Aufbau oder Zusammenbruch!

□ 14 (0 Verbrecherverfolgung und Ruslieferung; Strafkolonien: Eisenbahn- und Post¬ verkehrsvereinbarungen; Telegraph und Telephonverkehr; Nationalstaaten¬ Postsparkassen mit gegenseitigem direktem Posterlagverkehr, ähnlich dem Postanweisungs-Überrechnungsverkehre; gleiche Währung; gegenseitige Ver¬ kehrssicherung auf Land- und Wasserstraßen usw. Also der Gebiete gemein¬ samer, friedlicher, für jeden einzelnen Nationalstaat vorteilhafter Zusammen¬ arbeit genug. Politische Verhetzung, politischer Haß und Feindschaft haben im Welt¬ kriege entsetzliche Früchte gezeitigt, sich genugsam ausgetobt, Glück vernichtet, Herzen gebrochen, unermeßliche Werte und wertvolle Objekte zerstört, sollte es nicht möglich sein, nun wieder einmal der Vernunft und Einsicht Platz zu schoffen und sich, das Gewesene als abgetan vergessend, die Hände in Freundschaft zum gemeinsamen Wiederaufbaue zu reichen. Dieser Staatenbund hätte eine Bundesregierung zu seiner Vertretung nach Außen und Leitung im Innern zu erhalten. Die Bundesregierung häfte sich aus den drei Präsidenten jedes Staates zu¬ sammenzusetzen, welche aus sich die drei Bundespräsidenten zu wählen häften, wobei abwechselnd jeder Bundesstaat im Präsidium vertreten sein müßte. Die Bundesregierung häfte die bundesstaatlichen Vereinbarungen zu entwerfen, welche von den Parlamenten der einzelnen Staaten zu genehmigen wären. Die Bundesregierung häfte dann die Durchführung der Vereinbarungen seitens der einzelnen Bundesstaaten zu überwachen. IV. Deutschöfterreichs innere politische Neugestaltung. Ich hobe bisher das Verhältnis Deutschöfterreich zu den neuen Staats¬ gebilden und seine Abgrenzung gegen diese behandelt. Ich komme nun zu der politischen inneren Umgestaltung, die sich aus der Neugestaltung der Verhältnisse für unseren Staat „Deutschöfterreich“ ergibt. Die von den Deutschen Ofterreichs zur wirklich aufonomen Bildung ihres Staafes zu fordernden Angliederungen und äußeren Abgrenzungen ermöglichen auch Verschiebungen der Einteilung der inneren Verwaltungsgebiete, die schon längst erwünscht waren, sich als nötig erwiesen und daher angestrebt wurden, aber stets an dem konservativen Standpunkte der Regierung scheiterten. Man wollte an den aus der Feudalzeit stammenden Kronlandsgrenzen nichts ändern lassen, in der Furcht, es könnte dadurch das ganze alte Gebäude baufällig werden und zusammenstürzen. Nun, do dieser Fall dennoch eingetreten ist, können und müssen wir an eine vollkommene Neugestaltung des inneren Staatsaufbaues schreiten, um denselben frei von allem alten Zopfe zu bekommen. Die veralteten Kronlandsgrenzen der Königreiche, Erz- und sonstigen Herzogtümer fallen mit den Königen, Erz- und sonftigen-Herzogen, sie haben sich als solche zusammen überlebt und sollen zeitgemäß berichtigt werden. Daß Oesterreich in soviele im Reichsrate schlecht vertretene, verschieden ge¬ leitete Länder zerfiel, war mit eine Schwäche gegen das zentralistische, große Ungarn. Daher weg mit diesen historischen Gebilden für dynastische Titel, Münzaufschriften und Woppensammlungen in alter Form. Deutschöfterreich ist ein geeinter Staat, in selbem sollte ein Name „Deutschöfterreich“ ein

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