3 ~-·' 3 ._ 3 OJ. rn Ausgabe III - Druckzufälligkeiten Ausgabe IV 16. Juni 45, Maschinenaufdruck schwarz, etwa gleich wie Ausgabe III, jedoch etwas enger gesetzt und mit Balken. Mißbräuchliche Stempel Steyr 2 (16. , 18. oder 19. 6. 1945) Ausgabe V 30. Juli 45, Maschinenaufdruck schwarz. Gleicher Aufdruck wie Ausgabe IV, jedoch mit Sowjetstern über der Schrift. Mißbräuchliche Stempel Steyr 2 (23. 7. 45) Ausgabe VI 30. Juli 1945, großer Sowjetstern mit ausgespartem »Hammer und Sichel« in Negativdruck - »Österreich« / »Steyr / rechts der Enns« + Balken . Von dieser Ausgabe existieren auch keine mißbräuchiichen Stempel. Soweit bisher bekannt, nur auf Blätter geklebt. Eine Aufstellung über Wertstufen der einzelnen Ausgaben habe ich mir erspart, diese finden sie in den einschlägigen Katalogen . 1 nteressant ist, daß sicher mehr Wertstufen, auch bis zu 5,- RM (Reichsmark) existieren, als bisher in den Katalogen angegeben sind . Unterschiede in der Beurteilung dieser Ausgaben finden sie schon in den Katalogen. Während Austria-Netto alle sechs Ausgaben anführt , gibt »Michel« nur die ersten vier Ausgaben an . Der Druckfehler im »Michel Österr. Spezial«, Ausgabe 1977/78, wo als Druckerei »Strietzel« angeführt wird, ist voraussichtlich in der nächsten Ausgabe korrigiert. »Michel« bezeichnet die Ausgaben V und VI als »Mache«. Ich bin der Ansicht , daß dies eigentlich für alle zutrifft. B) Ausgabe »Losenstein« Losenstein liegt im Bezirk Steyr-Land, Oberösterreich , das Postamt wird seit der Einführung der Postleitzahlen unter 4460 geführt. Die Überdruckausgabe »Losenstein« ist als »Gemeindespendenmarkenserie« zu verzeichnen und kam unter folgenden Umständen zustande. Die Region Losenstein wurde am Montag, dem 7. Mai 1945, von US-Truppen besetzt , die sich jedoch noch am selben Tag wieder nach Ternberg zurückzogen. Am Mittwoch, dem 9. Mai 1945, gelangten SS-Truppen auf ihrem Rückzug aus dem Osten nach Losenstein und lösten sich im Ort auf, wobei zahlreiche Fahrzeuge, unter anderem Sanitätsautos mit großen Mengen von Medikamenten und Verbandsmaterial, zurückblieben. Dieses Wehrmachtsgut war für die damalige Zeit Mangelware und sollte raschest an die Apotheken in der Umgebung und nach Wien weitergeleitet werden. Dies war aber nicht möglich, da die Amerikaner am Donnerstag , dem 10. Mai 1945 (Christi Himmelfahrt) , um ca. 21 Uhr die Ennsbrücke sprengten und somit die Verbindung der beiden Ortsteile unterbunden war. Die USTruppen zogen sich auf das linke Ennsufer zurück und überließen den anrückenden russischen Truppen das rechte Ufer mit dem größeren Ortsteil , in dem sich auch das Postamt befand. Der Postverkehr wurde mit dem Einmarsch der Amerikaner unterbrochen und erst knapp vor dem Rückzug der Russen (am Montag, 23. Juli 1945) offiziell mit der Postdirektion Wien wieder aufgenommen. Am 27. Juli 1945 wurde das Ennstal in dieser Region von den Russen geräumt und die Demarkationslinie bis Maria Neustift zurückverlegt. Dieser Ort und Gaflenz verblieben in der russischen Zone (siehe »Schmuggelpost« im Bericht über Steyr). 113
RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2