ,,T·raube", ,,Gamsfeld'' , Moser, llöp/'inyer, Donabauer , ,,Tiroler Schütze'\ Aschauer. Cafes: Goiserermühle, Ramsauer. Die alte katholische Kirche in Goisern enthält das Grabmal von Thomas Seeauer, des Ahnherrn der Grnfen von Seeau, welcher unter Kaiser Ferdinand I. im sechzehnten ,Jahrhundert die Schiffahrt auf der Traun durch große Wr1sserbauten zur Abführung des Salzes .sicher gemacht hat und für diese Verdienste in den Adelstand erhoben wurde. (Siehe auch bei Steeg.) Außerhalb des Ortes liegt das Schloß N eii- Wildenstein. Geschichtliches. Goisern, ehemals Geusarn gen<1nnt,, reicht mit seine r Geschichte in graue Zeiten zurück und ist merkwürdig sagenrnich . Zur ltömerzeit ging hi er die Straße von Schwanenstadt über Gmu nden und Ischl (Stat ion Escenvis) nach Hallstatt durch. Der Name des Ortes so ll vo n ei nem Könige Goiseram herstammen, der hier e ine Burg, die Goiaernburg besaß, und vom Apostel Pet rus zum Chri stentume bekehrt wur<le. Viele bier aufgefunden e römische Münzen la.ssen a.uch a.uf eine daselbst Ucsta.11<lcuc Niede rl assung der Römer schließen. Eine Goiscrnburg, welche im Zc itn.ltcr der steie rischen Ottokare aufgebaut wurde, bestand Lis 1495, wo sie <lurch Bt·ai1<l zugrunde ging; ihr Platz ist nicht mehr bekannt. Zur Reformationsepoche faßte der protestantische Glaube in der Gegend von Goisern so feste Wurzeln, d ,ill derselbe mcht mehr ausgerottet werden konnte und he imlich fortbestand, bis die Veröffentlichung des Toleranzpa tentes Kn.iser J osefs II. im Jahre 178 1 die Bi ldung e iner e,-angelisc hen Kirchengemeinde gestaUetc und hervorrief. Die Erzherzogin Marie Valerie -Jod-Schwe/elq,1ielle entstand durch die seinerzeit vielbesprochene Tie/bohnmg, welche zu dem Zwecke ausgeführt wurde, um zu erforschen, ob in den tieferen Schichten ein Zusammenhang zwischen den Sahlagern von Aussee und l 8chl bestehe; d ie Bohrung gab zwar, bis zu 656 m fortgesetzt, noch immer ninht den gewünschten Aufschluß, li eferte aber sehr interessante geologische Resulta te und führte zur Entdeckung zweier warmer Schwe/ elq11ellen, deren Wasser nn.ch dem Gutachten des Kunstkollegiums der medizinischen Fakultät sowohl ihrer Temperatm (201/~ " 0.), als ihrem Geha lte ,1,n Schwefelwasserstoff und freier Kohl ensäure, ferner an Chlor -, Jod- und Bromalkali en nach, jedenfalls ein sehr wertvolles Heilmittel bildet, dessen Wirkungskreis sich insbesondere auf rheumatische und gichtische Affektionen, Sluophulose, Syphilis und chronische Hautkrankheiten erstreckt. E ine hauptsächlich aus Bewohnern von Goisern geb ildete Aktiengesell schaft „He il- !)ß Hallstatt und sei11 e Umgchu11g. quellverein" hat die Quelle samt den umliegenden forstärarischen Gründen gepachtet und über der Quelle ein hiibsches Kurhaus erbaut, welches am 15. August 1885 eröffnet wurde und sich infolge der erzielten Heilerfolge eines stetig steigenden Besuches erfreut. Besonders ist die a ltrenommicrlc Goiserermühl e zu erwähnen, " ·elcher Goisern den Fremdenverkehr auch tatsächlich verdankt. Zwischen Anzenau und Goisern li egt auch noch der Käferkeller, eine kühle Bierkellerei. Eine häufig unternommene Bergpn.rtie von Goisern ist der Besuch des Predigtstuhles oder der Hiitteneckalpe, von wo dann der Abstieg über P ernegg nach Ischl gemacht werden könnte. D ie Station Steeg (513 m) am Nordende des Hallstättersees, eine kleine Ortschaft, is t als Ausgangspunkt der nach Aussee führenden Pötschenstraße von Bedeutung. Die Gegend zwischen Goisern unrl Steeg ist sehr anmutig .u.nd fruc htbar und besonders reich an Obstbäumen. In Stambach ZWJschen Goisern und Au l,dinden sich die Gasthäuser JJfathias Lichteneg(Jer und „Grüner Baurn" . A~ Arikogl wurde ein reicher Goldschmuck a us der R,öme,·z_eit gefunden. Bei Steeg in der souenanntcn Seenu lag dus l[a.ua der Fanuhe Seeauer, deren Nachkommen df;, Grafen Seeau ~incl. R upert Seeauer entdeckte 1289 _jenen Salzberg in der Pfarre Goisern, dessen Eröffnung zu ei nem Konflikte .~wISehen Herzog Albrecht I. und dem Erzbischof vo n Salzliurg führte. Der beruhmteste Seeauer war aber Thomas Seeaue,· (geb. 140(1, gest. 1610), der ?l'et Kt11sern als Wasserbautechniker diente; e ,· baute 163,! die Seeklause bei Steeg, den 'J'rnunfallkana l uncl regulierte die Mo lditu von Budweis bis Pra,g. Kn,ser l~erdinnnd I. verlieh ihm den Adel. Von Steeg führt eine Fahrstraße, welche erst 1875 den Felsen abgerungen wurde, über Gosa1imühle nach Hallstatt. Zwischen Gosaumühle und Ha.l lsta.tt schöne Gletschcrsch l1f fe an den F else n. Fußgänger wählen den Solenleitungsweg,_ übersetzen de,n Gosaiizwang (eine 45 m hoh e, das Gosauta l uberquerende, fnr die Leitung der Sole erbaute Brücke) und gelangen so, auf einem der schönsten Spaziergänge, welche die Umgebung des Hallstättersees bietet, in l ½ Std. nach Hallstatt. . Haltestelle Gosaumiihle. l.lc r gegcniiherli egencle renomnu erte Gastho f wird durch ei n Stell schiff erre icht. Von hi«A.r is t der Ausgangspunkt nach Uosn,u und Gosausee. Haltestelle Hallstatt.*) Von hi er in ß Min. nach dem gegenüberli egenden Hallst,1tt (zu allen Ziigen kleiner Dampfer, Preis 50 h). Sehr schön ist der Anb li ck, welchen Hallstatt und der See von dieser Station aus bieten. Auf den Jfalrnstationen und hei m 1-fute li cr Sce,tuer in Hallstatt, werden kom i,inicrte Hillets für See- uncl Jfah11fal,rt :1usgege ben. Hallstatt und seine Umgebung. Der .Afarlct Hallstatt liegt am Wes tufer des gleichnami~en :Sees an der Abdachung des berühmten Salzberges und bes itzt eine h ochromantische und sehr eigentümlich" Lall"'• Er JSt *) Keine Fahrkartcnausgii lie ! Oberösterreichischer Reiseführer um 1900, (verschollen) 26
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