□ 57 □0 Einführung der Leichenverbrennung, zumindelt in den Städten. Vor¬ schriften zur Leichenaufbewahrung in den Leichenhallen. Verbot für Zurück¬ haltung von Leichen in Wohnhäusern länger als eine Nacht. Abschaffung der nächtlichen gottesdienftlichen Handlungen und Betübungen, wie: Metten, Totenwachen usw., welche erfahrungsgemäß viel mehr zu anderem führen, denn zu wahrer Religiösität und Andacht. Auch wären diese alfen Gebräuche wegen der vorherrschenden Unsicherheit unbedingt einzuftellen. Solche nächt¬ liche Ansammlungen führen meistens zu gesundheitsschädlichen Entartungen, Verbreitung von Krankheiten und sind daher entschiedenst zu verpönen. Einschränkung des Hlkoholismus durch Verschärfung des Verbotes der weiteren Verabreichung geistiger Getränke an bereits Angeheiterte. Förderung alkoholfreier Volkslesehallen und Geselligkeitsräume und der Vereinigung zur Hebung der Freude an den Schönheiten der freien Natur, sowie der Vereinigungen zur Pflege der Körperkraft, der Gesundheit und des edlen Sportes. An dieser Stelle möchte ich ein Mahnwort an die Itudierende Jugend richten. Möge sie aus ihren, zweifellos Zusammengehörigkeits- und Pflicht¬ gefühl, Ordnung und Vaterlandsliebe, sowie edle Gesinnung fördernden, Itudentischen Kneipbräuchen den mittelalterlichen Saufkomment ausmerzen. Es brauchen keine alkokolfreien Studentenabende und Kneipen zu sein. Ein paar Glas soll schon ein junger Deutscher noch vertragen können. Aber um so und so viel Krügel sich mehr hinter die Gurgel gießen zu können wie der andere, das ist doch keine wertvolle Ueberlegenheit, solches bringt doch der gewöhnlichtte Mensch auch zusammen. Wäre es nicht für den Jünger der Willenschaft passender und ehrender, seinen Paukgegner durch einen Vortrag auf willenschaftlichen, lyrischen, humoriltischen oder anderen Gebieten, bei selbltverständlichem Husichluße unsittlicher Themen, zu besiegen, statt vielleicht für sein Leben sich die Gesundheit und die Lernkraft durch übermäßiges Trinken zu untergraben. Mögen sie sich den zweifellosen Vor¬ zug des Juden vor Hugen halten: er ilt den Chriften vielfach geiftig und daher geschäftlich deshalb überlegen, weil er ein durch und durch nüchterner Mensch ist. Lohn= und Dreiseabbau. Um wieder geordneten Wirtschafts- und Lebensverhältnissen entgegen¬ gehen zu können, bedarf es in erlter Linie einer Ordnung in der Arbeits¬ und Produktionsweise; es muß von der Arbeitslosenunterstützung zur Not¬ standsarbeit mit Staatszuschüffen und folglich wieder von den unproduk¬ tiven, ins Unhaltbare gestiegenen Teuerungszulagen und Löhnen zu schaffender, produktiver Arbeit mit geregelten, der wirklichen Leiftung entsprechenden Löhnen übergegangen werden. Die Arbeitslosen sind besonders den Bau¬ gewerben zuzuweisen, welche die heute normalen Arbeitslöhne zu zahlen und den Auftraggebern anzurechnen hätten; der Staat gibt Teuerungszu¬ schülle jenen, die arbeiten! Auf diese Art würden die jetzt unerschwing¬ lichen Baukoften vermindert und dadurch der Mittel- und Kleinindustrie, dem Gewerbestande, die Möglichkeit geboten, die dringenst nötigen Erweiter¬ ungsbauten vorzunehmen, um der zu gewärtigen großdeutschen Konkurrenz tunlichft gerüftet und vorbereitet begegnen zu können. Es muß der Industrie, dem Handel und Gewerbe die Möglichkeit regelrechter Tätigkeit, absetzbarer Erzeugung geschaffen, damit ermöglicht werden, daß ein geordneter normaler Verkehr platzgreife und dadurch wieder Geld ins Land und in Verkehr komme.
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