finden, um jede Konkurrenz der uns freundlich gesinnten Balkanstaaten und von Südomeriko auszuschalten und zu unterbinden, uns den Bezug von landwirtschafflichen Produkten, Feldfrüchten, Vich und Fleisch aus dem Aus¬ lande unmöglich zu machen, und uns Oesterreicher so zu zwingen, unseren Bedarf in diesen Lebensartikeln ausschließlich aus Ungarn, zu den von den Magnaten diktierten Preisen zu beziehen. Wir haben dies gesehen in den zur Behinderung der Vieh- und Fleisch¬ einfuhr vorgeschützten, veterinärpolizeilichen Maßnahmen und sonstigen ständigen Grenzschikonen. Wir haben es gesehen in der stetigen Herab¬ drückung der Vich- und Fleisch-Einfuhrkontingente aus den Bolkanstaaten. Wir haben es gesehen anläßlich der großen Balkonkriegsteuerung im Jahre 1912, wo uns der Bezug von amerikanischem Gefrierfleisch durch die Ungarn unterbunden wurde und diese sich sogar gegen die Einfuhr von Seefischen aus Deutschland Verwahrung einzulegen herausnahmen, nur um uns ganz auf ihre Produkte anzuweisen. Wir haben dasselbe endlich im jetzigen Welt¬ kriege gesehen, dessen Ursache ausschließlich der rücksichtslose Cgoismus der ungarischen Magnafen mit ihren gewaltsamen Magyarisierungsbestre¬ bungen und grenzenlosem Eigennuße war. Durch Unterbindung der Vieh-, Fleisch- und Getreideeinfuhr aus Serbien und Rumänien hoben sie nicht allein uns hart betroffen, sondern auch diese Länder tief geschädigt, ihnen sozu¬ sagen an den Lebensnerv gegriffen und sie domit unseren Feinden in die Arme getrieben. Warum konnten wir weder per Bahn, noch per Donau froßz unserer Eroberung Getreide aus Rumänien bekommen? Doch nur, weil die Ungarn aus Dank für unsere Opfer dies nicht zuließen. Nicht genug an dem, haben die Ungarn noch auf anderen Gebieten in Verfolgung ihrer egoistischen Ziele feindselig gegen uns gearbeitet. Schen wir weiter! Worum ist denn unsere Mühlenindustrie soweit zurückgegangen, warum begegnen wir allerwegen verfallenen Mühlen? Weil sie den Ungarn durch den sogenannten Mahlverkehr aufgeopfert wurden. Warum fanden wir denn schon in Friedenszeiten in unseren auf die Viehzucht angewiesenen Alpenländern große, weite Täler ohne das frühere, anheimelnde Geläute der weidenden Viehherden; worum die schönften Vieh¬ ställe in den Bauernhöfen mancher Gegenden leer und teilweise sogar selbst die Bauernhöfe verlassen? Dieser Sache auf den Grund gehend, finden wir, daß diese oft ftundenlangen Täler und weiten Gebiete von ungarischen Magnaten-Großviehzüchtern angeblich zu Jagdzwecken gepachtet, fatsächlich aber gegen die österreichische Bouernoichzucht ausgenützt wurden, indem die Herren Pächter, kaum einmal im Jahre zur Jagd kommend, doch die Vich¬ weiden einstellen, brach liegen und aufforsten ließen. Dies ergibt sich als klores Mittel, die Viehzucht der öfterreichischen Hlpenbauern zu schädigen, die Konkurrenzfähigkeit der öfterreichischen Viehzucht herabzudrücken, gleich¬ gültig, ob dabei manchem Alpenbauern durch Entziehung des Weiderechtes die Exiftenzmöglichkeit genommen, er von Grund und Haus vertrieben und zur Auswanderung gezwungen wurde. Es ist fief bedauerlich, daß derar¬ tigen volkswirtschaftlichen Uebelffänden seitens der Herren Abgeordneten der betreffenden Gebiete nicht die nötige Aufmerksomkeit geschenkt wurde. Wem konnte es beifallen, solches Verhalfen der ungarischen Magnaten „ritterlich“ zu nennen? Doch wieder nur solchen, die durch ihren eigenen Großgrundbesitz in Ungarn mitinteressiert waren.
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