Robert Stumpfl - Das alte Schultheater in Steyr

52 Uectorem. Licut preeibu8 Muerit aonnudiu nuto l8ULiäv6, Lui mox LN8tu UebeLLN ckutur: 8iL piu qui 8equeri8 8UNLti ue8ti§iu putri8 x>reL6 prinLipium, non uliuncie petu8. Witteberg 1569^^ch. Daß dieses späteste Stück auffallend schwächer ist, als der „Jacob" und der „Tobias", mag nicht allein am Stoff liegen, der gewiß an sich wenig dramatische Möglichkeiten birgt. Es hat vielmehr den Anschein, als habe Brunner zu dieser Arbeit weder recht Zeit noch Lust gehabt. Wir wissen, daß den Stehrer Schul ­ meister im Jahre 1568 ein schweres Unglück getroffen hat: der „Errenbrüchigc Unfal" mit seinem Weib. Die Eingabe an den Rat vorn März 1569 zeigt ihn als gebrochenen Mann, der die schwere Bürde des Lebens nicht mehr ertragen kann. Und gerade in diese Zelt fällt die Abfassung der Jsaac-Komödie (während der Tobias vielleicht schon zu Beginn des Jahres 1568 geschrieben war). Nur so läßt sich auch der bittere Ton erklären, in dem Brrmner in der Vorrede von seinem Berufe spricht, der „nicht auff Edelgestein / Galt / Silber / oder andere köstliche Waren / Sondern allein auff Papirische Matern / die man mit Dinten beschmiret vnd besudlet / gestellet vnd gegründet ist". Auf die Komödie übergehend, fährt er fort: „Bin demnach meines zusagen halben / das ich ewre Hochzeitliche freuden / mit einem newen Geistlichen Spiel zieren wolte / niemals sonders viel sorgfeltig gewesen / weil ich diese schlechte vnd geringe arbeit zeitlich gnug fürgenomen . . ." Daß Brunner so von seiner Dichtkunst spricht, die er in der Vorrede zum Jacob noch so hoch gestellt hat, muß doch Wunder nehmen. Daß er bei der Arbeit am Jsaac „niemals sonders viel sorgfeltig gewesen", möchte man fast in heutiger Be ­ deutung des Wortes glauben. Manche technische Mängel, vor allem eine auffallende Unklarheit der Raum ­ vorstellung, die wir sonst bei Brunner durchaus nicht gewohnt sind, lassen sich vielleicht aus lokale Schwierigkeiten, die das Gastspiel in Krems mit sich sührte, zurückführen. Dazu treten gerade im „Jsaac" die Nachteile der Gelegenheitsdichtung beson ­ ders stark hervor. Mehr oder weniger sind ja alle Schuldramen Gelegenheitsstücke, begrenzt und bestimmt durch gegebene Verhältnisse^). So mußte — um ein Beispiel Herauszugreifen — im Schuldrama „Joseph" das Mahl der Brüder „verborgen vnter einem Fürhang gehalten werden" (IV, 4), denn eine den Um- Ex. der Landesbibl. Weimar (Unicum). ^°) Ich erinnere an die Abhängigkeit von der Anzahl der zu beschäftigenden Schüler, die bei Mauritius bis zu 60 und mehr Rollen führt, während Brunner im Jacob 45, in den Hochzeitsstücken jedoch nur 27 (Tobias), resp. 28 (Jsaac) Personen Vorsicht. Dazu vergl. die oben zitierte Stelle aus Rollenhagen.

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